Das Coronavirus bestimmt unseren Alltag. Es ist aber nicht das erste Coronavirus, das bei Menschen Erkrankungen auslöst. Bis jetzt sind sechs Coronaviren bekannt, die beim Menschen hauptsächlich Atemwegserkrankungen auslösen.
Coronaviren sind genetisch sehr variabel. Sie infizieren nicht nur Menschen, sondern auch Tiere. Sie lassen sich besonders bei Fledermäusen, Vögeln und Fischen nachweisen. Sie sind in der Lage, die Barriere zwischen zwei Spezies zu überbrücken und können somit auch auf den Menschen übergehen.
Bei Tieren lösen sie hauptsächlich Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts aus, beim Menschen stehen die Erkrankungen der Atemwege im Vordergrund.
Aktuell erleben wir die Verbreitung eines neuen Coronavirus. Im Fachjargon wird das Virus SARS-CoV-2 genannt. Es ist das siebte, bekannte Coronavirus, das beim Menschen zu Erkrankungen führen. Die Erkrankung, die es auslöst, wird als COVID-19 bezeichnet.
Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Tröpfcheninfektion, also beim Husten, Niesen oder Sprechen. Die Wissenschaft ist sich noch nicht sicher, ob eine Übertragung auch durch eine Kontaktinfektion möglich ist, aber es scheint Hinweise darauf zu geben. Dennoch ist der Hauptübertragungsweg die Tröpfcheninfektion.
Durchgemachte Infektionen hinterlassen in der Regel keine bleibende Immunität. Wie es sich bei SARS-CoV-2 verhält, kann man aktuell noch nicht einschätzen.
Es gibt Coronaviren, die saisonal auftreten und ganz gewöhnliche Atemwegsinfektionen verursachen:
In jüngster Zeit zeigen einige Coronaviren schwerwiegende Symptomatik, wie das SARS-Coronavirus und das MERS-Coronavirus).
In den Jahren 2002 bis 2004 kursierte das SARS-Coronavirus. Zunächst zeigte es einen grippeähnlichen Krankheitsverlauf, anschließend trat trockener Husten und Durchfall auf. In der Folge wurde auch die Lunge angegriffen. Bei 20-30 % der mit dem SARS-Coronavirus infizierten Patienten war eine künstliche Beatmung notwendig. Die Sterblichkeitsrate lag bei 10%. Am 19 Mai 2004 gab die WHO bekannt, dass die Pandemie ihr Ende gefunden hatte.
Im Jahr 2012 trat das MERS-Coronavirus zunächst in Saudi-Arabien auf. Auch hier zeigte sich zunächst ein grippeähnlicher Verlauf mit Fieber, Kopfschmerzen und trockenem Husten. Häufig wurde auch die Lunge angegriffen, was ein akutes Atemnotsyndrom ausgelöst hat. Die Sterblichkeitsrate beträgt 34%. Auch im Jahr 2020 treten immer noch vereinzelt Erkrankungen auf.
Im Dezember 2019 wurde in der Stadt Wuhan eine Häufung von schweren Lungenentzündungen festgestellt. Der Auslöser war zunächst unklar. Bei den ersten Erkrankten gab es eine Häufung bei Verkäufern und Händlern, die bei einem Großhandelsmarkt für Fische und Meeresfrüchte arbeiteten. Aus diesem Grund wird der primäre Infektionsort dort vermutet. Alles gab es auch Patienten, die den Markt nicht besucht hatten. Deshalb kann die Frage des primären Infektionsortes noch nicht final beantwortet werden.
Im Januar 2020 stellten Virologen fest, dass der Auslöser der Infektionen ein neues Coronavirus ist. Dies hatten Blutproben und Rachenabstriche von 15 Erkrankten ergeben. Seit dem Auftreten der ersten Fälle kommt es täglich zu einem Anstieg der bestätigten Erkrankungsfälle.
Inzwischen zählt die WHO über 2 Millionen Menschen, bei denen das Coronavirus nachgewiesen wurde und 135.000 Menschen, die bereits daran gestorben sind (Stand 16. April 2020). Die aktuelle Statistik finden wird von der WHO auf einer eigenen Seite bereitgestellt: https://www.worldometers.info/coronavirus/
Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann unterschiedlich schwer verlaufen. Man hat sehr milde Fälle beobachtet, ebenso wie sehr schwer verlaufende Fälle. Die meisten Erkrankten entwickeln Fieber, trockenen Husten, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen und Atemnot, die durch eine Lungenentzündung ausgelöst wird. Ebenso zeigen sich Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall und seltener Erbrechen. Ein weiteres Symptom scheint der vorübergehende Verlust des Geruchs- und Geschmacksinnes zu sein. Besonders betroffen von schweren Verläufen sind ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen (Asthma, Diabetes mellitus, oder Herkrankheiten).
Ein Teil der Patienten muss intensivmedizinisch behandelt werden. Einige müssen sogar künstlich beatmet werden. Das stellt eine Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Aufgrund der hohen Zahl der Menschen, die gleichzeitig erkranken, kann es zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kommen, so wie es in Italien passiert ist. Aus diesem Grund versuchen weltweit die meisten Regierungen den Verlauf der Infektionskurve durch Ausgangssperren und andere Maßnhamen zu verlangsamen. Dabei geht es vor allem darum, jedem Erkrankten die bestmögliche Behandlung anbieten zu können.
Menschen können ein bis 14 Tage am Virus erkrankt sein, aber noch keine Symptome zeigen. Durchschnittlich erkranken am sechsten Tag nach der Infektion. Problematisch ist, dass man infektiös sein kann, ohne Symptome zu zeigen. Das macht es schwierig mit den gängigen Maßnahmen der Isolierung das Virus komplett einzudämmen.
Es ist jetzt schon klar, dass das neue Coronavirus uns eine Zeit lang begleiten und unser Leben stark beeinflussen und einschränken wird. Weltweit wird an einem Impfstoff geforscht, der vermutlich erst im Jahr 2021 zur Verfügung stehen wird.
Seriöse Informationen zum Coronavirus finden Sie hier:
aktualisiert am 16.04.2020