Jeder Mensch kennt das Gefühl von Müdigkeit und Abgeschlagenheit, wenn Stress, hohe psychische und körperliche Belastung oder Schlafmangel an den Energiereserven des Körpers zehren. Man fühlt sich erschöpft, ist wenig leistungsfähig und möchte einfach gerne ausruhen, entspannen und schlafen. In diesem Fall ist Müdigkeit ein wichtiges Signal des Körpers, dass man dringend eine Pause benötigt und sich erholen muss.
Müdigkeit oder Abgeschlagenheit wird daher nur dann als Symptom bewertet, wenn sie sehr lange, das heißt mehrere Wochen oder Monate, anhält und die betroffene Person aufgrund der Müdigkeit ihre gewohnten Tätigkeiten nicht mehr ausführen kann.
Meist ist der Grund für die Müdigkeit harmlos, Belastungssituationen oder Schlafmangel sind die häufigsten Ursachen. Daher sollte sich die Müdigkeit auch schnell wieder vergehen, wenn der Stress nachlässt oder genug geschlafen wird.
Sollte die Müdigkeit trotz Entspannung und ausreichend Schlaf über Wochen und Monate anhalten, kann ein Arzt bei der Suche nach der Ursache der Erschöpfung helfen. In einigen Fällen steckt eine Krankheit hinter der Müdigkeit.
Besonders wenn Patienten zusätzlich zur Müdigkeit andere Symptome wie trockene Haut, Gedächtnisstörungen, Gewichtsverlust oder Fieber bemerken, sollten sie einen Arzt aufsuchen.
Typische Erkrankungen, die Müdigkeit verursachen, sind:
Um herauszufinden, ob es sich bei der Müdigkeit des Betroffenen um eine normale Reaktion des Körpers auf Belastung oder Schlafentzug ist, oder ob eine Krankheit die Müdigkeit verursacht, ist eine ausführliche Befragung des Patienten unerlässlich. Dabei ist von besonderem Interesse, wie der Patient die Müdigkeit beschreibt. Ist es eher Antriebslosigkeit, Leistungsschwäche, Konzentrationsschwierigkeit? Können normale tägliche Arbeiten nicht mehr oder nur eingeschränkt ausgeführt werden? Ist die Müdigkeit stimmungsabhängig? Fühlt sich der ganze Körper schwach an oder bezieht es sich eher auf eine bestimmte Körperregion? Wann und wie häufig tritt das Gefühl von Müdigkeit auf? Wie verändert es sich im Laufe des Tages?
Zudem ist es für den behandelnden Arzt wichtig zu wissen, welche Medikamente der Patient einnimmt und ob in seiner Familie Krankheiten bekannt sind.
Bei der klinischen Untersuchung wird der Patient komplett durchgecheckt, falls es nach der Anamnese (Befragung) noch keinen konkreten Hinweis auf die Ursache gibt. Dazu untersucht der Arzt mit Augen, Händen und Stethoskop den Zustand der wichtigsten Organe wie Herz, Lunge, Leber, Magen, Darm, Milz und Lymphknoten, soweit dies ohne weitere Hilfsmittel möglich ist. Er überprüft außerdem die Muskelkraft und Reflexe.
Im Labor wird das Blut des Patienten aus einer Blutprobe auf Veränderungen untersucht, besonders die Blutzellen werden überprüft und verschiedene Werte, die Hinweis auf eine Krankheit sein können, gemessen.
Auch eine Urin- und Stuhlprobe kann auf Veränderungen hin getestet werden.
Weitere Untersuchungen, um eine körperliche Ursache zu finden oder auszuschließen, sind die Röntgenaufnahmen des Brustkorbs und des Bauches.
Die „normale" Form der Müdigkeit sollte sich schnell durch einfache Maßnahmen beseitigen lassen:
Die Müdigkeit, die aufgrund bestimmter Erkrankungen auftritt, wird durch die Behandlung der zugrundeliegenen Erkrankung therapiert.
aktualisiert am 15.03.2021