Heilen lässt sich die Nesselsucht (Urtikaria) nicht, aber ihre Symptome lassen sich mit Hausmitteln lindern. Bereits einfache Maßnahmen können gegen die Beschwerden wirkungsvoll sein.
Die effektivste Möglichkeit, den Ausbruch einer Nesselsucht zu verhindern, ist, den Auslöser zu vermeiden. Nicht immer ist das komplett möglich. Aber auch eine Verringerung der auslösenden Faktoren kann schon eine Erleichterung bringen.
Doch nicht immer sind die Auslöser bekannt. Vor allem wenn die Nesselsucht nicht nach ein paar Tagen wieder vorbei ist und es nicht bei einer einmaligen Episode bleibt, wollen Betroffene wissen, was den Hautausschlag verursacht. Bevor der Arzt umfangreiche Tests durchführt, ist ein Beschwerde-Tagebuch ein hilfreiches Mittel bei der Ursachenforschung. Man notiert sich, wann an welcher Körperstelle die Nesselsucht sich bemerkbar macht und wie stark die Beschwerden sind. Gleichzeitig hält man fest, was man gegessen hat – oder ob man etwas zu sich genommen hat, das man sonst nicht isst. Neben der Betrachtung, ob die Nesselsucht mit Lebensmitteln zu tun hat, können Fragen aufschlussreich sein wie:
Indem man Beschwerden und Lebensalltag über einen längeren Zeitraum abgleicht, lassen sich möglicherweise Verbindungen herstellen. Selbst wenn sich auf den ersten Blick keine Zusammenhänge erkennen lassen, kann ein solches Beschwerde-Tagebuch bei einem späteren Arztbesuch eine nützliche Hilfe sein.
In der akuten Phase einer Nesselsucht verhalten sich die meisten Betroffenen instinktiv richtig, indem sie die gerötete, geschwollene Hautstelle versuchen zu kühlen und damit auch den Juckreiz lindern. Gut sind Coolpacks oder kühlende Umschläge, eventuell mit dem Zusatz von Kamille. Eine kühle Dusche ist eine effektive Sofortmaßnahme, die zumindest kurzfristig eine Linderung verschafft. Ein kühles Vollbad hat die gleiche Wirkung. Der Zusatz von einer halben Tasse Backpulver oder Natron zum Badewasser hat sich für viele Betroffene als hilfreich erwiesen. Es sollte aber nicht zu häufig angewendet werden, da es die Haut austrocknet. Das Gleiche gilt für Abreibungen der Haut mit Essigwasser (einem Liter Wasser wird ein Esslöffel Essig zugegeben): Zu häufige Anwendung trocknet die Haut aus.
Wenn die Nesselsucht durch Kälte verursacht wird, kommen kühlende Hausmittel nicht in Frage.
Auch wenn der Ausschlag stark juckt, sollte man versuchen, nicht zu kratzen. Nicht nur kann sich die Urtikaria dadurch verschlimmern, auch können durch die aufgekratzte Haut Bakterien eindringen und eine Entzündung verursachen. Es ist daher ratsam, die Fingernägel sehr kurz zu halten.
Cremes mit pflanzlichen Wirkstoffen können die Symptome der Urtikaria bessern. Hamamelis- und Ringelblumensalbe lindern den Juckreiz und wirken entzündungshemmend. Zinksalbe kann die Haut beruhigen und die Heilung unterstützen. Juckreizstillende Salben und Gels aus der Apotheke enthalten meist Antihistaminika, sind aber nebenwirkungsarm und haben eine kühlende Wirkung.
Die Homöopathie kennt verschiedene Mittel gegen Nesselsucht. In höchster Auflösung werden Substanzen verabreicht, die normalerweise Juckreiz auslösen. Hierzu gehören unter anderem:
Um helfen zu können, muss das homöopathische Mittel genau zur Konstitution des Patienten passen. Da Nesselsucht eine komplexe Erkrankung mit vielen Ursachen und Ausprägungen ist, lässt sich das geeignete Mittel nur nach einer ausführlichen Anamnese (Untersuchungsgespräch) durch einen homöopathischen Arzt finden. Die oben genannten Mittel sind nur ein Auszug aus den Möglichkeiten, auch andere Mittel können zum Einsatz kommen. Von einer Selbstbehandlung ist abzuraten, da der Erfolg der Behandlung auch von der richtigen Potenz sowie der Häufigkeit der Einnahme abhängt.
t-online.de – Hausmittel gegen Nesselsucht: Wie Sie den Juckreiz lindern: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_66510058/hausmittel-gegen-nesselsucht-wie-sie-den-juckreiz-lindern.html (online, letzter Abruf: 25.05.2020)
gesundmed.de, Ulrich Pickert – Hausmittel gegen Nesselsucht: https://www.gesundmed.de/hausmittel/hausmittel-gegen-nesselsucht/ (online, letzter Abruf: 25.05.2020)
UNEV urticaria network e.V. – Tipps und Tricks für Betroffene: https://www.urtikaria.net/de/fuer-betroffene/tipps-tricks.html (online, letzter Abruf: 25.05.2020)
Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte – Rhus toxicodendron (Giftsumach):
https://www.homoeopathie-online.info/rhus-toxicodendron-giftsumach/ (online, letzter Abruf: 25.05.2020)
Phytodoc – Eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln. So läuft sie ab: https://www.phytodoc.de/naturheilkunde/homoeopathie/behandlung (online, letzter Abruf: 25.05.2020)
aktualisiert am 25.05.2020