Der medizinische Fachbegriff „Xerostomie“ meint nichts anderes als die unangenehme Mundtrockenheit. Diese lästige Symptomatik kann auch bei einer Erkrankung wie Diabetes auftreten. Wer nicht nur Mundtrockenheit, sondern andere Symptome, die mit Diabetes in Zusammenhang gebracht werden, bei sich feststellt, sollte einen Arzt konsultieren. Dieser kann den Diabetes-Verdacht abklären.
Diabetes ist die Bezeichnung für mehrere unterschiedliche Erkrankungen. In der Regel ist ein Diabetes mellitus gemeint, also die sogenannte Zuckerkrankheit. Eine weitere Art von Diabetes ist der Diabetes insipidus, eine Erkrankung, bei der ein vermehrtes Durstgefühl und eine Mundtrockenheit ein typisches Symptom ist. Doch auch mit einem Diabetes mellitus geht häufig ein trockener Mund einher.
Der Grund für die Verknüpfung von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und der sogenannten Xerostomie ist nicht genau bekannt. Diabetes mellitus kann bei den Betroffenen zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen. Dieser bedingt häufig eine Mundtrockenheit. Diabetiker produzieren dabei weniger Speichel, was den trockenen Mund verursacht.
Aus diesem Grund kann Mundtrockenheit, die regelmäßig auftritt, ein Hinweis auf eine Erkrankung an Diabetes mellitus sein. Die Grunderkrankung, auf welche der stetig trockene Mund zurückzuführen ist, sollte vom Arzt untersucht werden. Bei einer Mundtrockenheit, welche durch Diabetes mellitus bedingt ist, lässt sich das Problem nur bekämpfen, wenn der Blutzucker der Patienten korrekt eingestellt wurde.
Des Weiteren kann eine diabetische Neuropathie (Nervenschäden durch Diabetes) eine Rolle spielen. Bei Diabetes mellitus kann es zudem zu einer Speicheldrüsenentzündung kommen, die sich auf die Speichelproduktion auswirken können.
Ebenfalls können Medikamente ein Grund für Mundtrockenheit sein. Einige Mittel, die bei Diabetikern eingesetzt werden, können als Nebenwirkung einen trockenen Mund herbeiführen. Eine Mundtrockenheit kann darüber hinaus aus Ursachen entstehen, die nicht direkt mit dem Diabetes in Verbindung stehen, beispielsweise bei einer vorherrschenden Mundatmung, bei einem allgemeinen Flüssigkeitsmangel oder bei der Einnahme weiterer Medikamente.
Eine vorübergehende oder eine länger andauernde Mundtrockenheit lässt noch lange nicht zweifelsfrei auf Diabetes schließen. Viele verschiedene Ursachen können für einen trockenen Mund in Frage kommen. Bei Diabetes mellitus klagen die Betroffenen meist noch über eine Reihe von weiteren Symptomen. Hierzu gehören zum Beispiel die folgenden Phänomene:
Es werden zwei verschiedene Typen von Diabetes mellitus unterschieden. Diabetes Typ 1 (der häufig bei jüngeren Menschen auftritt) stellt eine Autoimmunkrankheit dar: Bei dieser Krankheit greift das Immunsystem des Körpers die Zellen an, welche für die Produktion von Insulin zuständig sind. Somit entsteht ein Mangel an Insulin. Allerdings erfüllt Insulin eine wichtige Rolle im Körper. Es ist das Hormon, welches dabei hilft, den Zucker vom Blut aus in die Zellen des Körpers zu befördern. Fehlendes Insulin führt demzufolge zu einem rapide ansteigenden Blutzuckerspiegel.
Bei Diabetes Typ 2 (dem sogenannten Altersdiabetes) wird der Körper unempfindlich gegen das Insulin. Das bedeutet, dass Insulin zwar noch produziert wird, die Zellen darauf aber nur vermindert reagieren. Ein trockener Mund ist bei beiden Formen von Diabetes mellitus möglich.
Zusätzlich zu einer guten Einstellung des Diabetes mellitus durch den Arzt können Patienten selbst einiges dafür tun, dem trockenen Mund entgegenzuwirken. Einfache Maßnahmen gegen die Mundtrockenheit bei Diabetes sind:
Die Mundtrockenheit ist eine charakteristische Begleiterscheinung bei der Erkrankung Diabetes insipidus. Diese stellt eine ganz andere Krankheit als der Diabetes mellitus dar und ist auch viel seltener. Der Diabetes insipidus wird durch hormonelle Störungen ausgelöst, bei denen es zu einer stark erhöhten Ausscheidung von Flüssigkeit über die Nieren kommt. Neben der Notwendigkeit, häufig Wasser lassen zu müssen, und einem starken Durst kommt es beim Diabetes insipidus in der Folge zu einem trockenen Mund. Um die Symptome zu bessern, ist eine Behandlung des Diabetes insipidus mit Medikamenten notwendig.
aktualisiert am 07.10.2023