Multiple Sklerose entsteht durch Entzündungsherde im Zentralnervensystem, im Gehirn wie im Rückenmark. Auslöser sind die Angriffe der körpereigenen Immunzellen, der Makrophagen, T-Lymphozyten und Antikörpern auf die Schutzhülle der Nervenbahnen. Die Myelinschicht, auch als Markscheide bezeichnet, vernarbt, die Leitfähigkeit der Nerven zum Gehirn wird beeinträchtigt.
Weil diese Entzündungsprozesse überall im Zentralnervensystem auftreten können, sind die Symptome von MS vielfältig, ihr Auftreten unterschiedlich ausgeprägt. Die Krankheit verläuft bei jedem Patienten anders.
Eine eindeutige Diagnose und ein Abgrenzen gegenüber anderen möglichen Krankheitsauslösern fällt besonders im Anfangsstadium schwer. Entsprechende Symptome können, müssen aber nicht mit einer Multiplen Sklerose einhergehen. Ohne den Einsatz bildgebender Untersuchungsverfahren und ohne eine Analyse der Rückenmarks- oder Nervenflüssigkeit kann MS nicht zweifelsfrei festgestellt werden.
Typisch für Multiple Sklerose im Anfangsstadium sind folgende Symptome:
Wo, wann und wie gehäuft die Entzündungsvorgänge einsetzen, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Nicht umsonst wird MS als „Krankheit mit den tausend Gesichtern“ bezeichnet.
Multiple Sklerose verläuft in Schüben. Diese setzen oft abrupt ein. Die Symptome dauern dann über 24 Stunden an und klingen langsam, oft im Verlauf mehrerer Wochen, wieder ab. Zwischen den Schüben liegen zeitliche Abstände von einem Monat oder mehr. In diesen Phasen kann eine vollständige Regeneration der Funktionsstörungen eintreten. Typisch für einen echten MS-Schub ist, dass weder Umgebungs- oder Körpertemperatur noch Infektionskrankheiten einen Einfluss auf die Symptome haben.
aktualisiert am 21.02.2023