Eine Nierenbeckenplastik ist indiziert bei Harnleiterabgangsenge (mit szintigraphischem Nachweis der Obstruktion), verminderte aber ausreichende Nierenfunktion oder bei klinischen Beschwerden wie Schmerzen, Steine und Infektionen. In der Regel wird eine laparoskopische Nierenbeckenplastik durchgeführt.
Eine Nierenbeckenplastik ist kontraindiziert bei funktionsloser Niere (unter 20 Prozent der Gesamtleistung).
Vor der Operation sind folgende Vorbereitungen zu treffen:
Mittel der Wahl ist die Nierenbeckenplastik nach Anderson-Hynes. Mit einem Faden wird der obere und untere Ansetzungsrand des Nierenbeckens angezügelt und distal überschüssiges Nierenbeckengewebe abgesetzt. Die Engstelle des Harnleiters wird schräg abgesetzt und anschließend der Harnleiter entlang der seitlichen (lateralen) Wand auf 2 bis 3 cm spatuliert. Für die Anastomose wird der Harnleiter vor den kreuzenden Unterpolgefäßen positioniert. Als Nahtmaterial verwendet man in der Regel PDS oder Vicryl der Stärke 4-0.
Es erfolgt ein fortlaufender Verschluss des kranialen Abschnitts des eröffneten Nierenbeckens. Für die Anastomose wird der kaudale Abschnitt auf 2 bis 3 cm offen gelassen. Anschließend wird der Harnleiter an den kaudalen Anschnitt des Nierenbeckens anastomisiert. Vor dem kompletten Verschluss wird die Lage des DJ erneut kontrolliert. Zudem wird die Nierenloge drainiert.
Allgemeine Maßnahmen wie frühzeitige Mobilisation, Atemtherapie, Wundkontrollen, Laborkontrollen und Thromboseprophylaxe. Des Weiteren können bei Bedarf Schmerzmittel nach WHO-Stufenschema verabreicht werden. Die Drainage sollte für 1 bis 2 Tage erfolgen und ein Dauerkatheter für 3 Tage belassen werden sowie DJ für 2 bis 4 Wochen.
Es können Komplikationen wie Blutung, Infektion, Urinom, erneute Striktur, Verlust der Niere oder Nierenfunktion sowie Verletzungen der Nachbarorgane auftreten.
Letzte Aktualisierung am 31.10.2023.