Nierensteine sind gefürchtete "Gesellen". Sie verursachen nicht selten krampfartige Schmerzen und Koliken, die bis in weitere Körperregionen ausstrahlen und den Patienten quälen, bis sie von alleine abgehen oder die Nierensteine medizinisch entfernt werden. Wer einmal einen Schmerzen verursachenden Nierenstein hatte, muss leider damit rechnen, dass sich im Laufe der Zeit weitere Nierensteine bilden. Fast die Hälfte aller Patienten müssen sich dieser Erkrankung erneut stellen. Gerade für Betroffene ist es ratsam, der Bildung von Nierensteinen vorzubeugen.
Eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Nierensteinen spielt die Ernährung und die Lebensweise des Patienten. Nierensteine entstehen durch eine hohe Konzentration an Stoffen und Mineralien im Harn. Meist handelt es sich bei den Nierensteinen um Calcium-Oxalat-Steine oder Calcium-Phosphat-Steine, aber auch Harnsäuresteine und Struvitsteine können den Betroffenen quälen. Sind die Stoffe, zum Beispiel durch fehlende Flüssigkeit im Körper, zu hoch konzentriert, verhärten sie sich und bilden die gefürchteten Nierensteine. In einigen Fällen kann die Entstehung von Nierensteinen durch Stoffwechselkrankheiten oder Entzündungen ausgehen, doch für die meisten Betroffenen gibt es eine gute Nachricht: Der Entstehung von Nierensteinen kann durch eine gesunde Lebensweise vorgebeugt werden. Hierzu zählen insbesondere folgende Verhaltensweisen:
Beinahe jeder Arzt wird bei der Frage, wie man der Bildung von Nierensteinen vorbeugen kann, folgende Antwort geben: Genügend trinken! Nierensteine entstehen insbesondere dann, wenn sich bestimmte Stoffe wie Calcium oder Phosphat in hoher Konzentration im Urin befinden. Sie können dann nicht mehr gelöst werden und verhärten sich zu den schmerzenden Kristallen. Dem kann durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr entgegengewirkt werden. Es spielt jedoch eine große Rolle, welche Getränke zu sich genommen werden. So zählen Softdrinks und Cola zu den Getränken, die Phosphorsäure enthalten und sich eher negativ auf die Vorbeugung der Bildung von Nierensteinen auswirken. Besser ist es, häufiger zu Wasser oder Tee zu greifen.
Bestenfalls wird so viel Flüssigkeit zu sich genommen, dass etwa zwei Liter Urin pro Tag ausgeschieden werden. Hier ist es wichtig, auch weitere Faktoren zu beachten. An heißen Tagen oder bei Personen, die viel Sport treiben und durch Schwitzen Flüssigkeit verlieren, muss die Flüssigkeitsaufnahme entsprechend angepasst werden. Auch nach Saunabesuchen ist der Ausgleich des Wasserhaushaltes wichtig. Auch sollten Betroffene sich nicht scheuen, abends noch etwas zu trinken. Der nächtliche Gang zur Toilette ist das weitaus geringere Übel als ein Nierenstein, der sich verklemmt hat.
Viele Nierensteine bestehen aus Calcium. Nimmt der Körper ein großes Maß an Salzen auf, wird das Calcium über den Urin ausgeschieden. Verbunden mit dem Flüssigkeitsmangel kann dies zur Bildung von Calciumsteinen führen. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass eine calciumarme Ernährung besser ist. Calciumsteine enthalten Calciumoxalat. Calcium hemmt jedoch die Aufnahme von Oxalat (Oxalsäure) über den Darm. Daher führt eine calciumarme Ernährung auch dazu, dass mehr Oxalat (Oxalsäure) im Urin angelangt, was wiederum die Bildung von Nierensteinen anregt. Daher ist es nicht notwendig, sich künftig calciumarm zu ernähren. Jedoch sollte auf Calcium als Nahrungsergänzungsmittel verzichtet werden. Auch kann es nicht schaden, sich salzarm zu ernähren. Zu den oxalatreichen Lebensmitteln zählen:
Diese Lebensmittel dürfen weiterhin verzehrt werden, allerdings sollten hier große Mengen vermieden werden.
Auch Harnsäure ist oftmals verantwortlich für die Bildung von Nierensteinen. Harnsäure entsteht insbesondere bei einer sehr eiweißhaltigen Ernährung. Um einer weiteren Bildung von Nierensteinen vorzubeugen, empfiehlt es sich:
Ein calciumreiche und magnesiumreiche Ernährung hilft, dass sich das Oxalat nicht zu Nierensteinen entwickeln kann. Im Folgenden sind daher weitere Lebensmittel aufgelistet, die zur Vorbeugung von Nierensteinen geeignet sind.
Calciumreiche Produkte:
Magnesiumreiche Produkte:
Ein kleiner Tipp: Die meisten Fertigprodukte enthalten sehr viele Salze. Für eine gesündere Lebensweise empfiehlt es sich, selbst mit frischen Lebensmitteln zu kochen.
Nicht immer ist die Umstellung von Ernährung und Trinkverhalten ausreichend, um der Bildung von Nierensteinen entgegenzuwirken. Insbesondere dann, wenn Ursachen wie etwa eine Stoffwechselerkrankung oder Entzündungen die Bildung von Nierensteinen begünstigen, empfiehlt es sich, auf entsprechende Medikamente zur Vorbeugung zurückzugreifen. Diese Medikamente kommen insbesondere bei Risikopatienten zum Einsatz, etwa wenn Nierensteine schon in sehr jungem Alter vorkommen oder die Bildung von Nierensteinen in der Familie häufig vorkommt. Auch bei Begleiterkrankungen an Nieren oder dem Verdauungstrakt sowie Harnwegsinfektionen kann die Gabe von entsprechenden Medikamenten der Bildung von Nierensteinen entgegenwirken. Hier ist es abhängig davon, welcher Ursache die Nierensteine zugrunde liegen. Bei Calciumsteinen, Harnsäuresteinen oder Cystinsteinen wird oft auf Kaliumcitrat zurückgegriffen, da hiermit die Salze im Urin besser gelöst werden können. Zudem gibt es Mittel, die den Harnsäurespiegel im Urin senken und auch Medikamente, die entwässernd wirken. Letztere sorgen dafür, dass nicht zu viel Calcium vom Blut in den Urin gelangen kann und dort für Nierensteine sorgt. Bei Harnwegsinfektionen kann es sinnvoll sein, den Magnesiumgehalt im Urin zu erhöhen, da durch diesen Stoff das Oxalat gebunden wird und das Risiko zur Bildung von Nierensteinen gesenkt wird.
aktualisiert am 31.07.2019