Bei einem zu hohen Blutdruck sind klare Grenzwerte von der Weltgesundheitsorganisation festgelegt. Damit ist genau geregelt, ab wann ein Patient unter Bluthochdruck leidet. Ist der Blutdruck aber zu niedrig, sind die Grenzen eher fließend. Für den oberen (systolischen) Wert gelten 100 bis 110 Millimeter Quecksilbersäule (mmHG) als Grenzbereich. Der untere (diastolische) Wert kann 60 bis 65 mmHG betragen, um als gerade noch normal oder leicht zu niedrig zu gelten.
Blutdruck Systolisch (mmHG), Diastolisch (mmHG)
Niedrig: <105, <65
Optimal: <120, <80
Normal: <130, <85
Hochnormal: 130 – 139, 85 – 89
Bluthochdruck Grad 1: 140 – 159, 90 – 99
Bluthochdruck Grad 2: 160 – 179, 100 – 109
Bluthochdruck Grad 3: >179, >109
Niedriger Blutdruck oder Hypotonie tritt nicht in allen Bevölkerungsgruppen gleich häufig auf. Besonders oft sind pubertierende Jugendliche, vor allen Dingen Mädchen betroffen. Auch bei jungen schlanken Frauen, Frauen mit Essstörungen und Schwangeren tritt die Hypotonie häufiger auf als im Mittel der Gesamtbevölkerung. Schließlich sind auch ältere hagere Menschen überdurchschnittlich oft betroffen.
Bei einem Teil der Patienten mit Hypotonie liegt eine ernsthafte Erkrankung für den zu niedrigen Blutdruck zugrunde. Dabei kann es sich um Herzerkrankungen ebenso handeln wie um hormonelle Störungen, die Schilddrüse oder Nebennieren betreffen. Auch eine Beeinträchtigung des vegetativen Nervensystems und eine Venenschwäche sind Ursachen, die möglicherweise behandelt werden müssen. Können krankhafte organische Gründe ausgeschlossen werden, besteht in den meisten Fällen aus medizinischer Sicht kein Therapiebedarf. Lediglich wenn die Betroffenen unter den Symptomen stark leiden oder gefährliche Situationen wie Ohnmacht vorkommen, muss der Niederdruck behandelt werden. Häufig reichen aber geeignete Verhaltensweisen aus, um die Beschwerden deutlich zu lindern.
Um der Hypotonie Herr zu werden, kann jeder Betroffene selbst geeignete Maßnahmen ergreifen. Das Augenmerk liegt dabei auf der Umstellung der Lebensgewohnheiten, um den Kreislauf zu stärken und das Wohlbefinden dauerhaft zu steigern.
Um das Blutvolumen hoch zu halten, sollte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Täglich 2 bis 3 Liter Flüssigkeit sind nicht übertrieben. Neben Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure eignen sich Tees und mit Wasser verdünnte Obst- und Gemüsesäfte zur Regulierung des Flüssigkeitshaushalts.
Regelmäßige sportliche Aktivitäten fördern einen gesunden Blutdruck. Geeignet sind leichte Ausdauersportarten wie Jogging, Tanzen, Gymnastik und Schwimmen.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung stellt dem Körper alle Nährstoffe bereit, die er für seine Funktionen benötigt. Menschen mit niedrigem Blutdruck sollten darüber hinaus auf die Zufuhr von ausreichend Natrium achten. Im Gegensatz zu Hochdruckpatienten ist bei Blutniederdruck eine eher salzreiche Ernährung zuträglich.
Sowohl Wechselduschen als auch Bürstenmassagen, Wassertreten, Kneippkuren und Saunieren können dazu beitragen, den Blutdruck in einen idealen Bereich zu heben.
aktualisiert am 28.05.2019