Nagelbettentzündungen können mit Salben behandelt werden, die Povidon-Jod enthalten, oder mit den sogenannten Zugsalben. Sie beeinflussen den Heilungsprozess positiv, wenn sie rechtzeitig und kontinuierlich angewendet werden.
Bei einer Nagelbettentzündung ist die Haut unter und um den Nagel herum entzündet. Diese Entzündung kann unter anderem durch kleinste Verletzungen der Nagelhaut entstehen. Schuld daran sind Bakterien (häufig Staphylokokken) oder Pilze, die eigentlich zur normalen Hautfauna gehören. Durch die Verletzungen können sie in die tieferen Hautschichten eindringen und eine Entzündung auslösen. Sowohl Fuß- als auch Fingernägel können davon betroffen sein.
Nägel werden aus harten verhornten Zellen der Oberhaut gebildet, deswegen werden sie in der Fachsprache auch Hautanhangsgebilde genannt. Der Teil, der als Fingernagel bezeichnet wird, ist die Nagelplatte. Abgedichtet wird er durch das Nagelhäutchen. Der Nagelwall ist der Hautabschnitt, der den Nagel seitlich und an der Wurzel umfasst. Dieser Wall gibt dem Fingernagel Halt und soll ihn vor schmerzhaften Einrissen schützen.
Das Nagelhäutchen kann relativ schnell verletzt werden, zum Beispiel durch eine unsachgemäße Maniküre oder Pediküre. Auch Schuhe, die an den Zehen drücken, können den Nagel beziehungsweise den Nagelwall oder das Häutchen verletzen.
Durch diese Verletzungen dringen Bakterien (meist Staphylokokken) in das tiefer gelegene Gewebe ein und lösen dort eine Entzündung aus.
Entzündungshemmende Salben können den natürlichen Heilungsprozess unterstützen. Der betroffene Nagel sollte mehrmals täglich im warmen Wasser gebadet werden. Nach dem Bad sollten Nagel und Nagelhaut vorsichtig trocken getupft werden. Anschließend wird eine desinfizierende Salbe aufgetragen, die beispielsweise Povidon-Jod enthält. Einige bekannte Handelsnamen sind: Betaisodona®, Betadona®, Betadine®, Repithel®, Traumasept® und viele andere.
Eine andere Option ist die sogenannte Zugsalbe. Sie beschleunigt die Reifung der eitrigen Nagelbettentzündung und "zieht" den Entzündungsherd an die Hautoberfläche. Dadurch reift der Abszess schneller und der Eiter fließt schneller ab. In der Regel wird Zugsalbe aus Ölschiefer hergestellt, enthält aber auch noch andere Stoffe. Handelsnamen, unter denen Zugsalben vertrieben werden sind: Ichtholan®, Ichthyol®, Thiobitum® und viele andere.
Ein traditionell pflanzliches Arzneimittel ist die Ilon® Salbe. Sie beinhaltet die Wirkstoffe Lärchenterpentin, Terpentinöl und Eukalyptusöl. Sie kann bei einer Nagelbettentzündung helfen. Sie wirkt desinfizierend und durchblutungsfördernd. Zudem vermindert sie die Entzündungsneigung. Durch die Ilon® Salbe wird die Haut „entspannt“ und die Eiteransammlung kann sich entleeren. Durch die erhöhte Durchblutung wird der Heilungsprozess beschleunigt.
Nicht immer helfen Salben bei einer Nagelbettentzündung. Sollte sich die Nagelbettentzündung trotz Behandlung mit einer Salbe nicht innerhalb von drei Tagen bessern, ist ein Arztbesuch dringend angeraten. Diabetiker sollten sofort einen Arzt aufsuchen, sobald sie bemerken, dass sich eine Nagelbettentzündung im Anfangsstadium befindet.
Netdoktor - Nagelbettentzündung: https://www.netdoktor.de/krankheiten/nagelbettentzuendung/ (online, letzter Aufruf: 09.09.2019)
Dr. Gumpert - Behandlung der Nagelbettentzündung: https://www.dr-gumpert.de/html/nagelbettentzuendung_behandlung.html (online, letzter Aufruf: 09.09.2019)
Altmeyers Enzyklopädie - Paronychie, akute: https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/dermatologie/paronychie-akute-2919 (online, letzter Aufruf: 09.09.2019)
aktualisiert am 30.06.2019