Kalte Hände, Ohrensausen und Schwindel sind typische Symptome, die in der Folge eines zu niedrigen Blutdrucks auftreten. Dauerhaft niedriger Blutdruck ist an sich nicht gefährlich und kann im Gegenteil die Lebenserwartung des Betroffenen sogar erhöhen. Je nach individuellem Empfinden werden die Symptome aber als sehr unangenehm, mitunter sogar als psychisch belastend empfunden. Ist eine Hypotonie, wie der niedrige Blutdruck auch genannt wird, stark ausgeprägt, kann es durch Ohnmacht zu Stürzen oder zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr kommen. Wer zu niedrigem Blutdruck neigt, kann jedoch einiges dafür tun, dass es erst gar nicht so weit kommt.
Vor allem in der warmen Jahreszeit sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass dem Körper ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird. Durch vermehrtes Schwitzen, aber auch bei Erbrechen und Durchfall wird dem Körper unverhältnismäßig viel Flüssigkeit entzogen. Dadurch kann es zur Dehydrierung und zu einer Verringerung des Blutvolumens kommen. Dem Kreislaufsystem steht dann nicht mehr ausreichend Blut zur Verfügung und der Blutdruck fällt ab. Wer zur Hypotonie neigt, sollte täglich 2 bis 3 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Geeignet sind insbesondere Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure, Tees und mit Wasser verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte.
Was bei hohem Blutdruck Gift ist, kann bei Hypotonie Beschwerden vermeiden. Die Aufnahme von Kochsalz sorgt für die Erhöhung des Blutdrucks. Pro Tag gibt der Körper etwa drei Gramm Salz ab, die ihm wieder zugeführt werden müssen. Während Hochdruck-Patienten auf salzarme Kost achten müssen, ist für Patienten mit Blutniederdruck etwas mehr Salz in der Nahrung empfehlenswert. Darüber hinaus ist eine ausgewogene, ballaststoffreiche Nahrung dem allgemeinen Wohlbefinden zuträglich. Wer neben etwas Fleisch und Fisch ausreichend Obst und Gemüse verzehrt, stellt seinem Körper einen idealen Mix der benötigten Nährstoffe zur Verfügung.
Ausreichend Bewegung ist das A und O, wenn es um einen stabilen Kreislauf geht. Leichte Ausdauersportarten wie Radfahren, Wandern oder Schwimmen sind hervorragend geeignet, um den Blutdruck dauerhaft stabil zu halten. Aber auch die Verhaltensweise im täglichen Leben kann schon einiges dazu beitragen, dass der Körper ausreichend Bewegung bekommt. Wer öfters einmal das Auto gegen das Fahrrad eintauscht oder Fahrstuhl und Rolltreppe links liegen lässt, ist auf dem richtigen Weg.
Die physikalischen Therapien basieren auf dem Prinzip Reiz-Reaktion. Dabei reagiert der Körper auf äußere Reize wie Wärme oder Kälte. Sie sind optimal dafür geeignet, die Durchblutung und den Blutdruck positiv zu beeinflussen. Neben einer Vielzahl weiterer Varianten kann das Wassertreten, Kneipp'sche Anwendungen, Wechselduschen, die Trockenbürstenmassage oder das Saunieren den gewünschten Erfolg bringen und Blutniederdruck vorbeugen.
Bei der postprandialen Hypotonie handelt es sich um eine Sonderform des niedrigen Blutdrucks. Von ihr sind fast ausnahmslos ältere Menschen betroffen. Der Blutniederdruck tritt dabei regelmäßig nach den Mahlzeiten auf. Durch die Verdauungstätigkeit werden im Verdauungstrakt große Mengen an Blut benötigt, die im restlichen Körper und vor allem im Gehirn fehlen, was zu einer Unterversorgung führen kann. Um Übelkeit und Schwindel nach den Mahlzeiten zu vermeiden, kann es helfen, mehrere kleine Mahlzeiten täglich einzunehmen. Einer Besserung zuträglich ist vor allem kohlenhydratarme Kost.
Bei der orthostatischen Hypotonie handelt es sich um einen plötzlichen Blutdruckabfall, der an ganz bestimmte Situationen gebunden ist. Er tritt beispielsweise dann auf, wenn sich eine Person zu rasch aus der liegenden in eine stehende Position begibt. Das Kreislaufsystem ist nicht in der Lage, den Blutdruck schnell genug zu erhöhen. Es kommt zu einem plötzlichen Blutniederdruck und einer Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Die Folge können Sehstörungen, Ohrensausen oder sogar eine Ohnmacht sein. Abhilfe schafft in diesem Fall das gemächlichere Aufstehen. Wer nach dem Aufwachen zunächst seinen Oberkörper aufrichtet, sich dann langsam auf die Bettkante setzt und ruhig aufsteht, hat gute Chancen, diese Art des Blutniederdrucks zu vermeiden.
Weitere Situationen, in denen die orthostatische Hypotonie auftreten kann, sind langes Stehen und Stresssituationen. Gezielte Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Yoga helfen, Stress vorzubeugen. Wer beispielsweise berufsbedingt lange stehen muss und zu niedrigem Blutdruck neigt, kann dem Blutdruckabfall mit Kompressionsstrümpfen entgegenwirken. Diese fest sitzenden Strümpfe komprimieren die Blutgefäße der Beine und sorgen dafür, dass sich das Blut nicht so stark in der unteren Körperhälfte sammeln kann. Die Minderversorgung des Gehirns kann dadurch verringert werden.
aktualisiert am 18.12.2023