Viele Menschen leiden unter einer Nasenscheidewandverkrümmung. Eine Korrektur der Nasenscheidewand, eine sogenannte Septumplastik, ist daher ein sehr häufig durchgeführter chirurgischer Eingriff.
Bei aller Routine und Fachkenntnis des Chirurgen birgt jede Operation ein gewisses Risiko – so auch die Nasenscheidewand-OP.
Bei der Entfernung des überflüssigen Knorpel- oder Knochenstücks an der Nasenscheidewand muss der Chirurg darauf achten, dass die Schleimhaut nicht verletzt wird. Ist dies der Fall, kann sich in der Folge ein Loch in der Nasescheidewand ausbilden. Dieses müsste mit einem weiteren chirurgischen Eingriff behoben werden.
Kommt es im Anschluss an die Operation zu Nachblutungen, reicht in der Regel eine Erneuerung der Tamponaden. Bei Einblutungen unter der Schleimhaut, bei denen sich ein Bluterguss bildet (ein sogenanntes "Septumhämatom"), muss der Bluterguss operativ abgelassen werden.
Zu den seltenen Operationsrisiken zählen dauerhafte Taubheitsgefühle an der Nase, Veränderungen der Nasenform und die Beeinträchtigung des Geruchssinns.
Da die Septumplastik in der Regel unter Vollnarkose erfolgt, können auch die typischen Nebenwirkungen einer Narkose auftreten: Etwa ein Drittel aller Patienten erwacht aus dem medikamentösen Tiefschlaf mit Übelkeit, einige wenige reagieren mit Erbrechen. Zudem kann das Einführen des Schlauchs in die Atemwege nach der OP kurzzeitig Schluckbeschwerden oder Heiserkeit auslösen. Diese Narkosenachwirkungen sind harmlos und klingen nach wenigen Stunden ab. Bei jeder Vollnarkose muss ein Narkose-Facharzt anwesend sein, der die Atmung während der OP überwacht.
Wie für alle Operationen, die planbar sind, sollte der Patient in einem stabilen Allgemeinzustand sein. Für Menschen mit Vorerkrankungen (Diabetiker, Bluter, Allergiker u.a.) gelten besondere Maßnahmen. Krankheitsgeschichte und Vorerkrankungen werden im Vorgespräch mit dem Arzt geklärt, sodass einem eventuell höheren OP-Risiko entsprechend entgegengewirkt werden kann. Gegebenenfalls kann der Eingriff bei einem erhöhten Narkoserisiko auch in Lokalanästhesie erfolgen.
Unvermeidbar bei einem chirurgischen Eingriff wie einer Septumplastik sind anschließende Schwellungen und Blutergüsse. Die Tamponaden verhindern zudem in der ersten Nacht die Nasenatmung. Weil das Sekret aus den Nasennebenhöhlen nicht abfließen kann, kann es zu Kopfschmerzen kommen - in seltenen Fällen entwickelt sich daraus eine Nasennebenhöhlenentzündung. Auch eine vorübergehend eingeschränkte Geruchs- und Geschmackswahrnehmung ist in den Tagen nach der Operation nicht ungewöhnlich.
Bei Schmerzen im Anschluss an die OP kommen Schmerzmittel zum Einsatz.
In den ersten Stunden sind vorübergehende Taubheitsgefühle an der operierten Nase möglich. Die Nasenspitze kann noch ein paar Tage lang druckempfindlich sein. Mit Narben ist nach einer Septumplastik nicht zu rechnen.
Um das Risiko von Nachblutungen zu senken, sollte man in den ersten Tagen nach der OP körperliche Anstrengungen und alles, was den Blutdruck erhöhen könnte, vermeiden. Das heißt: kein Sport, kein schweres Heben und häufiges Bücken, keine heißen Duschen, Vollbäder oder Sonnenbäder. Auch Schnäuzen und Niesen sollte man in den ersten Tagen vermeiden, besser das Sekret abtupfen und den Niesreiz unterdrücken.
Brillenträger sollten in den ersten Tagen nach der Operation so oft wie möglich auf ihre Sehhilfe verzichten, um den Druck auf die Nase zu vermieden. Kontaktlinsen können bedenkenlos getragen werden.
aktualisiert am 16.11.2023