Eine Nagelbettentzündung ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Im ungünstigen Fall können sich Eiterblasen (Abszesse) bilden, die einen Druckschmerz auf den betroffenen Nagel ausüben. Man unterscheidet dabei zwei Formen. Betrifft die Entzündung nur das Nagelbett und bildet sich Eiter unter dem Nagel, dann wird das als Panaritium subunguale bezeichnet. Ist zusätzlich auch die Umgebung des Nagelbetts betroffen, dann bezeichnet man das als Panaritium paranguale. Eiter ist immer ein Hinweis für eine bakterielle Entzündung. Besonders häufig bildet sich Eiter beim Panaritium subunguale. Viele Betroffene kommen in Versuchung, die Eiterblase selbst zu öffnen. Das ist nicht ratsam, weil es zu Komplikationen führen kann.
Wenn sich Eiter bilden, dann sollte er abgelassen werden. Da Eiter durch eine bakterielle Infektion verursacht wird, können die Bakterien in tiefere Gewebeschichten eindringen und dort zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Vor allem, wenn der Eiter sich in tieferen Hautschichten befindet und der Patient versucht, den Eiter auszudrücken, kann er das Gegenteil bewirken. Durch den ausgeübten Druck wird der Eiter in tiefere Gewebeschichten transportiert.
Eiter abzulassen kann auch schmerzlindernd sein. Eiter ist häufig der Grund für eine schmerzhafte Schwellung. Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Hat sich eine Eiterblase gebildet, wird der Arzt oberhalb dieser die Haut aufschneiden, damit der Eiter abfließen kann. In seltenen Fällen muss ein Teil des Nagels entfernt werden. Danach wird die Wunde sorgfältig mit einer antibiotischen Lösung gespült und mit einem Wundverband oder Pflaster abgedeckt. Da steril gearbeitet wird, verhindert der Arzt auch, dass der Eiter mit den hoch ansteckenden Keimen in andere Regionen des Körpers verschleppt wird. Wenn nach dem Öffnen der Eiterblase die Wunde nicht ordentlich desinfiziert wird, kann sich unter Umständen eine großflächige Eiterflechte bilden. Erreger können sich nicht nur am Patienten selbst ausbreiten, sondern sind auch für andere Personen ansteckend.
Wenn sich der Eiter sehr knapp unter der Haut befindet, dann kann sich die Eiterblase von selbst öffnen. Auch in diesem Fall ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, damit die Wunde desinfiziert wird.
Wer nicht zum Arzt gehen will, kann selbst etwas tun, damit sich die Eiterblase schneller öffnet und Eiter abfließen kann. Der betroffene Nagel sollte drei bis vier mal täglich in warmem Wasser für 15 Minuten gebadet werden. Das hilft, die oberste Hautschicht aufzuweichen bis der Eiter austritt. Ist dem Wasser noch Kernseife oder Kamille zugesetzt, wirkt das Bad gleichzeitig entzündungshemmend. Nach dem Bad muss der betroffene Nagel beziehungsweise der Finger oder Zeh sorgfältig trocken getupft werden.
Anschließend sollte eine desinfizierende Salbe gegen Nagelentzündung aufgetragen werden. Auch eine sogenannte Zugsalbe kann helfen, den Eiter schneller abfließen zu lassen. Die Salbe „zieht“ den Entzündungsherd an die Hautoberfläche.
Öffnet sich die Eiterblase von selbst, dann sollte die Wunde desinfiziert werden. Anschließend sollte die Wunde mit einem Pflaster oder einem Verband geschützt werden.
Ratsamer ist es, zum Arzt zu gehen, weil dieser anschließend den Entzündungsherd professionell ausspült und mit einem Wundverband versorgt. Ebenso kann ein Arzt einschätzen, ob eine Behandlung mit einem Antibiotikum notwendig ist. Zudem kann man beim Versuch der Selbstbehandlung die Situation verschlimmern.
aktualisiert am 16.10.2019