Schwitzen hilft den Körper, die Temperatur zu regulieren, und schützt somit vor Überhitzung. Genauso wie Erwachsene, so schwitzen auch schon Babys und Kinder zur Regulierung ihrer Körpertemperatur. Meist sind die Ursachen für vermehrtes Schwitzen in der Nacht harmlos und es ist keine Therapie notwendig. Tritt bei einem Kind regelmäßig nächtliches Schwitzen auf, möglicherweise kombiniert mit anderen Symptomen wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, sollte dies medizinisch abgeklärt werden.
Häufig schwitzen gerade kleine Kinder besonders am Kopf, im Gesicht und im Nacken. Aber auch Hände und Füße sind Stellen, an denen Kinder oft schwitzen. Das nächtliche Schwitzen kann ebenso den ganzen Körper betreffen.
Eine häufige Ursache für das nächtliche Schwitzen bei Kindern sind unpassende Schlafbedingungen. Hierzu zählen:
Hier ist Abhilfe leicht: Die Raumtemperatur sowie die Schlafkleidung und die Zudecke des Kindes sind entsprechend anzupassen.
Eine weiterer Grund für Nachtschweiß bei Kindern sind fieberhafte Infekte. Diese gehen meist mit weiteren Symptomen wie Schnupfen, Husten oder Halsweh einher. Ist der Infekt ausgeheilt, verschwindet auch der Nachtschweiß wieder.
In der Pubertät kann es durch die Hormonumstellung zu vermehrtem nächtlichen Schwitzen kommen. Bei hormonellen Ursachen ist dieses Schwitzen oft von verändertem Körpergeruch begleitet. Eine entsprechende Körperhygiene kann helfen, die Symptome zu lindern.
Nachtschweiß bei Kindern kann auch als Begleiterscheinung von Erkrankungen der Atemwege auftreten. Hierzu zählen beispielsweise:
Wenn das nächtliche Schwitzen Symptom einer bestehenden Erkrankung ist, besteht die Behandlung vor allem in der Therapie der Grunderkrankung.
Eine weitere Erkrankung, bei der Nachtschweiß als Symptom auftreten kann, ist die exogen allergische Alveolitis. Sie wird durch das Einatmen von Materialien wie Staub oder Schimmelpilzen ausgelöst und kann einer Lungenentzündung ähneln. Im Unterschied zur bakteriellen Lungenentzündung reagiert sie nicht auf die Behandlung mit Antibiotika. Weitere Symptome können Kurzatmigkeit und Husten sein. In der Regel verschwinden diese Symptome nach wenigen Tagen wieder, wenn der Auslöser (zum Beispiel Staub, Schimmel) aus der Umgebung des Kindes entfernt wurde.
Leider können in sehr seltenen Fällen auch Krebserkrankungen für Nachtschweiß bei Kindern verantwortlich sein. Hier sind vor allem die akute lymphatische Leukämie und das Lymphom zu nennen. Allerdings tritt Nachtschweiß hier normalerweise nicht als alleiniges Symptom auf, sondern wird von anderen Anzeichen wie Fieber, Übelkeit, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust begleitet. In diesen Fällen steht selbstverständlich die Behandlung der Krebserkrankung im Vordergrund.
Nachtschweiß bei Kindern ist in den meisten Fällen harmlos und bedarf keiner Therapie. Tritt nächtliches Schwitzen jedoch häufig oder in Begleitung von anderen Symptomen wie Abgeschlagenheit oder Fieber auf, sollte dies vom Arzt abgeklärt werden.
Dr-Gumpert.de – Nachtschweiß: https://www.dr-gumpert.de/html/nachtschweiss.html#c142439 (online, letzter Abruf: 28.06.2021)
healthline, Noreen Iftikhan, MD – Why Is My Child Sweating at Night and What Can I Do?: https://www.healthline.com/health/childrens-health/night-sweats-in-children (online, letzter Abruf: 28.06.2021)
aktualisiert am 28.06.2021