Eine Nagelbettentzündung ist eine schmerzhafte Angelegenheit, die häufig sehr unschön aussieht. Der Nagelumlauf ist stark gerötet und in manchen Fällen bilden sich Eiterblasen (Abszesse) um und auch unter dem Nagel.
Wer Sport treibt, wird seine Aktivitäten schon wegen der starken Schmerzen einschränken, wenn nicht gar ganz einstellen. Oft wird auch vom Arzt geraten, erst einmal mit dem Sport zu pausieren. Die Zeitspanne richtet sich nach der Schwere der Entzündung. Im Prinzip sind bei einer Nagelbettentzündung sportliche Aktivitäten möglich, wenn auch nicht unbedingt empfehlenswert. Eine Entzündung am Fußnagel schränkt die meisten Betroffenen stärker ein als eine Entzündung am Fingernagel. Hat sich die Entzündung ausgebreitet und muss eventuell ein operativer Eingriff erfolgen, ist definitiv von Sport abzuraten, damit die Wunde ausheilen kann.
Im Regelfall dauert es ein bis zwei Wochen, bis die Entzündung und die Beschwerden verschwunden sind. Dann können Betroffene auch wieder Sport ausüben. Nach einer OP der Nagelbettentzündung kann es bereits nach einigen Tagen zu einer deutlichen Besserung kommen, die Sport ermöglicht. Die Abheilung der Nagelentzündung ist daran zu bemerken, dass die Schmerzen, die Rötung und die Schwellung verschwunden sind und kein Eiter mehr zum Vorschein kommt.
Trotz eines entzündeten Nagelbettes kann der Betroffene Sport treiben, wenn er bestimmte Regeln beachtet und die Entzündung sich nur auf den Nagel und sein Umfeld konzentriert. Wichtig ist, den Nagel mit einem Verband gegen das Eindringen von Krankheitskeimen zu schützen. Handelt es sich um einen entzündeten Zehennagel und man möchte Laufsport betreiben, sollten die Sportschuhe nicht zu eng sein. Sie sollten nicht auf den betroffenen Nagel drücken, um die Entzündung nicht zu verstärken und die Schmerzen zu verschlimmern. Zur Sicherheit ist es sinnvoll, den Schuh an der Stelle mit Watte auszupolstern.
In den meisten Fällen wird eine Nagelbettentzündung durch eine Verletzung und ein Eindringen von Bakterien, in der Regel Staphylokokken, ausgelöst. Die Verletzungen entstehen meist bei einer unsachgemäßen Pediküre oder Maniküre, können aber auch durch eingewachsene Nägel verursacht werden. Ein deutliches Zeichen ist eine Rötung rund um den Nagel, die mit Schmerzen verbunden ist. Ist die Entzündung bereits weiter fortgeschritten, können sich Eiterbläschen bilden. Keinesfalls sollte man hier selbst Hand anlegen, um den Eiter zu entfernen. Diabetiker sollten in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, da ihr Schmerzempfinden durch die Erkrankung gestört ist und eine Nagelentzündung sofort behandelt werden muss, um ein Ausbreiten zu verhindern. Sie müssen auch mit dem Sport besonders vorsichtig sein.
Um die Heilung zu unterstützen, sollte der Betroffene zwei- bis dreimal täglich den Nagel (Hand oder Fuß) in einer Kernseifenlauge oder einem Kräuterbad (Kamille) circa 20 Minuten baden. Ein Besuch beim Arzt kann die Heilung beschleunigen. Der Mediziner wird zu Beginn der Entzündung die betroffene Haut mit desinfizierenden Salben therapieren und eventuell einen Verband anlegen. Hat sich die Entzündung bereits ausgebreitet, werden neben einer Antibiotika-Salbe Penicillin-Tabletten verabreicht (Flucloxacillin und Oxacillin). Ist auch dann keine Besserung der Nagelbettentzündung zu beobachten, wird eine Röntgenaufnahme angefertigt, um zu prüfen, ob und wie weit die Entzündung bereits in die umliegenden Knochen oder das Gewebe übergegangen ist. Der Eiter wird meist operativ unter örtlicher Betäubung entfernt und die betroffene Stelle an Hand oder Fuß mit einer Gipsschiene ruhig gestellt. Die Gliedmaße sollte am besten hoch gelagert werden. Sportliche Betätigung ist in diesem Fall erst einmal einzustellen. Wie lange der Verzicht auf Sport bestehen soll, muss der behandelnde Arzt entscheiden.
aktualisiert am 23.07.2019