Xerostomie – so lautet der medizinische Fachbegriff für Mundtrockenheit. Was kompliziert klingt, ist in einfacheren Fällen mit ein paar bewährten Hausmitteln gut zu bekämpfen. Ob bei einer Erkältung oder trockener Luft, die beide zu Mundtrockenheit führen können, die Betroffenen sind für diese Mittel sehr dankbar. Denn unangenehme Mundtrockenheit kann sich selbst auf das Gemüt negativ auswirken. Wird die Xerostomie von einer ernstzunehmenden Krankheit oder als Nebenwirkung von Medikamenten ausgelöst, helfen manche der nachfolgenden Heilmittel nur begrenzt. Da es sich um natürliche Hausmittel handelt, kann ein Versuch nicht schaden. Dann besteht immerhin die Hoffnung auf eine baldige Linderung der Symptome.
Wer ein unangenehmes Gefühl der Trockenheit im Mundraum verspürt, sollte mehr trinken. Wenngleich die Flüssigkeitszufuhr in vielen Fällen der Mundtrockenheit nur kurzfristig Abhilfe verschafft, ist sie ein wichtiger Grundbaustein im Kampf gegen Xerostomie. 1,5 Liter Wasser, besser zwei bis drei Liter werden empfohlen. Bei hohen Temperaturen oder starkem Schwitzen ist dies ganz besonders wichtig.
Gleichzeitig sollte der Konsum von Kaffee oder Alkohol nach Möglichkeit entweder eingeschränkt oder ganz ausgesetzt werden. Beide Getränke haben die unschöne Angewohnheit, dass sie den Mund weiter austrocknen. Schwarzer Tee bietet sich hingegen für die Zubereitung einer Mundspüllösung als bewährtes Hausmittel an. Somit wird der Mund nicht nur befeuchtet, sondern Karies kann gleichzeitig vorgebeugt werden. Dies ist sinnvoll, da weitere Zahnprobleme mit einer Mundtrockenheit einhergehen können. Die Kariesvorbeugung ist im Übrigen auf den hohen Fluoridgehalt, der im Schwarzen Tee zu finden ist, zurückzuführen.
Allerdings wirken sich nicht nur flüssige Hausmittel wie eine Teemundspüllösung bei Mundtrockenheit positiv aus. Vielmehr bietet es sich an, Ananasstücke frisch einzufrieren und diese später im noch gefrorenen Zustand zu lutschen. Ananas ist eine Frucht, die reich an Enzymen ist. Diese Enzyme kurbeln die Speichelproduktion an. Je mehr Speichel vorhanden ist, desto weniger trocken ist der Mund der Betroffenen. Auch die folgenden Hausmittel aus der heimischen Küche sind einen Versuch wert:
Noch dazu gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die speziell dafür bekannt sind, dass sie einen vermehrten Speichelfluss anregen. Dazu gehören Zitrusfrüchte, Möhren, Radieschen, Äpfel sowie Stangensellerie. Neben Orangen oder Zitronen hat sich vermehrtes Kaugummikauen bewährt, um für mehr Speichel zu sorgen. Allerdings kann selbst der für eine Zitrone typische Geruch zu einem vermehrten Speichelfluss führen. Ätherische Zitrusöle sind daher eine gute Alternative für unterwegs.
Wer eine andauernde oder regelmäßig wiederkehrende Mundtrockenheit bei sich feststellt, sollte bei der eigenen Zahnhygiene fortan mit einer noch größeren Sorgfalt vorgehen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Speichel den Mund im Normalfall reinigt. Weniger Speichel bedeutet, dass der Mund weniger gut gereinigt wird, was schlecht für die Zahngesundheit ist. Bei Mundtrockenheit putzen sich die Betroffenen am besten unmittelbar nach dem Aufstehen die Zähne. Eine Kräuterzahnpasta ist ideal. Wenn die Zahnpasta zum Beispiel Salbei oder Kamille beinhaltet, sorgt dies für einen höheren Feuchtigkeitsgrad im Mund.
Gleichzeitig bringt solch eine Zahnpasta ein angenehmes Frischegefühl mit. Durch die Kamille in der Zahnpasta können Reizungen sowie Verletzungen gemindert werden. Diese treten bei einem trockenen Mund häufig auf, so dass eine gute Zahnpasta in dieser Hinsicht Linderung und Vorbeugung verspricht.
In der Apotheke sowie in gut sortierten Drogerien werden darüber hinaus verschiedene Spülungen angeboten. Auch mit Eibischwurzeltee oder Salbei kann der Mund bei Mundtrockenheit gespült werden, um Keime zu bekämpfen und für ein weniger trockenes Gefühl zu sorgen. Mit Buttermilch darf der Mund mehrmals täglich gespült werden, da sich dies ebenso als Hausmittel bewährt hat.
Das sogenannte Ölziehen ist gleichermaßen dafür bekannt, für ein angenehm feuchtes Mundklima sowie die Beseitigung von Bakterien zu sorgen. Auch Mundgeruch und Karies, die mit der Mundtrockenheit einhergehen können, lassen sich mit der alternativmedizinischen Methode bekämpfen. Zudem unterstützt das Ölziehen, für das häufig Kokosnussöl genutzt wird, die Heilung von Wunden im Mundbereich. Die Zähne werden gleichzeitig gesäubert. Wer den Geschmack von Kokosöl nicht mag, kann beispielsweise auf Sesamöl zurückgreifen.
Ein Esslöffel Öl reicht zum Ölziehen vollkommen aus. Das Öl wird in den Mund genommen und dann im Mund hin und her gewirbelt. Am besten sollte das Öl über einen Zeitraum von 15 Minuten immer wieder von der rechten in die linke Wange geschoben werden und umgekehrt. Wer das Ölziehen nicht eine Viertelstunde am Stück aushält, legt eine kleine Pause ein und beginnt dann mit neuem Öl erneut.
Zwischendurch oder wenn das Ölziehen beendet ist, sollte das Öl unbedingt ausgespuckt werden. Denn in dem Öl befinden sich nun die Bakterien aus dem Mund, die es besser nicht runterzuschlucken gilt. Sonst könnten die Bakterien im Magen für unerwünschte Nebenwirkungen sorgen. Zum Schluss spülen Anwender den Mund gründlich mit Wasser aus und putzen die Zähne regulär.
Diese Mittel und Tricks haben sich im Kampf gegen Mundtrockenheit weiterhin bewährt:
Wenn all diese Tipps gegen Xerostomie auf Dauer nicht helfen, bleibt allerdings nur noch der Gang zum Arzt. Denn dann gilt es herauszufinden, ob die Mundtrockenheit nicht vielleicht auf eine ernstere Ursache zurückzuführen ist.
aktualisiert am 14.09.2017