Eine Behandlung von Nasenpolypen, sei es mittels Operation oder durch Medikamente, kann eine spätere erneute Bildung der Wucherungen nicht verhindern. Daher ist es empfehlenswert, etwas gegen das Wiederauftreten der Polypen zu tun, auch wenn eine Prophylaxe im eigentlichen Sinne schwierig möglich ist. Insbesondere sollten ursächliche Erkrankungen bekämpft werden, damit das Risiko für eine Nasenpolypenbildung herabgesetzt wird.
Die Bildung von Nasenpolypen tritt besonders bei Menschen auf, die an einer chronischen Entzündung der Nasenschleimhaut (Sinusitis), Allergien, Asthma, chronischen Pilzinfektionen oder an einer Arzneimittel-Unverträglichkeit leiden. In einigen Fällen sind Patienten jedoch bereits erblich vorbelastet, da die Bildung der Wucherungen über einige Generationen der Familie weitergegeben wurde. Um eine genaue Diagnose stellen zu können, geht der behandelnde Arzt zunächst auf Ursachensuche mittels einer ausführlichen Anamnese (Diagnosegespräch), die ihn über die ausführliche Krankengeschichte sowie bestehende Risikofaktoren des Nasenpolypen-Patienten informiert.
Im Anschluss erfolgt eine intensive Untersuchung der Nasenhöhlen, um den genauen Standort und Zustand der Nasenpolypen zu ermitteln. In einigen Fällen können die Wucherungen bereits mit dem bloßen Auge erkannt werden. Liegen die Polypen jedoch tiefer in den Nasennebenhöhlen, muss eine endoskopische Untersuchung (Nasenspiegelung) erfolgen, um genaue Untersuchungsergebnisse zur weiteren Diagnose zu erhalten.
Diagnostiziert der HNO-Facharzt Polypen im Nasenhöhlen-Bereich, kommt in vielen Fällen eine operative Entfernung der Nasenpolypen infrage. Dabei kommt es nicht nur auf die Größe und Beschaffenheit der Polypen, sondern auch auf die Ergebnisse erfolgter Gewebeuntersuchungen an. In den meisten Fällen sind Nasenpolypen gutartige Gewebeauswüchse, können jedoch selten auch einen bösartigen Charakter aufweisen und müssen dann schnellstens entfernt werden.
Zum operativen Eingriff werden unterschiedliche Methoden herangezogen. Bei kleineren Polypen kann die Behandlung ambulant mit Hilfe einer örtlichen Betäubung durchgeführt werden. Bei größeren Auswüchsen, die gehäuft in der Nasenhöhle auftreten, ist meist eine OP mit einer Vollnarkose und anschließender stationärer Behandlung notwendig. Eine Nasenpolypen-OP ist in den meisten Fällen die einzige Möglichkeit, das Leid des Patienten durch die komplette Entfernung der Wucherungen zu lindern. In vielen Fällen bedeutet die OP jedoch nur eine kurzzeitige Verbesserung des Krankheitsbildes, da sich die Polypen jederzeit erneut bilden können. In den Folgejahren kommt es bei circa einem Viertel der Betroffenen zu einer weiteren Bildung der Nasenpolypen.
Um eine erneute Bildung der lästigen Wucherungen zu verhindern, ist die Nachbehandlung nach einer erfolgreich verlaufenen Nasenpolypen-Operation besonders wichtig. Dazu ist es relevant, die anstehenden Nachuntersuchungen konsequent in Anspruch zu nehmen, damit eine weitere Polypen-Bildung verhindert beziehungsweise frühzeitig erkannt werden kann. Neben einer ausführlichen Nasenpflege durch regelmäßige Nasenspülungen oder das Inhalieren zum Befeuchten der Nasenschleimhäute ist die Verwendung cortisonhaltiger Nasensprays einer der wichtigsten Faktoren zur Prophylaxe einer Neubildung. Das Nasenspray sollte auf Anweisung des Arztes über eine bestimmte Zeit nach der OP verwendet werden.
Um eine Neubildung der Nasenpolypen zu verhindern, sollte die Ursachenerforschung an erster Stelle stehen. Bei Patienten, die unter Allergien oder Asthma leiden und somit für eine erneute Polypen-Bildung geradezu prädestiniert sind, gilt es zunächst diese zu therapieren, um eine dauerhafte Beschwerdefreiheit zu erzielen.
Letzte Aktualisierung am 16.11.2023.