In vielen Fällen bleiben Nasenpolypen unbemerkt und fallen häufig erst dann auf, wenn die Nase permanent läuft, es immer schwerer fällt, Luft zu bekommen oder das Riechen erschwert ist. In diesem Fall sollte der Weg zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt angetreten werden. Dieser kann im Rahmen einer einfachen Untersuchung feststellen, ob Nasenpolypen die Ursache für die unangenehmen Symptome sind und ob die Polypen entfernt werden sollten. Polypen sind gutartig und zumeist harmlos, aber es gibt Fälle, bei denen sie gefährliche Komplikationen auslösen können.
Kommt es durch Nasenpolypen zu einer Verstopfung der Ausflussgänge der Nasennebenhöhlen, können sich die Nebenhöhlen entzünden. Viele Betroffene mit Nasenpolypen leiden an einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), die meist chronisch wird. In besonders schlimmen Fällen kann sich die Entzündung auf die Augen, die Knochen, die Weichteile bis hin zur Hirnhaut ausbreiten. In diesem Fall ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus unvermeidbar.
Krankheitserreger können sich aufgrund der gestörten Nasenatmung in den Atemwegen festsetzen. Entzündliche Atemwegserkrankungen wie eine chronische Bronchitis oder ein Asthma bronchiale können durch Nasenpolypen verursacht oder verschlimmert werden. Außerdem kann die erschwerte Nasenatmung zu Schnarchen und zu Schlafstörungen führen.
Treten Nasenpolypen bei Kindern auf, erkranken diese häufiger an Mittelohrentzündungen. Darüber hinaus erkranken Kinder, die unter Mukoviszidose leiden, deutlich häufiger an Nasenpolypen als gesunde Kinder. Nasenpolypen können bei Kindern also ein Hinweis auf diese schwerwiegende Stoffwechselkrankheit sein.
Unbehandelte Nasenpolypen können über viele Jahre hinweg zu einer Verbreiterung der Nase sowie einer Vergrößerung des Augenabstandes führen. Diese optischen Folgen finden sich heutzutage jedoch vergleichsweise selten, da die Nasenpolypen meist vorher behandelt werden.
Die Nasenpolypen sind gutartige Befunde. Dennoch kann in sehr seltenen Fällen ein bösartiger Tumor als ein scheinbarer Nasenpolyp mit den jeweiligen Symptomen auffällig werden. Insbesondere ein Polyp, der nur auf einer Seite besteht, kann im Verdacht stehen, bösartig zu sein.
Sollte sich der Verdacht erhärten und Nasenpolypen bei der Untersuchung festgestellt werden, bedeutet dies nicht unbedingt, dass man die Polypen operativ entfernt werden müssen. Sollten die Polypen keine oder nur wenige Beschwerden verursachen, können sie auch unbehandelt bleiben. Leidet man jedoch mehr und mehr unter den Auswirkungen der Nasenpolypen oder sind schwere Folgen abzusehen, lassen sie sich mit einem kleinen Eingriff entfernen. Eine Vollnarkose ist bei vereinzelten Polypen heutzutage hierfür nicht mehr notwendig. Eine örtliche Betäubung reicht für den kleinen Eingriff, der auch mit einem Laser durchgeführt werden kann, meistens aus.
In den meisten Fällen sind Nasenpolypen harmlos und beeinträchtigen den Betroffenen gar nicht oder nur unmerklich. Wenn die Nasenpolypen jedoch immer wieder zu Entzündungen führen, sollte man über einen kleinen operativen Eingriff nachdenken, um schwerwiegende Folgeerkrankungen, die durch Nasenpolypen hervorgerufen werden können, zu vermeiden.
Letzte Aktualisierung am 16.11.2023.