Multiple Sklerose kann in jedem Lebensalter auftreten. Bei jungen Erwachsenen ist MS die häufigste neurologische Erkrankung. Auch etwa 100 Kinder und Jugendliche erkranken allein in Deutschland jährlich neu. Die Mehrheit aller Multiple-Sklerose-Patienten erhält die Diagnose im Alter zwischen 20 und 40 Lebensjahren, seltener trifft es Menschen über 50. Bei Frauen tritt MS zudem häufiger auf als bei Männern.
Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Erkrankung an MS liegt zwischen 30 und 33 Jahren.
In einigen Fällen treten die Symptome früher auf, sind jedoch nicht ausgeprägt genug und werden darum längere Zeit nicht beachtet. Daher werden einige Krankheitsfälle erst im Alter von über 50 Jahren festgestellt.
Mediziner forschen derzeit nach Auslösern für Multiple Sklerose im Kindes- und Jugendalter und an der Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten.
Je früher eine Therapie einsetzt, desto besser sind die Chancen, den Verlauf unter Kontrolle zu bringen. Das Gehirn ist bei Kindern außerordentlich regenerationsfähig, das Immunsystem noch flexibel und zugleich unbelastet.
Der Verlauf der Multiplen Sklerose bei Kindern unterscheidet sich von dem bei Erwachsenen: Die Phase, in der die Erkrankung in unregelmäßigen Schüben mit langen Pausen dazwischen auftritt, ist wesentlich länger als bei älteren Patienten. Neben den bekannteren Symptomen wie der Sehnervenentzündung und den Koordinations- und Motorik-Störungen stellen sich bei Kindern fallweise Krämpfe oder Bewusstseinsstörungen ein. Die Schübe folgen kürzer aufeinander, die Beschwerden sind oft heftiger. Je jünger die Patienten sind, desto schneller und besser regenerieren sich neurologische Schäden zwischen den Schüben. Bleibende Beeinträchtigungen sind bei kindlichen und jugendlichen Patienten nicht zu erwarten.
Bei Erwachsenen gehen in etwa 50 Prozent der Fälle die Schübe in einen konstanten Verlauf der Krankheit mit kontinuierlicher Verschlechterung über. Bei Jugendlichen und Kindern ist dies nur selten der Fall. Die Lebenserwartung von MS-Patienten liegt um durchschnittlich sechs bis zehn Jahre unter der gesunder Menschen.
aktualisiert am 22.05.2024