Nierensteine bilden sich bei einer hohen Konzentration bestimmter Stoffe in unserem Urin. Diese Stoffe, unter anderem Kalziumoxalat oder Harnsäure, wandeln sich zu kleinen Kristallen. Während der sogenannte Nierengrieß für gewöhnlich keine Beschwerden verursacht und mit dem Urin ausgeschieden wird, können größere Nierensteine für allerhand Symptome sorgen. Besonders schmerzhaft wird es dann, wenn die Steine zu groß für den Harnleiter sind, diesen überdehnen oder so blockieren, dass sich der Harn staut. Bei dieser sogenannten Nierenkolik leidet der Patient unter sehr starken Schmerzen.
Während der Abgang von Nierengrieß oder kleinen Nierensteine durch die Harnleiter oftmals gar nicht oder nur zufällig bemerkt wird, können größere Steine erheblich mehr Symptome verursachen. Je nach Größe beginnen diese bei einem leichten Druck in der Nierengegend oder Stechen beim Wasserlassen. Insbesondere dann, wenn die Harnleiter gedehnt werden, während der Stein ausgeschieden wird, werden die Schmerzen stärker. Die Dehnung entsteht meist durch den Urin, der sich über dem Stein im Harnleiter anstaut und Druck auf den Harnleiter ausübt. Spätestens dann, wenn ein Nierenstein größer als 1 cm ist, kann er die Niere nicht mehr durch den Harnleiter verlassen. Nierensteine, die in der Niere verbleiben, verursachen oftmals kaum Beschwerden und Betroffene spüren nur einen leichten Druck in der Nierengegend. Die schlimmsten Beschwerden treten auf, wenn sich ein Nierenstein den Weg durch den Harnleiter sucht und eigentlich zu groß dafür ist.
Während kleine Steine einfach ausgeschieden werden und große Steine in den Nieren verbleiben, rutschen die Steine mittlerer Größe weiter und weiter durch den Harnleiter. Hier entstehen nicht selten krampfartige Schmerzen, wenn sich der Harnleiter zusammenzieht, um den Stein auszuscheiden. Dabei können auch die Wände des Harnleiters beschädigt werden. Zudem passiert es meist, dass der Harnleiter verstopft, wodurch der Urin nicht mehr abfließen kann.
Bei dieser Nierenkolik leidet der Patient unter extremen Schmerzen, die je nach Lage des Steines in verschiedene Richtungen strahlen. Im Bereich des oberen Harnleiters zieht sich der Schmerz bis in den Rücken und Unterbauch, bei Steinen, die schon etwas weiter nach unten gerutscht sind, treten die Schmerzen auch im Bereich der Geschlechtsteile auf. Sobald der Stein ausgeschieden oder medizinisch entfernt wurde, lassen die Schmerzen nach. Die Schmerzen beim Ausscheiden eines Steines kommen meist intervallartig und für gewöhnlich ist der Patient weitestgehend wieder schmerzfrei, wenn sich der Harnleiter des Steines entledigt hat.
Die Schmerzen bei der Nieren- bzw. Harnleiterkolik werden üblicherweise von weiteren Beschwerden begleitet:
Die Schmerzen während einer Nierenkolik zählen zu den intensivsten, die ein Mensch erleiden kann. Oftmals werden sie mit den Schmerzen bei der Geburt eines Kindes verglichen. Nierensteine, bei denen die Aussicht darauf besteht, dass diese von alleine abgehen, sollten immer von dem behandelten war Arzt beobachtet werden. Dieser kann gegebenenfalls ein schmerzstillendes und entkrampfendes Medikament verabreichen, um den Vorgang für den Patienten erträglicher zu machen.
Es hat sich auch herausgestellt, dass Wärme den Betroffenen gut tut und die Schmerzen lindert. Das liegt mitunter daran, dass Wärme auch krampflösend wirkt und die Steine somit besser durch die Harnwege gelangen können. Genutzt werden können beispielsweise eine Wärmflasche, warme Umschläge oder Bäder.
Wenn die Schmerzen es zulassen, sollte trotzdem versucht werden, sich zu bewegen. Bewegung ist ein wichtiger Punkt, um dem Stein das Abfließen zu erleichtern. Hier eignet sich insbesondere das Treppensteigen, besser noch einzelne Stufen hüpfend zu nehmen. Ein wichtiger Punkt ist die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit, damit die Harnleiter gespült werden und sich keine weiteren Kristalle bilden. Empfehlenswert sind zumindest um die 2 Liter Wasser am Tag, damit ausreichend dünner Urin produziert und ausgeschieden wird.
aktualisiert am 02.03.2021