Nasenpolypen sind nicht immer für das bloße Auge sichtbar und erfordern eine Untersuchung durch einen HNO-Arzt mittels eines endoskopischen Werkzeugs (Spiegelung) oder mittels CT (Computertomographie). Eine eingehende Erstuntersuchung durch einen HNO-Spezialisten beinhaltet zunächst einmal eine Untersuchung mit einem Nasenendoskop, einem länglichen Instrument, das mit einer Lichtquelle ausgestattet ist. Mit diesem Gerät können in vielen Fällen auch schwer erkennbare oder tiefgründig liegende Nasenpolypen lokalisiert werden. Die endoskopische Untersuchung der Nasenpolypen liefert gute Ergebnisse im vorderen und mittleren Abschnitt der Nasenhöhlen. In einigen Fällen kann der Arzt mit der Nasenspiegelung auch vorhandene Polypen bis in die Nähe des Rachenraums sichtbar machen. Die Untersuchung der Nasennebenhöhlen gestaltet sich jedoch mit diesem endoskopischen Gerät besonders schwierig und erfordert die Durchführung einer Computertomographie.
Um etwaige vorhandene Nasenpolypen in den Nasennebenhöhlen zu lokalisieren, reicht der Einsatz des Nasenendoskops nicht mehr aus. Um in diesem Bereich eine exakte Diagnose stellen zu können, bedient sich der Arzt meist einer Computertomographie, die den Nasenhöhlenbereich im Inneren sichtbar macht. Im Gegensatz zur herkömmlichen Röntgenaufnahme können bei einem CT Körperbereiche in verschiedenen Schichten aufgenommen und beliebig vermessen oder vergrößert werden. Durch die dreidimensionale Aufnahme lassen sich einzelne Organe praktisch komplett bildlich darstellen.
Eine Computertomographie zur Diagnose bei Nasenpolypen ist dann sinnvoll, wenn eine endoskopische Untersuchung nicht mehr möglich ist, oder der Verdacht besteht, dass sich die Wucherung tiefer in den Nasennebenhöhlen befindet. Um den genauen Ort, Größe und Beschaffenheit der Nasenpolypen zu ermitteln, wird auch bei operativen Eingriffen zunächst eine Computertomographie durchgeführt. Sie hilft dem operierenden Arzt zur Vorbereitung auf den bevorstehenden Eingriff und gibt weiterhin wichtige Hinweise auf die Beschaffenheit der Polypen.
In den meisten Fällen sind Nasenpolypen gutartige Tumore, die keine weiteren gesundheitsschädlichen Folgen nach sich ziehen. Gutartige Nasenpolypen bilden sich meist in beiden Seiten der Nasennebenhöhlen und können mittels der Computertomographie exakt lokalisiert werden. Bei einer Wucherung, die sich nur in einer Seite der Nebenhöhle befindet und in einigen Fällen gelegentliches Nasenbluten hervorruft, besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt. In solchen Fällen erfolgt eine Gewebeentnahme, die näheren Aufschluss über Gut- oder Bösartigkeit des Tumors gibt.
Die Computertomographie ist schmerzlos und verläuft für den Patienten in entspannter Liegepostion. Bevor der Scanvorgang beginnen kann, wird der Betroffene auf einem Untersuchungstisch auf dem Rücken liegend in das CT-Gerät hineingefahren. Um exakte und scharfe Aufnahmen der Nasenpolypen zu erhalten, ist es wichtig, dass der Patient sich vollkommen entspannt und möglichst nicht bewegt. Der Aufnahmevorgang beginnt, sobald Arzt und das vorhandene medizinische Personal den Untersuchungsraum verlassen haben. Die Kommunikation zwischen Patient und anwesendem Arzt erfolgt während des CTs über eine Gegensprechanlage.
Die Computertomographie übt nur eine geringe Strahlenbelastung auf den menschlichen Körper aus und ist somit kaum mit Nebenwirkungen verbunden. Sie wird jedoch erst dann zu einer weiterführenden Diagnose herangezogen, wenn andere Untersuchungsmethoden keine aufschlussreichen Erkenntnisse zugelassen haben.
Letzte Aktualisierung am 04.12.2018.