MRSA lösen nicht immer eine Infektion aus. Weitaus häufiger finden sie sich auf der Haut und der Schleimhaut einer Person, ohne dass eine Erkrankung entsteht. Das nennt sich Besiedlung oder Kolonisation mit MRSA. Diese Bakterien befinden sich am häufigsten in der Nase (Nasenvorhöfe), ebenfalls oft auf dem Gesicht und im Mund.
Die Bakterien sind dennoch ansteckend und müssen beseitigt werden. Die Entfernung von MRSA durch medizinisch-hygienische Maßnahmen wird als Sanierung bezeichnet. Die Sanierung verhindert, dass andere Personen sowie auch der Besiedelte selbst eine Infektion mit MRSA bekommen.
Eine Sanierung ist insbesondere angezeigt, wenn
Die Sanierung ist aber auch bei anderen Menschen von Nutzen, die mit MRSA kolonisiert sind und die keine sanierungshemmenden Faktoren aufweisen. Solche sanierungshemmenden Faktoren sind beispielsweise bestehende Infektionen oder offene Wunden. In diesen Fällen wird erst einmal diese Störung gezielt behandelt. Auch Behandlungsmaßnahmen wie Katheter gehören zu den hemmenden Faktoren. Die Sanierung geschieht meist erst, nachdem beispielsweise eine Wunde sich verschlossen hat. Davor kann sie sich trotzdem bereits lohnen, weil sie die Keimzahl herabsetzt.
Wie hartnäckig eine Besiedlung mit den Bakterien ist, weicht bei verschiedenen Menschen stark voneinander ab. MRSA ist eine besondere Form von Bakterien der Art Staphylococcus aureus. Der Unterschied ist, dass MRSA gegen die meisten Antibiotika unempfindlich sind, ansonsten haben sie prinzipiell die gleichen Eigenschaften. Staphylococcus aureus gehört zu den Bakterien, die sich bei vielen Menschen am Körper befinden, meist ohne dass sie Probleme bereiten.
Eine Sanierung funktioniert nur zum Teil mit Antibiotika (meist Mupirocin), vor allem aber mit antiseptischen Mitteln. Antiseptisch heißt, dass die Anzahl der Krankheitserreger (Bakterien) reduziert wird. Die Mittel werden an der Körperoberfläche und an bestimmten Schleimhäuten verwendet, so dass die Bakterien verschwinden. Der Körperbereich wird damit desinfiziert.
Auch die Kleidung sowie Oberflächen und Gebrauchsobjekte im Umfeld des Betroffenen müssen gereinigt werden. Dazu kommen desinfizierende Mittel und Waschlösungen zum Einsatz.
Die wichtigsten Maßnahmen im Rahmen der MRSA-Sanierung umfassen:
Die Sanierung wird für fünf Tage durchgeführt. Die Sanierung kann erfolgreich abgeschlossen werden, wenn keine Besiedlung der MRSA-Bakterien mehr nachweisbar ist. Das wird in Tests überprüft, die ab drei Tage nach dem Ende der Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Wird an drei unterschiedlichen Tagen dann kein MRSA mehr nachgewiesen, gilt die Person als von der Besiedlung befreit.
Der Verlauf einer MRSA-Sanierung kann in sechs Phasen aufgegliedert werden.
Der Erfolg der MRSA-Sanierung hängt vom Einzelfall ab. Es gibt Personen, bei denen sich die Bakterien nur zeitweise ansiedeln und von alleine wieder verschwinden - hier kann die Sanierung die Entfernung deutlich beschleunigen. Andere Menschen haben hartnäckig mit den Bakterien zu kämpfen. Bei diesen Menschen kommt es häufig vor, dass sich auch nach der gelungenen Sanierung erneut Staphylococcus-aureus-Bakterien bzw. MRSA auf der Haut und Schleimhaut festsetzen. Ansonsten gesunde Personen, die keine störenden Faktoren haben, werden mittels Sanierung in der Regel den MRSA nach zwei Wochen los.
aktualisiert am 22.11.2015