Der Trend bei der Entfernung von Finger- oder Fußnägeln geht eindeutig hin zu schonenden, für den Betroffenen möglichst schmerzarmen Therapieformen. Chirurgische Eingriffe, bei denen zumeist die Beeinträchtigung des umgebenden Gewebes nicht ausbleibt, werden weitestgehend vermieden. Eine der schonenden Methoden ist die Nagelentfernung mithilfe einer Harnstoff-Salbe oder -Paste. Sie wird eine Woche lange aufgetragen und kommt immer dann in Betracht, wenn sich die Behandlung zunächst auf das Abtragen des betroffenen Nagels konzentriert. Zu Grunde liegende Befunde können unter anderem Nagelpilz und eingewachsene Nägel sein, die keine Behandlung des Nagelbetts notwendig machen. Auch gequetschte oder anderweitig mechanisch beschädigte Nägel können die Ursache für eine Nagelentfernung mit Salbe sein.
Nicht geeignet ist diese mehrwöchige Therapieform für Fälle, in denen verhältnismäßig schnell auf Gefahrensituationen reagiert werden muss, um eine weitergehende Gesundheitsgefährdung des Patienten auszuschließen. Hierzu können beispielsweise die Ausbildung von Pusteln oder Tumoren unter der Nagelplatte zählen.
Insbesondere bei der Behandlung von Nagelpilz ist die Therapie nach dem erfolgreichen Abtragen des betroffenen Nagels nicht zu Ende. Um das Wiederaufflammen der Pilzinfektion zu verhindern, ist eine teils sehr langwierige Folgetherapie notwendig. Einerseits werden äußerlich anwendbare Substanzen zur Verhinderung einer erneuten Pilzinfektion eingesetzt - beispielsweise Salben, Pasten oder medizinisch wirksamer Nagellack. Andererseits kann auch die Einnahme von Medikamenten notwendig sein. Die Dauer der Anwendung variiert bei den einzelnen Therapieformen im Bereich von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten, sie kann aber auch bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen.
aktualisiert am 25.07.2019