Während das Herz-/Kreislaufsystem durch Bluthochdruck ernsthaften Bedrohungen ausgesetzt ist, birgt ein zu niedriger Blutdruck geringere Gefahren. Geht er nicht auf organische Erkrankungen zurück, muss er medizinisch in den meisten Fällen auch nicht behandelt werden. Dennoch wirken sich die typischen Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder eine verminderte Leistungsfähigkeit belastend aus und können die Lebensqualität teils erheblich einschränken. Die Betroffenen können selbst auf eine Fülle an Maßnahmen zurückgreifen, wenn es zu Beschwerden durch Blutniederdruck kommt. Es stehen aber auch geeignete Medikamente zur Behandlung eines zu niedrigen Blutdrucks zur Verfügung.
Treten Beschwerden wie Schwindel oder Übelkeit in der Folge von zu niedrigem Blutdruck auf, können mehrere Arten des Blutniederdrucks dafür verantwortlich sein.
Bei der primären Hypotonie liegen die Ursachen meist im Verborgenen. Als Gründe für den dauerhaft zu niedrigen Blutdruck kommen erbliche Faktoren ebenso in Frage wie Umwelteinflüsse und Infekte. Besonders häufig betroffen sind junge schlanke Menschen, vor allen Frauen. Aber auch bei älteren Menschen kann es durch eine primäre Hypotonie zu Beschwerden wie Übelkeit und Schwindel kommen.
Bei der sekundären Hypotonie liegt die Ursache in einer bereits bestehenden Grunderkrankung. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind ebenso Verursacher wie hormonelle Störungen beispielsweise der Schilddrüse und der Nebennieren. Auch Nebenwirkungen von Medikamenten sowie schwere Blutungen und Flüssigkeitsverlust können zu einer sekundären Hypotonie führen. In allen diesen Fällen reicht die Behandlung des Blutniederdrucks alleine nicht aus. Er ist lediglich Ausdruck einer mitunter schwerwiegenden Grunderkrankung, die in den meisten Fällen einer ärztlichen Behandlung bedarf.
Bei der orthostatischen Hypotonie handelt es sich um eine Störung der Blutdruckregulation. Nach längerem Stehen oder beim Wechsel aus der liegenden in eine stehende Position kommt es plötzlich zu einem Abfallen des Blutdrucks. Das Blut sackt in die untere Körperhälfte ab, eine kurzzeitige Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff ist die Folge. Neben Übelkeit und Schwindel kann es in schweren Fällen zur Ohnmacht kommen.
Kommt es durch Blutniederdruck oder Hypotonie zu andauernden Beschwerden, kann die Gabe von Medikamenten Besserung bringen. Auf dem Markt sind zahlreiche Präparate erhältlich, die den zu niedrigen Blutdruck wirkungsvoll beseitigen. Dazu gehören Fludrocortison ebenso wie Dihydroergotamin und Etilefrin. Medikamente zur Anhebung des Blutdrucks sollten unter keinen Umständen in Eigenregie angewendet werden. Vor der Einnahme muss eine ärztliche Diagnose gestellt werden, um den Ursachen für die Hypotonie auf den Grund zu gehen und ein geeignetes Mittel auszuwählen.
Wer zu niedrigem Blutdruck neigt und unvermittelt unter Schwindel oder Übelkeit leidet, sollte in der entsprechenden Situation keinesfalls in Panik verfallen und vor allen Dingen Ruhe bewahren. Um die Gefahr von Stürzen zu vermeiden, sollte der Betroffene eine stabile Lage einnehmen und sich setzen oder besser noch hinlegen. Durch das Hochlagern der Beine kann der Rückfluss des Bluts in den Oberkörper gefördert und die Versorgung der inneren Organe und des Gehirns verbessert werden. In den meisten Fällen wird sich der zu niedrige Blutdruck von selbst wieder regulieren. Ist dies nicht der Fall, muss von ärztlicher Seite abgeklärt werden, worin die Ursachen liegen.
Um einen zu niedrigen Blutdruck dauerhaft in den Griff zu bekommen, kann jeder Betroffene selbst Maßnahmen ergreifen.
Um das Blutvolumen hoch zu halten ist es besonders wichtig ausreichend zu trinken. 2 bis 3 Liter täglich sind ein gutes Maß.
Besonders positiv wirkt sich auf einen zu niedrigen Blutdruck regelmäßige Bewegung aus. Dabei kommen leichte Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Wandern ebenso infrage wie regelmäßige Spaziergänge. Auch physikalische Anwendungen wie die Trockenbürstenmassage oder das Wassertreten können sich positiv auswirken.
Eine ausgewogene Ernährung ist von großer Bedeutung, wenn es um das Wohlbefinden und einen stabilen Blutdruck geht. Ballaststoffreiche Kost mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse stellt dem Körper ausreichend Nährstoffe bereit. Anders als bei Bluthochdruck-Patienten muss nicht auf besonders salzarme Lebensmittel geachtet werden. Im Gegenteil kann die etwas erhöhte Aufnahme von Kochsalz zur Anhebung des zu niedrigen Blutdrucks beitragen.
aktualisiert am 28.05.2019