Verfärbte Finger- oder Fußnägel können verschiedene Ursachen haben und auch Ausdruck einer Erkrankung sein. Die Nägel können weiße Flecken, braune, schwarze oder gelbliche Verfärbungen aufweisen und zusätzlich verformt sein.
Es gibt einige Erkrankungen, bei denen neben anderen Symptomen auch Nagelverfärbungen beobachtet werden. Allerdings lässt sich aufgrund der Farbe oder Form der Nägel allein selten eine Diagnose stellen. In einigen Fällen sind die Nagelverfärbungen nicht durch eine Krankheit entstanden und völlig harmlos.
Bei der Suche nach der Ursache der Nagelverfärbungen steht die Erfragung der Krankheitsgeschichte (Anamnese) zu Beginn. Für den Hautarzt (Dermatologen) ist es wichtig zu wissen, wann die Verfärbungen zum ersten Mal beobachtet wurden, an welchen Fingern oder Zehen sie besonders ausgeprägt sind, ob der Patient Medikamente einnimmt, bestimmte Erkrankungen hat oder ob er Kontakt zu Chemikalien oder Giften hatte. Auch weitere Symptome wie Veränderungen an der Haut, Fieber, Unwohlsein oder Schmerzen können einen Hinweis auf die Ursache der Nagelverfärbungen geben.
Nach der Befragung wird der Hautarzt eine Verdachtsdiagnose stellen und diese durch weitere Untersuchungen überprüfen. Liegt der Verdacht nahe, dass eine Erkrankung eines inneren Organs wie der Leber, des Darms oder des Herzens vorliegt, kann eine Blutprobe im Labor auf Entzündungshinweise oder Krankheitserreger untersucht werden. Auch Schwermetallvergiftungen können so nachgewiesen werden.
Muttermale werden gründlich untersucht und vermessen. Könnte es sein, dass es sich um einen bösartigen Hautkrebs handelt, wird eine Gewebeprobe entnommen und die Zellen unter dem Mikroskop untersucht.
Infektionen der Nägel durch Pilze oder Bakterien werden durch einen Abstrich erkannt.
Sollten Medikamente die Ursache der Nagelverfärbungen sein, können diese unter Umständen nach Absprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt oder durch andere Präparate ersetzt werden.
Verfärbungen, die durch eine Verletzung entstanden sind, müssen nicht behandelt werden und wachsen mit dem Nagel von selbst heraus. Bei schweren Quetschungen kann es sein, dass sich der Nagel vollständig ablöst und langsam durch einen neuen ersetzt wird.
Nagelpilz und Infektionen mit Bakterien sollten mit Medikamenten behandelt werden. Es gibt verschiedene Präparate, die die Krankheitserreger abtöten und entweder direkt auf den befallenen Nagel aufgetragen oder als Tablette eingenommen werden.
Melanome werden operativ entfernt, wenn sicher ist, dass es sich um einen Hautkrebs handelt.
Die Schuppenflechte (Psoriasis) kann symptomatisch mit verschiedenen Salben, Licht- oder Elektrotherapien und antientzündlichen Medikamenten behandelt werden. Eine ursächliche Therapie gibt es jedoch bisher nicht. Erfolg versprechend sind neuere Therapieansätze mit Antikörpern gegen einen entzündungsauslösenden Stoff, den Tumornekrosefaktor.
Letzte Aktualisierung am 27.04.2023.