Im Gegensatz zur akuten Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) wird die Nierenentzündung (Nephritis) in vielen Fällen erst vom Arzt entdeckt. Denn nur selten zeigen sich im Frühstadium klare Beschwerden. Treten erkennbare Symptome auf, ist erst der Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Falls notwendig, wird der Hausarzt den Patienten zu einem Urologen (Spezialisten für die Harnorgane) überweisen. Mit einem Verdacht auf Nierenentzündung kann auch auf direktem Wege der Urologe aufgesucht werden. Darüber hinaus befasst sich der Nephrologe (Nierenfacharzt, ein spezieller Facharzt der Inneren Medizin) mit Nierenentzündungen. Besteht eine Schwangerschaft, ist es wichtig, einen Gynäkologen einzuschalten.
Ursachen und Symptome von Nierenbecken- und Nierenentzündungen unterscheiden sich deutlich. In chronischen Fällen verlaufen bei einigen Patienten beide, ohne sich bemerkbar zu machen. Für die Nierenbeckenentzündung ist ein solcher Verlauf aber untypisch. Die Nierenentzündung wird weiterhin in zwei Formen unterteilt:
Die Nierenentzündung in ihrer häufigsten Form (Glomerulonephritis) geht in den meisten Fällen auf eine Autoimmunreaktion des Körpers (Angriff des Immunsystems auf eigenes Nierengewebe) oder andere Störungen zurück. Sie ist keine direkte Folge einer Infektion mit Viren, Bakterien oder Pilzen. Sie kann allerdings auch als Reaktion auf eine Infektionskrankheit an anderer Stelle des Körpers entstehen. Spürbare Symptome der Glomerulonephritis stellen sich meist erst ein, wenn die Nierenkörperchen (Glomeruli) bereits entzündet und in ihrer Funktion eingeschränkt sind. Dann ist zügig ein Arzt aufzusuchen. Eine zeitnahe Behandlung entlastet die Nieren und hindert die Entzündungsprozesse daran, sich auszubreiten.
Diese Anzeichen einer Glomerulonephritis sind gute Gründe, zum Arzt zu gehen:
Eiweiß im Urin, Wasseransammlungen und Bluthochdruck gemeinsam sind als nephrotisches Syndrom bekannt. Findet sich zusätzlich Blut im Urin, dann handelt es sich um ein sogenanntes nephritisches Syndrom. Für den Arzt sind solche Veränderungen ein Anzeiger dafür, dass die Funktion der Nieren durch eine Entzündung beeinträchtigt ist.
Die interstitielle Nierenentzündung ist eine weitere mögliche Form der Erkrankung. Bei der interstitiellen Nephritis sind das Gewebe um die Glomeruli und die haarfeinen Harnkanäle darin entzündet. Ursache sind Unverträglichkeitsreaktionen auf Allergene oder auf Substanzen, die in höherer Dosis toxisch wirken. Diese können auch in Medikamenten enthalten sein. Im Zusammenhang mit Infektionen können ebenfalls solche Entzündungen auftreten. In Fällen einer interstitiellen Nierenentzündung treten folgende Symptome auf:
Werden neue Medikamente eingesetzt oder hochdosierte Schmerzhemmer über längere Zeit eingenommen, besteht das Risiko dieser Art der Nierenentzündung. Treten die beschriebenen Reaktionen auf, ist ein sofortiger Arztbesuch angezeigt. Neben einem langsam fortschreitenden, chronischen Verlauf kann auch ein spontanes Nierenversagen auftreten.
In jedem Fall hilft ein schneller Therapiebeginn, bleibende Schäden der Nieren und ihrer Funktion zu verhindern.
Eine Nierenbeckenentzündung ist ebenfalls ein Anlass, zum Arzt (Hausarzt oder Urologen) zu gehen. Im Folgenden findet sich ein kurzer Überblick über die Symptome einer Nierenbeckenentzündung:
Weil das Fieber bis auf 40 Grad Celsius ansteigen kann und die Patienten sich äußerst unbehaglich fühlen, suchen sie meist sehr schnell einen Arzt auf. Die Nierenfunktion ist nicht eingeschränkt, nur manchmal kann dies durch eine chronische Nierenbeckenentzündung eintreten.
aktualisiert am 29.01.2021