Nächtliches Schwitzen bei Frauen – was sind die Ursachen und was kann man dagegen tun?
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Nächtliches Schwitzen unterbricht den erholsamen Schlaf, führt zu erhöhter Müdigkeit am Tag und kann somit die Lebensqualität beeinflussen. In den meisten Fällen sind die Ursachen harmlos. Treten zusätzlich zum Nachtschweiß auch andere Symptome wie Fieber oder Gewichtsverlust auf oder hält das Schwitzen länger als drei bis vier Wochen an, sollte ein Arzt die Ursache abklären.
Es gibt nur wenige Ursachen für nächtliches Schwitzen, die ausschließlich für Frauen gelten. Hierzu zählen:
Hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren: Hierbei geht den Schweißausbrüchen meist eine Hitzewallung voraus. Um die Temperatur zu regulieren, wird Schweiß produziert. Dieser verdunstet auf der Haut und dies sorgt für Abkühlung. Allgemeine Maßnahmen wie Anpassung der nächtlichen Raumtemperatur, leichte und locker sitzende Schlafkleidung können helfen, nächtliches Schwitzen zu reduzieren. Werden Schlaf und Lebensqualität durch das nächtliche Schwitzen stark beeinflusst, kann auch über eine Hormonersatztherapie nachgedacht werden.
Hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft und nach der Geburt: Auch hier können allgemeine Maßnahmen helfen. Ist die hormonelle Umstellung abgeschlossen, sollte auch das nächtliche Schwitzen wieder aufhören.
Allgemeingültige Ursachen für Schwitzen in der Nacht
Ursachen für Nachtschweiß, die Männer und Frauen gleichermaßen betreffen können, sind:
Nächtliches Schwitzen durch zu warme Nachtwäsche, zu dicke Decke oder zu hohe Raumtemperatur. Hier kann durch Anpassung von Temperatur, Kleidung und Zudecke leicht geholfen werden.
Durch belastende, stressige Lebenssituationen oder Alpträume werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet. Dies kann zu Nachtschweiß führen. Bewegung am Tag hilft, Stress zu regulieren. Entspannungsübungen (Meditation, Atemübungen) am Abend oder vor dem Schlafengehen können ebenfalls helfen, Stress abzubauen und Nachtschweiß zu reduzieren.
Nikotin, Alkohol und scharfes Essen regen das Schwitzen an und sollten vor allem abends vermieden werden.
Grippe und andere Infektionen sind oft mit Fieber und Nachtschweiß verbunden. Ist die Infektion ausgeheilt, sollte auch das nächtliche Schwitzen wieder verschwinden.
Manche Medikamente lösen vermehrtes Schwitzen aus. Hierzu zählen beispielsweise Antidepressiva oder Medikamente, die den Blutzuckerspiegel regulieren. Oft kann durch Wechsel auf ein anderes Präparat oder durch Änderung der Dosierung Linderung erzielt werden. Hier sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Hormonelle Veränderungen durch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) können Nachtschweiß auslösen. Hier ist die Behandlung der Schilddrüsenerkrankung angezeigt, um die Symptome zu lindern.
Nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoesyndrom) können mit nächtlichem Schwitzen einhergehen. Eine intensive Diagnostik ist hier ratsam, um die Grunderkrankung gut behandeln zu können.
Wenn Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt (gastroösophageale Refluxerkrankung), wird meist Sodbrennen ausgelöst. In manchen Fällen tritt zusätzlich Nachtschweiß auf. Auch hier sollte primär die Behandlung der Refluxerkrankung erfolgen.
Hyperhidrose, eine Erkrankung, bei der vermehrt Schweiß produziert wird, kann ebenfalls Ursache für Nachtschweiß sein. Spezielle Medikamente können helfen.
Krebserkrankungen oder Erkrankungen des Nervensystems können nächtliches Schwitzen auslösen. Diese Erkrankungen sind selten und zeichnen sich in der Regel durch andere vorrangige Symptome aus. Hier steht ebenfalls die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund, um auch die Symptome des Schwitzens zu lindern.
Fazit
Die meisten Ursachen für nächtliches Schwitzen sind harmlos und bei Frauen und Männern gleichermaßen möglich. Wenige hormonell bedingte Ursachen betreffen ausschließlich Frauen. Hält das Schwitzen über längere Zeit an oder ist mit anderen Symptomen verbunden, sollte es medizinisch abgeklärt werden. Es gibt vieles, was man selbst gegen Nachtschweiß tun kann. In manchen Fällen können den Betroffenen auch Medikamente, Akupunktur oder eine homöopathische Behandlung helfen. Hierfür sollte entsprechendes Fachpersonal aufgesucht werden.
Woman's Health, Leila Milgrim; Emily Shiffer; Jasmine Gomez – 12 Reasons You Get Night Sweats-And What To Do About Them: https://www.womenshealthmag.com/health/a19911836/why-sweat-in-sleep/ (online, letzter Abruf: 16.07.2021)
MedicalNewsToday, Kathleen Davis – What to know about night sweats: https://www.medicalnewstoday.com/articles/296818 (online, letzter Abruf: 16.07.2021)