Besonders nachts ist die Mundtrockenheit bei vielen gesunden Menschen weit verbreitet. Wer abends und nachts vorwiegend durch den Mund und weniger durch die Nase atmet, riskiert ein unangenehmes Austrocknen der Mundschleimhäute. Dann ist das Aufwachen mit einem störend trockenen Mund nahezu vorprogrammiert. Allerdings kann die Xerostomie, wie die Mundtrockenheit in der Fachsprache heißt, eine große Vielzahl von Gründen haben. Wer sich mit diesem Phänomen herumschlagen muss, kann einiges dagegen unternehmen.
Wie bereits angesprochen, ist die Mundatmung am Abend und in der Nacht einer der häufigsten Gründe für eine Mundtrockenheit. Oft merken die Betroffenen nicht, dass sie durch den Mund und nicht durch die Nase atmen. Die eigene Atmung bewusst von Mund auf Nase umzustellen, fällt gar nicht so leicht.
Anders sieht es aus, wenn die Nase aufgrund einer Allergie oder Erkältung verstopft ist. Dann handelt es sich bei der Mundtrockenheit häufig um ein vorübergehendes Problem. Sobald die Allergie oder die Erkältungssymptome abgeklungen sind, atmen die Betroffenen wieder durch die Nase. Das bedeutet das gleichzeitige Ende ihrer Mundtrockenheit.
Folgende Faktoren können ebenso dazu beitragen, dass die betroffenen Personen in der Nacht durch den Mund atmen:
In diesen Fällen ist eine trockene Mundschleimhaut dementsprechend oft vorprogrammiert. Das gilt auch beim Konsum von Alkohol sowie verschiedener Drogen, denn diese führen zu einer Muskelerschlaffung. Die erschlafften Muskeln bedingen den geöffneten Mund im Schlaf, der für die spätere Mundtrockenheit verantwortlich ist. Darüber hinaus haben viele Raucher mit der Xerostomie zu kämpfen. Wer raucht, der riskiert, dass seine Schleimhäute weniger gut durchblutet und daher trockener werden.
Bei älteren Menschen ist es so, dass sich der natürliche Speichelfluss ohnehin reduziert. Darüber hinaus gibt es viele Senioren, die den Tag über nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Das begünstigt die Mundtrockenheit. Manche Schwangere haben mit dem sogenannten Schwangerschaftsschnupfen zu kämpfen. Dabei kommt es zu einer Anschwellung der Nasenschleimhäute. Diese ist auf die Hormonumstellung während der Schwangerschaft zurückzuführen. Auch dann wird die Nasenatmung zum Problem. Die Schwangeren steigen auf die Mundatmung um, sodass in diesem Fall mit einer Mundtrockenheit zu rechnen ist.
Abschließend ist zu erwähnen, dass es noch viele weitere Gründe für eine Mundtrockenheit gibt. Von Autoimmunerkrankungen (Schädigung körpereigener Zellen durch Immunprozesse) wie dem Sjögren-Syndrom bis hin zu Mundtrockenheit als Nebenwirkung bestimmter Medikamente kann dieses Problem aus vielerlei Gründen auftreten. Allerdings tritt die Xerostomie dann meist am Tag und nicht nur in der Nacht oder am Abend auf. Ein trockener Mund aus einem dieser speziellen Gründe lässt sich oft durch die Behandlung der Ursache bessern.
Generell gilt bei Mundtrockenheit, dass die Betroffenen viel trinken sollten. 1,5 bis 2 Liter Wasser oder auch ungesüßter Tee pro Tag sind Pflicht. Ein Glas Wasser auf dem Nachttisch kann nicht schaden. Denn so können die Mundschleimhäute bei Bedarf während der Zeit der Nachtruhe befeuchtet werden. Der Geruch von Zitrusfrüchten soll die Speichelbildung darüber hinaus anregen. Wenige Tropfen Orangen- oder Zitronenöl auf dem Kopfkissen bieten sich an. Alternativ kann eine Duftschale im Schlafzimmer zum Einsatz kommen.
Außerdem ist das Austrocknen der Raumluft im Schlafzimmer dringend zu verhindern. Dieses Phänomen kann zum Beispiel bei starkem Heizen oder durch die Verwendung einer Klimaanlage bedingt sein. Daher heißt es: Immer gut lüften. Ein Luftbefeuchter im Schlafzimmer ist im Kampf gegen die Xerostomie sinnvoll.
Wer unter Heuschnupfen oder einer Allergie gegen Hausstaubmilben leidet, greift am besten auf spezielle Bettwäsche für Allergiker zurück. Das kann die Symptome und damit die Mundtrockenheit lindern. Heuschnupfen-Betroffene waschen sich am besten abends die Haare. Auf diese Art und Weise können sie sich von den allergieauslösenden Pollen befreien. Außerdem gilt es den Kopfkissenbezug regelmäßig zu wechseln.
Wenn das alles noch nicht reicht, werden spezielle Lutschtabletten zur Mundbefeuchtung sowie künstlicher Speichel angeboten. Die klassische Chinesische Medizin hält besondere Tees gegen Xerostomie bereit. Alternativ werden bestimmte Schüßler-Salze für die homöopathische Therapie von Mundtrockenheit verwendet.
aktualisiert am 04.12.2023