Viele Menschen, die an Übergewicht leiden, haben mit ihren ungewollten Pfunden so ihre liebe Mühe: Nicht nur, dass sie sich unwohl fühlen in ihrer eigenen Haut, auch gesundheitlich werfen die überschüssigen Pfunde Bedenken auf. Ob Erkrankungen der Gelenke, des Herz-Kreislauf-Systems oder des Stoffwechsels, ist das Körpergewicht zu hoch, bleiben viele Folgeerscheinungen über kurz oder lang nicht aus, weswegen mittlerweile sogar das Bundesgesundheitsministerium den ungewollten Pfunden offiziell den Kampf angesagt hat.
Wer seinen überflüssigen Kilos den Garaus machen will, wird auf eine Diät nicht verzichten können - leichter gesagt, als getan, denn die meisten Diäten verlangen den Betroffenen viel ab, und wenn man Pech hat, darf man am Ende nicht einmal einen merklichen Gewichtsverlust für sich verbuchen.
Der neueste Diättrend setzt auf moderne Technologie, damit Betroffene ein Gewicht erreichen können, mit dem sie sich wohl fühlen: Apps für das Smartphone sollen dabei helfen, auf gesunde, einfache Art abzunehmen, ohne dass Diätwillige allzu viele Qualen auf sich nehmen müssten.
Noom - und alles wird gut?
Zu den beliebtesten Apps im Diätbereich gehört Noom, die für sich in Anspruch nimmt, dass Benutzer dank ihrer Hilfe auf gesunde Art abnehmen können. Und das zu relativ geringen Kosten: Wer für einen Monat die Dienste dieser App in Anspruch nehmen möchte, muss lediglich 7,99 Euro zahlen, und wer sich für ein ganzes Jahr entscheidet, muss mit Kosten in Höhe von gerade einmal 37 Euro rechnen. Die Noom Weight Loss-App ist als iOS- und als Android-Version erhältlich.
Positiv fällt auf, dass der Nutzer bereits beim ersten Start der App nicht im Regen stehen gelassen wird - wie dies leider bei so vielen anderen Apps zum Abnehmen der Fall ist. Schritt für Schritt bietet Noom eine kleine Einführung und erläutert auf verständliche Art den Funktionsumfang. Dies fängt bereits bei der Registrierung an, die via E-Mail, Google+ oder Facebook vorgenommen werden kann, und reicht bis zur Eingaben der persönlichen Kerndaten wie beispielsweise des Alters, des Geschlechts, der Größe und des Gewichts.
Anhand der angegebenen Informationen errechnet Noom individuell den täglichen Kalorienbedarf. Je nachdem, wie viel abgenommen werden soll und wie schnell die Pfunde purzeln sollen, gilt es fortan, eine magische Kaloriengrenze einzuhalten, die von Noom vorgegeben wird, wobei sich die App auf zwei Kernansätze verlässt, die aus wissenschaftlicher Sicht auch Sinn machen: Ernähung und Sport.
Die Ernährung muss getrackt werden
Damit Noom weiß, wie hoch die tägliche Kalorienzufuhr ist, muss der Nutzer nach jeder Mahlzeit in seine App eintragen, was er gegessen hat - dabei reicht es vollkommen aus, dass angegeben wird, welche Nahrungsmittel in welchen Mengen verzehrt wurden, da Noom aus diesen Daten ermitteln kann, wie hoch die Kalorienzufuhr war. Dies ist in zweierlei Hinsicht ein Vorteil für den Nutzer, denn nicht nur, dass er durch dieses Feature direkt nach jeder Mahlzeit weiß, welche Kalorienmengen er bereits für den Tag zu sich genommen hat, des Weiteren bleibt es ihm auch erspart, mühselig in Eigenregie recherchieren und ausrechnen zu müssen, wie hoch die Kalorien jedes einzelnen Lebensmittels waren, welches er gegessen hat.
Die Handhabung der App gestaltet sich dabei vorbildlich einfach, da selbst das Eintragen von spezifischen Mahlzeiten schnell von der Hand geht, und einmal im Archiv festgehalten, kann man in Zukunft innerhalb von ein paar Sekunden jederzeit wieder auf die archivierten Daten zurückgreifen. Bei der Nutzung von Noom zeigt sich auf ganzer Linie, dass die Usability für die Entwickler ganz oben auf der Liste stand, was wohl auch den großen Erfolg dieser App zum Teil erklärt. Etwas schade ist, dass abgepackte Lebensmittel nicht per Scanner erfasst werden können, sondern die Kerndaten von Hand in die App eingetragen werden müssen - ein Punkt, den so manche Konkurrenz dann doch einen Ticken besser kann.
Sport macht müde Körper fit
Wer abnehmen will, wird nicht umhin kommen, Sport machen zu müssen - davor kann auch eine App wie Noom nicht bewahren. Dennoch, dank eines Trainingsplans, der in die Anwendung integriert ist und der mit vielen nützlichen Features aufzuwarten weiß, gelingt es einfacher, einen täglichen und wöchentlichen Trainingsrhythmus einhalten zu können.
Besonders motivierend ist, dass man nach dem Absolvieren einer Übung direkt angezeigt bekommt, was man geleistet hat und wie viel Kalorien man verbraucht hat; so weiß man, wozu die Schinderei auf dem Rad, dem Laufband oder dem Stepper gut ist und wie viel Mühe es kostet, kleinere Sünden wie beispielsweise ein Stück Kuchen oder ein Riegel Schokolade wieder abzutrainieren. Als sehr nützlich erweist sich der Schrittzähler, der die tägliche Schrittanzahl misst und so exakt Auskunft darüber gibt, welche Kalorienmengen im Alltag verbraucht wurden.
Neben diesen Standardfunktionen gibt es noch eine Vielzahl von zusätzlichen Komfortaspekten wie beispielsweise eine Analyse des Körpergewichts, des individuellen Trainingsplans und eine Gameification des Abnehmens, damit die Motivation auch in schwierigen Phasen nicht verloren geht.
Ist Noom die Wunderwaffe?
Noom kann Übergewichtigen dabei helfen, eine Diät erfolgreich zu absolvieren, da die App nicht nur darauf setzt, dass strikt irgendwelche Vorgaben erfüllt werden müssen, vielmehr lehrt sie auch, wie viel Kalorien in den verschiedenen Nahrungsmitteln stecken, worauf man lieber verzichten sollte, was man sich gerne in rauen Mengen gönnen darf und wie häufig man Sport machen sollte, damit man eine ausreichende Kalorienverbrennung hat. Des Weiteren motiviert der integrierte Schrittzähler dazu, die eine oder andere Strecke dann doch lieber zu Fuß zurückzulegen, anstatt sich bequem hinter das Lenkrad des Autos zu setzen, da man merkt, dass sich so auf Dauer viele Kalorien verbrennen lassen.
Zudem kann die App sowohl durch ihre Präsentation, ihre einfache Bedienbarkeit wie auch durch ihre grafische Oberfläche punkten, die sie zu einer kleinen Augenweide werden lässt. Etwas schade ist, dass eine Anbindung an externe Apps nicht möglich ist, weswegen sich kleinere Macken wie beispielsweise das Fehlen der Scannerfunktion nicht beheben lassen.
Trotz aller Vorteile und Funktionen, mit denen Noom zu bestechen weiß, muss gesagt werden, dass eine Gewichtsreduktion schlicht erfordert, dass dem Körper über einen längeren Zeitraum Kalorien verweigert werden - was ihm, selbst wenn man prinzipiell seiner Gesundheit nur etwas Gutes tun will, nicht gefällt. Ob man es hören mag oder nicht, bei jeder Diät müssen Betroffene über kurz oder lang damit klarkommen, dass mitunter starke Hungergefühle aufkommen, die verlangen, dass man einen eisernen Willen an den Tag legt, damit man dem natürlichen Verlangen des Körpers widerstehen kann. Noom hilft dabei, den Diätplan besser in den Alltag integrieren zu können, und zudem wird auch die Motivation etwas angestochert, dennoch ist Noom keine Wunderwaffe, sondern nur eine einfache App, die dem Abnehmwilligen eine kleine Unterstützung liefert.
Wer sich dieser Tatsache bewusst ist, wird von Noom nicht enttäuscht sein, da die vielen integrierten Features und Funktionen äußerst sinnvoll und nützlich sind - wer jedoch glaubt, er könne dank Noom wie durch Zauberhand abnehmen, ohne Mühen oder Verzicht in Kauf nehmen zu müssen, wird schnell frustriert das Handtuch in die Ecke werfen.
Letzte Aktualisierung am 28.08.2017.