Wer unter einem niedrigen Blutdruck, der sogenannten Hypotonie leidet, hat nicht selten mit Schwindel, Übelkeit oder sogar Ohnmacht zu kämpfen. Der zu niedrige Blutdruck ist in den wenigsten Fällen Ausdruck einer gefährlichen Krankheit und muss meist auch nicht medizinisch behandelt werden. Allerdings werden die Symptome von vielen Betroffenen als belastend empfunden und können die Leistungsfähigkeit im Berufsleben beeinträchtigen. Wer unter den Folgen einer Hypotonie leidet, kann selbst entscheidend dazu beitragen, dass sich die Auswirkungen verringern oder sogar ganz verschwinden. Neben ausreichend Schlaf und genügend Bewegung ist eine gesunde Ernährung einer der Schlüssel zum Erfolg.
Auf dem Markt sind zahlreiche wirkungsvolle Medikamente zur Anhebung des Blutdrucks erhältlich. In den meisten Fällen reicht es jedoch aus, seine Lebens- und Essgewohnheiten für mehr Wohlbefinden etwas umzustellen.
Patienten, die an Bluthochdruck leiden, sollen bekanntermaßen eine möglichst kochsalzarme Kost zu sich nehmen. Bei der Hypotonie liegt der Fall anders. Die Aufnahme von Kochsalz gilt als hervorragendes Mittel, um den Blutdruck in einen höheren Bereich anzuheben. Das Salz bindet Wasser im Körper und lässt dadurch den Blutdruck steigen. Vor allen Dingen in den Morgenstunden, wenn bei den meisten Patienten der Blutdruck besonders niedrig ist, kann der Verzehr einer Laugenbrezel oder anderer salzhaltiger Speisen dem Wohlbefinden zuträglich sein.
Allerdings können nicht alle Menschen von der blutdruckhebenden Wirkung des Kochsalzes profitieren. Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche) kann ebensowenig zu erhöhtem Salzkonsum geraten werden wie Schwangeren. Eine Nachfrage beim Hausarzt bringt in dieser Angelegenheit meist schnell Klarheit. Abgesehen davon sollte man es mit dem Salzkonsum ohnehin nicht übertreiben, um das Gegenteil, nämlich zu hohen Blutdruck, zu vermeiden.
Um den Blutdruck hoch zu halten, ist die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit notwendig. Das Wasser aus den konsumierten Getränken verdünnt das Blut, lässt es besser zirkulieren und sorgt für ein ausreichend hohes Blutvolumen. Zwei bis drei Liter am Tag sind ausreichend, um den Flüssigkeitshaushalt des Körpers positiv zu beeinflussen. Bei großer Hitze kann diese Empfehlung deutlich überschritten werden. Geeignet sind neben Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure Früchte- und Kräutertees sowie mit Wasser verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte. Schwarzer Tee und Kaffee können ebenso getrunken werden. Ihre zusätzliche blutdrucksteigernde Wirkung ist allerdings nur von kurzer Dauer. Darüber hinaus kann Kaffee der Gesundheit auch abträglich sein, wenn er dauerhaft in großen Mengen konsumiert wird. Als gesundes und anregendes Hausmittel gegen niedrigen Blutdruck gilt zudem Grüner Tee.
Zwar ist gegen ein gelegentliches Schlückchen Sekt oder Wein in der Regel auch bei Hypotonie-Patienten nichts einzuwenden, zur Gewohnheit sollte der Alkoholkonsum allerdings nicht werden. Alkohol weitet die Blutgefäße und hat damit zunächst eine blutdrucksenkende Wirkung. Das vorhandene Blutvolumen hat mehr Platz, die Folge ist ein Blutdruckabfall. Alkohol sorgt zudem für eine verstärkte Flüssigkeitsausscheidung und verringert damit das Blutvolumen weiter. Wer über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig oder sogar exzessiv Alkohol konsumiert, muss überdies damit rechnen, dass unter anderem sein Herz ernsthaften Schaden nimmt und sich ein chronischer Bluthochdruck entwickelt.
Wer nur wenige, aber dafür große Mahlzeiten täglich zu sich nimmt, verlangt seinem Körper Höchstleistungen in Sachen Verdauungsarbeit ab. Nach dem Essen wird von den Verdauungsorganen besonders viel Blut benötigt, das dem restlichen Körper dann nicht zur Verfügung steht. Es kommt zu einem Blutdruckabfall mit Symptomen wie Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit. In ausgeprägteren Fällen kann es auch zu Sehstörungen oder zur Ohnmacht kommen.
Fast ausschließlich ältere Menschen sind von einer Sonderform des niedrigen Blutdrucks betroffen, die sich über die ersten ein bis zwei Stunden nach den Mahlzeiten erstreckt. Die so genannte postprandiale Hypotonie kann sich umso stärker zeigen, je üppiger die Mahlzeiten ausfallen. Besser ist es, mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag einzunehmen. Wer zur postprandialen Hypotonie neigt (Blutdruckabfall nach dem Essen), sollte, wenn möglich, eine Ruhepause nach den Mahlzeiten einplanen. Dann kann es nicht zu Komplikationen im Alltags- und Berufsleben kommen.
Gesundes Essen kann wohlschmeckend sein. Das gilt bei Hypotonie-Patienten natürlich auch für Lebensmittel, die durch einen hohen Salzgehalt für den Anstieg des Blutdrucks sorgen können.
Das Wissen um die konservierende Wirkung von Salz ist seit langem in den verschiedensten Kulturkreisen verbreitet. Durch das Einreiben mit Salz oder das Einlegen in eine Lake kann Fleisch über viele Monate hinweg haltbar gemacht werden. Der hohe Salzgehalt ist geradezu ideal für Patienten mit Blutniederdruck. Bei Geräuchertem wird das Fleisch mit dem Rauch der verschiedensten Hölzer weiter veredelt.
Sämtliche Seefische sind dem Salzgehalt des Meerwassers angepasst und enthalten darüber hinaus mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die von vielen Ernährungsexperten als äußerst gesund eingestuft werden.
Wer zwischendurch naschen und gleichzeitig etwas Gutes für seinen zu niedrigen Blutdruck tun möchte, greift am besten zu Salzstangen. Salzgebäck ist auch eine hervorragende erste Hilfe, wenn sich Unwohlsein breitmacht oder sich ein Schwindel anbahnt.
Bei all diesen Tipps müssen Patienten bedenken, sich insgesamt ausgewogen zu ernähren. Eine vielseitige Nahrungsaufnahme mit ausreichend Obst, Gemüse und Vollkornprodukten führt dem Körper wichtige Nährstoffe, Mineralien und Vitamine zu.
Ausreichend Bewegung steigert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden. Sportliche Aktivitäten können entscheidend zu einem stabilen Blutdruck beitragen. Wer öfter einmal das Auto in der Garage lässt und sich stattdessen mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf den Weg macht, handelt im Sinne seines zu niedrigen Blutdrucks. Auch Radtouren, Wanderungen oder der regelmäßige Besuch im Schwimmbad sind geeignete Mittel, um für einen stabileren Blutdruck zu sorgen.
aktualisiert am 15.12.2023