Bei der Behandlung von Nasenpolypen stehen dem HNO-Arzt grundsätzlich die medikamentöse oder die operative Methode zur Verfügung. Je nach Lage, Anzahl und Größe der Nasenpolypen entscheidet der Mediziner, ob eine medikamentöse Behandlung oder aber ein chirurgischer Eingriff notwendig ist. Bei kleineren Wucherungen in der Nase, die für eine lokale Behandlung gut zugänglich sind, reicht oftmals eine Therapie mittels cortisonhaltiger Nasensprays oder Tabletten aus, die nach mehrtägiger Verwendung für ein Schrumpfen und somit eine Auflösung der Polypen sorgen.
Bei einzeln vorhandenen oder kleinen Nasenpolypen ist die Behandlung durch cortisonhaltige Nasensprays zu empfehlen. Das Spray ist nicht nur leicht anwendbar, sondern aufgrund seiner niedrigen Konzentration an Cortison kaum mit Nebenwirkungen verbunden. Im Gegensatz zu Cortison in Tablettenform wirkt es fast nur am betroffenen Organ und belastet nicht den ganzen Körper des Patienten. Durch die geringe Konzentration ist eine positive Wirkung auf die vorhandenen Nasenpolypen meist erst nach einer Anwendungszeit von ein bis zwei Wochen spürbar.
Eine Behandlung mit cortisonhaltigem Nasenspray sollte mindestens über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten erfolgen, um nicht nur das Entfernen vorhandener Nasenpolypen, sondern auch eine Neubildung der Wucherungen zu verhindern. In vielen Fällen kann durch die Behandlung mit cortisonhaltigem Nasenspray ein operativer Eingriff vermieden werden. Nasensprays, die den Wirkstoff Cortison beinhalten, werden vorwiegend auch zur Nachbehandlung nach einer Nasenpolypen-OP verwendet.
Im Gegensatz zum Nasenspray, das überwiegend lokal auf die Nasenpolypen einwirkt, gelangt Kortison in Tablettenform in den gesamten menschlichen Organismus des Patienten. Aus diesem Grund kann eine längere Behandlung mit Cortisontabletten den Körper belasten und unangenehme bzw. unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Bei einer längeren Einnahme von Cortison-Tabletten stellt der Körper seine eigene Produktion des Hormons Cortison ein. Aus diesem Grund sollte ein Absetzen des Medikaments nicht abrupt, sondern über einen Zeitraum von circa vier Wochen erfolgen, um möglichem Kreislaufversagen oder Schockreaktionen vorzubeugen.
Gesunde Menschen produzieren täglich im Körper das lebenswichtige Hormon Cortison, das an vielen Stoffwechselprozessen des Körpers beteiligt ist. In der Medizin verabreichen Ärzte Cortison-Präparate zur Behandlung von entzündlichen Prozessen im menschlichen Organismus. Bei der Behandlung von Nasenpolypen können damit positive Ergebnisse zur Verkleinerung einzelner oder kleinerer Polypen erzielt werden. Als Cortison werden hier einige sehr ähnliche Wirkstoffe bezeichnet, die eingesetzt werden können und in der Fachsprache als Glucocorticoide bezeichnet werden.
Je nach Dosierung und Verabreichungsart halten sich mögliche auftretende Nebenwirkungen in Grenzen. Nasensprays mit Cortison sind im Vergleich zu einigen anderen Nasensprays schleimhautschonend, können aber örtlich die Immunabwehr verschlechtern und Infektionen begünstigen. Auch können sie bei längerer Anwendung zu Austrocknungen im Naseninneren führen.
Die medikamentöse Behandlung von Nasenpolypen ist eine wirksame Methode zum Entfernen oder Verkleinern von bereits vorhandenen Nasenpolypen. Sie eignet sich besonders für die Behandlung von einzelnen oder kleineren Wucherungen, die das Atmen durch die Nase auf Dauer erschweren können. Aufgrund seiner insgesamt geringen Cortison-Dosierung eignet sich das Nasenspray besonders gut zur lokalen Behandlung und verursacht, auch bei längerer Anwendung, kaum Beschwerden durch mögliche Nebenwirkungen.
Letzte Aktualisierung am 04.12.2018.