Die Bildung von Nasenpolypen zeigt sich beim Patienten oftmals anhand unterschiedlicher Symptome. Neben einer erschwerten Nasenatmung, einer näselnden Stimme sowie Mundgeruch oder Riechstörungen zählen Kopf- oder Zahnschmerzen zu den am häufigsten auftretenden Beschwerden. Kopfschmerzen, die auf die Bildung von Nasenpolypen zurückzuführen sind, äußern sich in vielen Fällen durch einen drückenden Schmerz, der vorwiegend oberhalb der Stirnhöhlen zu lokalisieren ist. Die Polypen sorgen für einen Sekretstau in den Nasennebenhöhlen und somit für eine gestörte Belüftung innerhalb der Nebenhöhlen. Eine chronische Entzündung entsteht dort und kann zu Beschwerden führen.
Vorhandene Nasenpolypen können eine Nasennebenhöhlenentzündung hervorrufen, weil sie die Belüftung und den Sekretabfluss behindern (Ventilations- und Drainage-Störung in den Nasennebenhöhlen). Die Entzündung sollte rechtzeitig von einem Arzt behandelt werden. Tritt die Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) mehrfach auf, kommt der Patient an einer endoskopischen Untersuchung (Nasenspiegelung) der Nasennebenhöhlen nicht mehr vorbei. Nasenpolypen gehen in vielen Fällen mit einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung einher und sorgen für Druck-Kopfschmerzen im Stirnbereich, unterhalb der Augen oder über der Nase. Der Schmerz wird von den Betroffenen besonders stark beim Bücken oder Aufstehen empfunden.
Der menschliche Körper ist von Geburt an mit vier verschiedenen Nebenhöhlen ausgestattet, die über feine Kanäle miteinander verbunden sind. Infektionen können sich aus diesem Grund sehr schnell in allen Nebenhöhlenbereichen ausbreiten und für unterschiedliche Beschwerden sorgen. Neben Kopfschmerzen können Nasenpolypen über die Entstehung einer Nasennebenhöhlenentzündung auch für Zahnschmerzen verantwortlich sein. Durch die Bildung der Wucherungen schwellen die Schleimhäute an und hindern gleichzeitig den angesammelten Schleim am natürlichen Abfließen. Dieser kann sich somit ungehindert in Stirn- und Kieferhöhle ausbreiten und auf diese Weise für eine akute Kieferhöhlenentzündung sorgen.
Die Kieferhöhlenentzündung ist eine Form der Nasennebenhöhlenentzündung und kann in akuter oder chronischer Form für Zahnschmerzen sorgen. Die Entzündung der Kieferhöhle erfolgt in vielen Fällen im Anschluss an eine Erkältung oder einen grippalen Infekt, der nicht ausgeheilt oder ausreichend behandelt wurde. In einigen Fällen ist sie jedoch auch auf das Vorhandensein eines oder mehrerer Nasenpolypen zurückzuführen. Der gestörte Sekretabfluss sorgt in den Nebenhöhlen für einen unangenehmen Druckaufbau, der sich auf den Oberkiefer und die Oberkieferzähne ausbreiten kann. Da das Gesicht mit vielen Nervenbahnen versehen ist, setzt sich dieser Druck bis in den Kieferbereich fort und sorgt somit für einen unangenehmen Druck-Zahnschmerz, der besonders beim Kauen oder Zubeißen auftritt.
Um der Ursache für das Auftreten der Zahn- oder Kopfschmerzen auf den Grund zu gehen, ist die Konsultation eines HNO-Facharztes unumgänglich. Dieser kann dem Leiden auf den Grund gehen und aufgrund der Untersuchungsergebnisse eine wirkungsvolle Therapie einleiten. Mit der Behandlung von cortisonhaltigen Nasensprays oder Cortison in Tablettenform können heute kleinere Nasenpolypen erfolgreich behandelt werden. Dabei ist es wichtig, dass die Cortison-Medikamente über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, um das Wachstum und die Auflösung der Wucherungen wirksam und dauerhaft zu beeinflussen. Bleibt die medikamentöse Behandlung jedoch wirkungslos, müssen die Nasenpolypen operativ entfernt werden.
Letzte Aktualisierung am 24.04.2020.