Es ist schnell passiert: Das Nagelhäutchen wurde zum Beispiel bei einer unsachgemäßen Maniküre verletzt. In manchen Fällen kann die Verletzung so klein sein, dass der Betroffene noch nicht einmal etwas davon merkt. Auch über kleinste Verletzungen können Bakterien, Pilze oder andere Erreger in die Haut eindringen und eine Nagelentzündung auslösen. Die Behandlung der Nagelentzündung erfolgt mit Salben, desinfizierenden Bädern und unter Umständen über feuchte Verbände.
Hat sich Eiter gebildet und wurde dieser durch einen Arzt abgelassen, wird in der Regel die Wunde hinterher verbunden, damit kein Schmutz eindringen kann.
Wurde die Nagelbettentzündung zum Beispiel durch das Herpes-Simplex-Virus ausgelöst, wird der Arzt eine antivirale Behandlung durchführen. Diese tötet das Virus ab. Dazu gehört das Anbringen feuchter und desinfizierender Verbände auf dem betroffenen Nagel. Das gleiche Prozedere kommt auch bei einer Nagelbettentzündung zum Einsatz, die durch einen Candida-Pilz ausgelöst wurde. Hier werden pilzabtötende Salben zur Heilung verwendet. Reicht dies nicht aus, werden die Antimykotika (pilzabtötende Mittel) zusätzlich in Tablettenform verabreicht.
In den meisten Fällen wird eine Nagelbettentzündung von Staphylokokken ausgelöst. Die Bakterien dringen über kleinste Verletzungen ins Nagelhäutchen oder in die Nagelfalz ein und beginnen dort ihr "Werk". In der Anfangsphase kann der Betroffene die Nagelbettentzündung noch sehr gut selbst behandeln, zum Beispiel mit Kernseifen- oder Kamillebädern. Tritt allerdings nach spätestens drei Tagen keine Besserung ein, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Ein Salbenverband unter Verwendung einer antiseptischen Salbe (z. B. mit Jod) hilft oftmals. Ebenso ist fachliche Hilfe angesagt, wenn sich hartnäckige Eiterblasen (Abszesse) bilden. Diese wird der Arzt in der Regel unter sterilen Bedingungen anstechen, damit der Eiter abfließen kann. Hat sich bereits unter dem Nagel eine Eiteransammlung gebildet, kann es nötig sein, den Nagel ganz oder teilweise zu entfernen oder ihn soweit zu öffnen, dass der Eiter abfließen kann. Danach wird die Wunde desinfiziert und ein Verband angebracht, damit die Wunde sich nicht weiter entzünden kann. Der Verband sollte während des Heilungsprozesses täglich gewechselt werden.
Auch ein eingewachsener Fußnagel oder Fingernagel kann eine Nagelbettentzündung auslösen. Die Ecken des Nagels schieben sich in die Nagelfalz und verletzen diese. Häufig wird ein eingewachsener Fußnagel durch zu enge Schuhe oder eine falsche Pediküre verursacht. In den meisten Fällen ist der große Zeh betroffen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme wird der Arzt den Zehennagel mit einem Tape versehen oder es wird eine Nagelklammer durch einen Podologen (medizinische Fußpflege) angebracht. Helfen diese Maßnahmen nicht, ist ein operativer Eingriff unumgänglich. Hier wird der Teil des Nagels entfernt, der in die Nagelfalz eingedrungen ist. Zudem wird der Arzt das "wilde Fleisch" entfernen, das das Gewebe als Schutzmaßnahme gebildet hat. Nach dem Eingriff wird der betroffene Zeh verbunden, damit keine Keime in die Wunde gelangen können.
Etwas andere Spielregeln gelten für Diabetiker, gerade was die Füße betrifft. Durch die Erkrankung sind zum Teil die Empfindungen in den unteren Extremitäten (Gliedmaßen) gestört. Stellt der Betroffene fest, dass eine Nagelbettentzündung entstanden ist, oder hat den Verdacht einer Entzündung, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Gerade bei Diabetikern besteht die Gefahr, dass Nagelbettentzündungen chronisch werden können.
aktualisiert am 31.05.2019