Eine Nagelentzündung heilt bei richtiger und rechtzeitiger Behandlung in den meisten Fällen in fünf bis zehn Tagen aus. Die Nagelbettentzündung kann allerdings bei manchen Menschen weiter fortschreiten und zu Komplikationen führen. Im schlimmsten Fall kann sich die Heilungsdauer auf einige Monate verlängern.
Eine Nagelbettentzündung entsteht dann, wenn Bakterien über Verletzungen im Nagelhäutchen oder im Nagelwall in tieferes Gewebe eindringen können. Selbst kleinste Verletzungen können hier ausreichen.
Diabetiker sollten schon bei kleinsten Verletzungen beziehungsweise Anzeichen einer Nagelbettentzündung - insbesondere am Fuß - immer einen Arzt aufsuchen, da durch die Grunderkrankung die Schmerzempfindung gestört ist.
Eine Nagelbettentzündung kündigt sich durch eine Rötung an der am Nagel angrenzenden Haut an. Die Rötung wird begleitet von einer Schwellung und einem Heißwerden der betroffenen Stelle. Die Schmerzen, die bei einer Nagelbettentzündung auftreten, haben häufig einen klopfenden Charakter. Hier kann der Betroffene noch selbst eingreifen und den betroffenen Nagel zum Beispiel mit warmen Fuß- oder Handbädern mit Kernseife behandeln. Auch eine Zug- oder eine Povidon-Iod-Salbe (zum Beispiel Betaisodona® oder Braunol® oder Braunovidon®) können ergänzend helfen. Nach spätestens drei Tagen sollten sich die Symptome bessern. Ist das der Fall, heilt die Nagelbettentzündung in der Regel nach wenigen Tagen von selbst aus.
Tritt innerhalb von drei Tagen keine Besserung ein und/oder fängt die Nagelbettentzündung an zu eitern, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Sonst kann es sein, dass die Entzündung um sich greift und den Knochen befällt. Im schlimmsten Fall können die Erreger in die Blutbahn gelangen und dort eine Sepsis (sogenannte Blutvergiftung) auslösen.
Der Arzt diagnostiziert eine Nagelbettentzündung in der Regel durch den Anblick (Blickdiagnose). Zeigen sich Eiterblasen und der Betroffene hat starke Schmerzen, wird häufig mit Penicillin behandelt, da dieses sehr gut gegen Staphylokokken wirkt, die in den meisten Fällen eine Nagelbettentzündung verursachen.
Bildet sich unter dem Nagel eine Eiterblase, dann muss diese vom Arzt aufgeschnitten werden, damit der Eiter abfließen kann. Es ist nicht ratsam, selbst Hand anzulegen. Hier kann es nötig sein, eine Öffnung durch den betroffenen Nagel zu legen oder diesen teilweise oder komplett zu entfernen. Es dauert drei bis vier Monate, bis der Nagel wieder nachgewachsen ist.
Lesen Sie, warum Sie eine Eiterblase unter dem Nagel nicht selbst ausdrücken sollten.
Klingt die Entzündung nicht ab, gibt eine Röntgenaufnahme Aufschluss darüber, ob die Infektion bereits auf den Knochen oder das benachbarte Gewebe übergegriffen hat. In diesem Fall muss die Eiteransammlung mit einem chirurgischen Eingriff entfernt werden. Wie der Eingriff vonstatten geht und welche Narkose zum Einsatz kommt, wird mit dem behandelnden Chirurgen abgesprochen. Nach der Operation werden die betroffene Hand oder der betroffene Fuß mittels einer Gipsschiene ruhig gestellt.
Je schwerer die Entzündung ist und je weiter sie fortgeschritten ist, umso länger dauert auch die Heilung. Diese kann sich in hartnäckigen Fällen von mehreren Wochen bis über Monate hinwegziehen. Deswegen ist es so wichtig, zeitnah einen Arzt aufzusuchen, wenn sich die Nagelbettentzündung verschlimmert oder nach einigen Tagen Selbsttherapie keine Besserung auftritt.
aktualisiert am 04.07.2019