Das Schmerzempfinden während und nach einer Nagelentfernung ist, wie bei vielen therapeutischen Maßnahmen, sehr individuell. Von den Patienten wird der Umfang und die Dauer der erlittenen Schmerzen im Zuge einer Nagelentfernung sehr unterschiedlich beschrieben.
Einige Betroffene berichten von sehr starken, kaum erträglichen Schmerzen bereits während der lokalen Betäubung und während des eigentlichen Eingriffs. Auch in den ersten Wochen der Genesungsphase wird von starken Schmerzen und einer deutlichen Einschränkung der Bewegungsfreiheit berichtet. Auf der anderen Seite gibt es jedoch Patienten, die den Eingriff als harmlos und praktisch schmerzfrei schildern. Häufiger beschrieben werden starke Schmerzen während der lokalen Betäubung, die auf eine hohe Empfindlichkeit im Bereich der Finger und Fußzehen zurückgeführt werden können.
Auch das eigentliche Ablösen des Nagels, das randlich, vom Nagelfalz her, eingeleitet und zur Nagelmitte hin fortgesetzt wird, wird teilweise als wahre Tortur empfunden - nicht zuletzt ein Grund dafür, dass die operative Nagelentfernung nur noch in möglichst wenigen Fällen angewendet wird. Schmerzverstärkend wirken sich Entzündungsherde unter dem Nagel oder in dessen Randbereich aus. Die Entzündung macht das Gewebe einerseits sehr schmerzempfindlich und kann andererseits eine wirkungsvolle Betäubung nahezu gänzlich verhindern.
Mit dem Nachlassen der Betäubung nach dem Eingriff setzt häufig ein mehr oder weniger intensiv empfundener, pulsierender Schmerz ein, dessen Frequenz an die Tätigkeit des Herz-Kreislauf-Systems gekoppelt ist. Weitere Schmerz-Herde können im Verlauf der Genesung durch Scheuerstellen, Druckstellen und Stöße entstehen. Wirksame Schmerztabletten sind aber sehr hilfreich und helfen, den Schmerz zu lindern.
aktualisiert am 31.10.2019