Nächtliches Schwitzen stört den erholsamen Schlaf. Und Schlafstörungen wie Albträume oder nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe) sind häufig mit nächtlichem Schwitzen verbunden. Die Auswirkungen der Schlafapnoe auf die Gesundheit sind nicht zu unterschätzen. Hinter dem häufigen Auftreten von Nachtschweiß können manchmal weitere ernste Erkrankungen stecken. Deshalb sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, wenn es regelmäßig zu Schlafstörungen mit nächtlichem Schwitzen kommt.
Wenn die Psyche durch seelische Belastungen wie Sorgen und Ängste auch nachts nicht zur Ruhe kommt, kann dadurch nächtliches Schwitzen ausgelöst werden. Der Körper steht unter dauerhafter Anspannung. Das Nervensystem bleibt im erregten Zustand und schüttet Stresshormone aus. Diese Hormonausschüttung sorgt dann für eine vermehrte Schweißproduktion.
Umgekehrt führt nächtliches Schwitzen oft zu einer Beeinträchtigung des Schlafes. Häufig wird der Schlaf unterbrochen, Betroffene müssen möglicherweise sogar die Schlafkleidung und/oder die Bettwäsche wechseln. Durch diese Störung des natürlichen Schlafrhythmus kann ein vermehrtes nächtliches Schwitzen weiter gefördert werden.
Hierzu zählen vor allem Albträume und nächtliche Atemaussetzer. Bei einem Schlafapnoe-Syndrom setzt die Atmung nachts mehrfach aus. Diese Aussetzer können einige Sekunden, aber auch bis zu einer Minute dauern. In dieser Zeit wird der Körper nicht gut mit Sauerstoff versorgt und Kohlenstoffdioxid wird nicht mehr abgeatmet. Setzt die Atmung nicht von selbst wieder ein, aktiviert der Körper sein Alarmsystem. Stresshormone werden ausgeschüttet und der Schlafende wird ruckartig geweckt. Dies kann diverse Male pro Nacht geschehen. Die Ausschüttung der Stresshormone und die Störung des Schlafrhythmus bewirken ein verstärktes nächtliches Schwitzen. Außerdem kommt es oft zu vermehrter Müdigkeit am Tag. Diese kann auch Sekundenschlaf und damit verbundene Unfälle begünstigen.
Anhaltende Schlafstörungen in Kombination mit nächtlichem Schwitzen sollten ärztlich abgeklärt werden. Psychische Belastungen wie Ängste, Erschöpfung, Probleme am Arbeitsplatz oder in der Familie können im Arzt-Patienten-Gespräch erfragt werden. Ebenso werden die Schlafgewohnheiten, das Vorhandensein von Albträumen und Ähnliches in Erfahrung gebracht. Informationen darüber, ob der Patient schnarcht und häufig ruckartig erwacht, sind ebenfalls wichtig. Ob es zu nächtlichen Atemaussetzern kommt, wie lange diese dauern und wie oft sie auftreten, kann im Schlaflabor abgeklärt werden.
Wenn Stress und psychische Belastungen sowie Albträume zu Schlafstörungen führen, kann es hilfreich sein, Verfahren zu erlernen, die helfen, den Stresslevel zu senken. Hierzu zählen:
Liegen psychische Belastungsfaktoren vor, die nicht vom Betroffenen alleine bewältigt werden können, empfiehlt sich eine begleitende psychotherapeutische Behandlung.
Bei der Schlafapnoe kommt es meist zu einer nächtlichen Verengung der Atemwege, so dass die Atmung aussetzt. Das Tragen einer CPAP-Maske (Continuous Positive Airway Pressure) in der Nacht bringt oft sehr gute Erfolge. Hierbei wird über eine Atemmaske von außen ein gleichbleibender Druck zugeführt, der die Atemwege nachts offen hält. Dadurch werden Atemaussetzer reduziert und der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt. Auch die durch den gestörten Schlafrhythmus oft vorhandene Tagesmüdigkeit reduziert sich. Neben der CPAP-Maske sind noch andere Masken auf dem Markt. Hier sollte mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, welche in Einzelfall am besten geeignet ist.
In manchen Fällen kann auch eine Bissschiene helfen. Sie sorgt dafür, dass die Zunge im Schlaf nicht nach hinten fällt und die Atemwege verschließt.
Wenn bestimmte anatomische Besonderheiten wie vergrößerte Mandeln oder Fehlbildungen des Kiefers für die Apnoe-Symptomatik verantwortlich sind, kann eine operative Korrektur dieser Besonderheiten angezeigt sein.
Wenn eine Schlafapnoe die Ursache der Schlafstörung ist, sollte Folgendes beachtet werden:
Für alle Menschen mit Schlafstörungen und nächtlichem Schwitzen lohnt es sich, die Schlafgewohnheiten zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Hierzu zählen:
Sowohl Nachtschweiß als auch Schlafstörungen können viele unterschiedliche Ursachen haben. Beides kann auch im Zusammenhang miteinander stehen. Da vor allem die Schlafapnoe als Ursache aufgrund der möglichen Folgeerscheinungen (wie Sauerstoffmangel, Tagesmüdigkeit mit der Gefahr für vermehrte Unfälle) eine ernstzunehmende Erkrankung ist, sollten Schlafstörungen in jedem Fall medizinisch abgeklärt werden. Je nach Ursache stehen dann verschiedene Therapiemaßnahmen zur Verfügung. Auch kann der Betroffene selbst durch die Änderung seiner Schlaf- und Lebensgewohnheiten viel zur Verbesserung der Symptomatik beitragen.
Einfach. Gesund. Schlafen, Prof. Dr. med. h.c. Günther W. Amann-Jensson: Nachtschweiß als Ursache für Schlafstörungen und schlechten Schlaf: https://www.einfach-gesund-schlafen.com/gesund-schlafen-tv/nachtschweiss-verursacht-schlafstoerungen-schlecht-schlafen (online, letzter Abruf: 18.06.2021)
Klinik Professor Seiler – Begleiterscheinungen der Schlafapnoe: https://www.schlafapnoe.com/de/allgemeine-symptome/ (online, letzter Abruf: 18.06.2021)
aktualisiert am 18.06.2021