Schwindel, Übelkeit und Ohrensausen sind typische Anzeichen eines zu niedrigen Blutdrucks. Grundsätzlich können Menschen jeden Alters unter zu niedrigem Blutdruck, der so genannten Hypotonie leiden. Teenager sind aber besonders häufig betroffen. Fast jeder fünfte Heranwachsende hat bis zu seinem 15. Geburtstag mit Kreislaufproblemen zu tun, die bis zu einer Ohnmacht gehen können.
Die Hypotonie kann neben Schwindel und Übelkeit eine Vielzahl weiterer Symptome verursachen. Morgendliche Müdigkeit sowie verminderte Leistungsfähigkeit gehören ebenso dazu wie kalte Gliedmaßen und Abgeschlagenheit. Ist die Hypotonie besonders deutlich ausgeprägt, können die Missempfindungen sogar in einer Ohnmacht münden.
Eine Sonderform des niedrigen Blutdrucks ist das sogenannte Orthostase-Syndrom. Dabei kommt es beim Wechsel von einer liegenden in eine stehende Position oder nach längerem Stillstehen zu unvermittelten Wahrnehmungsstörungen, Schwarzwerden vor Augen oder einer Ohnmacht. Grund dafür ist ein plötzlicher Blutdruckabfall. Dabei sackt unverhältnismäßig viel Blut in die Beine ab und es kommt im Bereich des Gehirns zu einer Unterversorgung. Die Beschwerden äußern sich nur kurzzeitig und verschwinden meist ebenso schnell, wie sie gekommen sind.
Besonders häufig sind Mädchen und junge Frauen mit einer schlanken Figur von den Kreislaufbeschwerden betroffen. Oft zeigt sich der Blutniederdruck wiederholt in einem Orthostase-Syndrom, ohne dass andere Folgen auftreten. Wenn sich ein Kind aber dauerhaft nicht wohl fühlt, häufig müde ist oder schon bei leichten körperlichen Tätigkeiten wie Treppensteigen oder Fahrradfahren unter Schwindel leidet, sollte der Gang zum Arzt nicht lange hinausgeschoben werden. Neben einem niedrigen Blutdruck, der in den meisten Fällen medizinisch nicht behandelt werden muss, können ernsthafte Erkrankungen hinter diesen Symptomen steckt. Neben Erkrankungen des Herzens können hormonelle Störungen, die beispielsweise die Schilddrüse oder die Nebennieren betreffen können, die Ursache sein. Auch Leiden des Nervensystems kommen in Frage.
Während der Pubertät befindet sich der Körper im hormonellen Ausnahmezustand und wächst darüber hinaus besonders schnell. In dieser Lebensphase kann es vorkommen, dass das Herz-/Kreislaufsystem dem rasanten Wachstum etwas hinterherhinkt und seine Aufgaben nicht immer perfekt erfüllt. In den meisten Fällen verschwinden die Symptome während des weiteren Heranwachsens von selbst. In besonders ausgeprägten Fällen kann der behandelnde Arzt auf wirkungsvolle Medikamente zurückgreifen. Auch stehen zahlreiche Mittel der Naturheilkunde zur Verfügung.
Kommt es zu akuten Symptomen wie starken Schwindel oder einer Ohnmacht, sollte der Betroffene eine stabile Lage einnehmen und sich wenn möglich hinlegen. Das Hochlagern der Beine erleichtert das Zurückfließen des Blutes aus den Gliedmaßen in Richtung Oberkörper und Kopf. Auf diese Weise kann das Gehirn wieder ausreichend mit dem lebenswichtigen Sauerstoff versorgt werden.
Gerade in der Pubertät stellt sich bei manch einem Jugendlichen eine regelrechte Abneigung gegen sportliche Aktivitäten ein. Jedoch gilt für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen, dass regelmäßige Bewegung den Kreislauf stabilisiert und einem dauerhaft gesunden Blutdruck zuträglich ist. Regelmäßige Radtouren, Spaziergänge und Wanderungen sind geeignete Mittel, um den heranwachsenden Körper und seinen Blutdruck wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Im Idealfall kann sich ein Kind für eine Sportart derart begeistern, dass es einem Verein beitritt und mindestens ein- bis zweimal pro Woche während des Trainings zu ausreichend Bewegung kommt.
Ebenso einfach wie wirkungsvoll kann der Blutdruck über den Flüssigkeitshaushalt beeinflusst werden. Regelmäßiges und ausreichendes Trinken kann entscheidend dazu beitragen, dass das Blutvolumen im Körper hochgehalten wird und sich der Blutdruck nicht absenkt. Besonders geeignet sind Mineralwasser sowie Früchte- und Kräutertees. Auch mit Wasser verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte sind geeignet, um dem Körper eines Jugendlichen ausreichend Flüssigkeit zuzuführen. Wenig geeignet sind stark gesüßte Limonaden mit oder ohne Koffein. Bei ihnen können die nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit den Aspekt der Flüssigkeitsregulierung schnell überwiegen.
Der Alltag vieler Heranwachsender ist heutzutage nicht selten voll gepackt mit Terminen und allen möglichen Verpflichtungen. Artet ein agiler Lebenswandel in Stress aus, kann er sich negativ auf das Herz-/Kreislaufsystem auswirken und unter anderem zu Hypotonie beitragen. Kindern und Jugendlichen sollte grundsätzlich genügend Freizeit eingeräumt werden, in der sie sich entspannen und vor Überlastung schützen können. Ebenso wichtig ist eine genügend lange Nachtruhe, in der sich der noch kindliche Körper von den Aktivitäten des Tages erholen kann. Kinder sollten ausreichend lange schlafen, ohne dass ihr Schlaf durch Störungen wie etwa einem laufenden Fernsehgerät oder einem permanent aktiven Messengerdienst unterbrochen wird.
aktualisiert am 15.12.2023