Multiple Sklerose kann zu Atembeschwerden führen. Auch wenn dieses Symptom selten auftritt, ist es bedrohlich und beängstigend für die Patienten. Auslöser sind die neurologischen Schädigungen von MS und die daraus entstehende Abschwächung der Atemmuskeln. Die Abgrenzung zu einer Reihe anderer möglicher Ursachen bedarf einer genauen medizinischen Untersuchung.
Das Immunsystem greift bei MS-Kranken körpereigenes Gewebe an. Speziell an den Markscheiden oder der Myelin-Umhüllung der Nervenfasern in unterschiedlichen Bereichen des Zentralnervensystems werden Entzündungsprozesse in Gang gesetzt. In der Folge vernarben die Markscheiden oder werden zerstört. Das beeinträchtigt die Nervenleitfähigkeit. Abhängig von der Lage und Position dieser Entzündungsherde werden die umgebenden Nerven geschädigt. Ausfallerscheinungen können auf diese Weise überall im Körper auftreten.
Zu den Problemen, die mit der Atmung zusammenhängen, zählen unter anderem
Typisch für MS-Kranke ist Atemnot schon bei geringfügiger Anstrengung, die oft sogar das Sprechen erschwert. Spontan auftretende Atemnot führt zusätzlich zu Angstzuständen, die die Betroffenen ebenfalls belasten.
Treten derartige Atembeschwerden öfter auf, wird der behandelnde Arzt beispielsweise zu Beruhigungsmitteln, muskelentspannenden Medikamenten oder zu Antihistaminika greifen. Atemtraining kann helfen, die Symptome zu bessern oder die Probleme von vornherein gering zu halten.
Vor einer wirksamen Therapie müssen weitere Auslöser für Atembeschwerden selbstverständlich ausgeschlossen werden. Dazu zählen psychisch bedingte Panik-Attacken, Schilddrüsen- oder Herzprobleme, Atemwegsinfektionen oder Asthma. Atembeschwerden stellen sich auch als Nebenwirkung auf MS-Medikamente ein. Gegebenenfalls muss ein Präparat gegen ein besser verträgliches ausgetauscht werden.
aktualisiert am 02.03.2021