Etwa zehn Prozent aller Erwachsenen leiden an Nagelpilz oder waren bereits einmal von der Erkrankung betroffen. Einige Personen sind besonders dafür prädestiniert, sich mit einem Nagelpilz anzustecken. Weil die Pilze unter feucht-warmen, sauerstoffarmen Bedingungen am besten gedeihen, sind die Fußnägel weitaus häufiger betroffen als die Fingernägel.
Schön verpackt in Socken, Strümpfen und Schuhen vermehren sich die Pilzsporen schnell und können nach und nach alle Zehen und beide Füße befallen. Ursache sind die Erreger, Fadenpilze, die sich vom Keratin, dem Grundmaterial der Nägel, ernähren.
Typisch für Nagelpilz sind trübe, weißliche, gelbe oder auch schwarze bis bräunliche Farbveränderungen, die sich vom Nagelrand ausgehend ausbreiten. Schmerzen bestehen zunächst nicht. Je länger die Erkrankung anhält, desto mehr ist auch die Struktur der Nagelplatte betroffen: Sie
Im weit fortgeschrittenen Stadium löst sich die Nagelplatte oft vollständig vom Nagelbett ab. Diese sowie die Haut im Randbereich werden in Mitleidenschaft gezogen und entzünden sich. Das führt naturgemäß zu Druckstellen und Schmerzen beim Gehen.
Nagelpilz kann stark unterschiedlich aussehen und nicht jede Nagelverfärbung ist zwangsläufig ein Hinweis auf eine Pilzinfektion. Ein Arztbesuch hilft, die Ursache zu ergründen. Ist die Diagnose positiv, verhindert eine schnelle konsequente Therapie die Ausweitung der Symptome. Sie beendet nach einiger Zeit auch die Ansteckungsgefahr für andere. Je hartnäckiger sich der Nagelpilz bereits festgesetzt hat, desto länger dauert die Behandlung: Bis zu zwölf Monate sind bei befallenen Fußnägeln zu veranschlagen. Dies ist ein Grund mehr, bereits im Anfangsstadium die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Einige Personen erkranken an Nagelpilz, andere aber nicht. Bestimmte Risikogruppen trifft es häufig ganz ohne eigene Schuld: Sie achten auf Hygiene und pflegen Haut und Nägel der Füße, trotzdem werden sie von Nagelpilz befallen.
Ein wichtiger Faktor für eine Infektion ist eine mangelhafte Durchblutung der Füße und damit auch der Nägel. Dies kann angeboren sein – einige Menschen leiden ihr Leben lang an chronisch kalten Füßen. Dieses Problem haben aber häufiger auch Personengruppen wie
Bei ungenügender Durchblutung werden die Nägel schlechter mit Nährstoffen versorgt, werden brüchig und anfälliger für Infektionen.
Weitere Risikofaktoren für eine Nagelpilzinfektion sind
Fortgeschrittenes Alter oder Vorerkrankungen sind die Faktoren, die am häufigsten Nagelpilz begünstigen. Treffen eines oder mehrere der genannten Risiken zu, sollten Betroffene möglichst schnell eine Diagnose einholen. So lassen sich andere Ursachen ausschließen. Liegt eine Pilzinfektion vor, kann sofort mit der Behandlung begonnen werden. Tinkturen und Lacke bekämpfen die Pilze unmittelbar auf der Haut- und Nageloberfläche. In einigen Fällen hilft die Einnahme von antimykotischen (gegen Pilzbefall wirksamen) Medikamenten. Medizinische Fußpflege unterstützt die Therapie.
Nagelpilz ist keine Erkrankung, die spontan und unbehandelt wieder abheilt. Im Zweifelsfalle ist es also wichtig, eine sichere Diagnose vom Arzt einzuholen und so schnell wie möglich eine Therapie zu beginnen. Im Regelfall ist erst ein Zehennagel betroffen, doch der Nagelpilz hat die Neigung, weitere Zehen zu befallen.
Die Fußnägel werden schnell unansehnlich. Über Hautschuppen auf dem Fußboden, an Handtüchern oder Nagelpflegeinstrumenten verbreiten sich die Pilzsporen weiter. Auf diese Weise stecken sich andere Mitglieder des Haushaltes oder Mitbenutzer von Schwimmbädern oder anderen Sportstätten an.
All diese Faktoren gehen auf Kosten der Lebensqualität der Betroffenen: Schwimmbadbesuche sollten aus Rücksicht auf andere gemieden werden, bis die Therapie abgeschlossen ist. Betroffenen ist es oft peinlich, beispielsweise im Sommer Sandalen zu tragen.
Nagelverfärbungen oder Nagelverdickungen sind nicht immer auf Nagelpilz zurückzuführen. In vielen Fällen sind sie völlig harmlos, doch können sie auch auf schwerwiegende Erkrankungen hinweisen.
Das eine oder andere Missgeschick führt zu einem blau-schwarz-braunen Hämatom (Bluterguss) unter einem Nagel. Hier ist der Auslöser nachzuvollziehen: Der Betroffene hat sich den Zeh angestoßen oder eingeklemmt oder ihm ist etwas auf den Zeh gefallen.
In seltenen Fällen kann es sich bei einer spontanen Dunkelfärbung unter einem Nagel um einen Tumor handeln.
Häufig zu beobachten ist eine weißliche bis gelbe Verfärbung, die Leukonychie der Finger- und Zehennägel. Diese Erscheinung ist meist harmlos. Sie ist entweder angeboren oder auf Verletzungen der Nagelhaut zurückzuführen. Sie kann auch die Folge von Säurekontakt sein.
Sogenannte „Milchglasnägel“ mit weißen Längs- und Querstreifen können unter anderem auf Vergiftungen, Erkrankungen des Stoffwechsels, Leber- oder Darmerkrankungen hinweisen.
Raucher leiden außerdem häufig an (harmlosen, aber unschönen) Gelb-Braun-Verfärbungen der Fingernägel.
aktualisiert am 04.09.2019