Die Übertragung von MRSA über Lebensmittel ist prinzipiell möglich. Doch die Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering. Es sind nur sehr wenige Fälle bekannt, dass die Infektion mit MRSA ihren Ursprung in einer Nahrungsquelle hatte.
In den allermeisten Lebensmitteln finden die MRSA-Bakterien kein vorteilhaftes Milieu für sie vor. Beim MRSA handelt es sich um eine Variante des häufigen Haut- und Schleimhautbakteriums Staphylococcus aureus. Der Unterschied zum herkömmlichen Staphylococcus aureus besteht darin, dass die meisten Antibiotika gegen den MRSA unwirksam sind und die Behandlung einer Infektion schwieriger ist. Ansonsten hat MRSA die gleichen Eigenschaften wie der Ursprungskeim Staphylococcus aureus.
Lebensmittel nach einer Erhitzung oder einer Wärmebehandlung gelten als sicher gegenüber MRSA. Unter anderem sind gekochte, gebratene, gebackene Speisen oder pasteurisierte Milchprodukte nicht mit den Bakterien belastet. Bei diesen Produkten kann eine Verunreinigung nur noch geschehen, wenn nach der Hitzeeinwirkung die Bakterien darauf gelangen. Die bislang untersuchten Fälle bestanden dann, wenn später ein MRSA-Patient damit in Kontakt gekommen war. Dies muss im Prozess der Lebensmittelverarbeitung zuverlässig verhindert werden.
Am ehesten kann rohes Fleisch als Überträger von MRSA wirken. In dem rohen Fleisch unterschiedlicher Tierarten können sich kleine Mengen der Bakterien finden. Eine größere Menge an MRSA-Bakterien zeigt sich sehr selten und ist lediglich unter ganz bestimmten Bedingungen zu finden. Dazu gehört das Wasser, das nach dem Auftauen von rohem Hühnerfleisch übrig bleibt. Tendenziell enthalten Putenfleisch und Hähnchenfleisch etwas öfter als andere Fleischsorten entsprechende Bakterien. Doch auch in manchen untersuchten Proben von Rindfleisch und Schweinefleisch ließen sich die Keime finden.
Keime können ungeachtet dessen, wo das jeweilige Produkt herkommt, auftreten - auch Biofleisch kann prinzipiell mit MRSA belastet sein. Das bedeutet, dass Hygienehinweise in jedem Fall, auch bei ökologisch produzierter Ware, eingehalten werden sollen.
Auch wenn am ehesten eine Ansteckung über einen Verzehr von belasteten Lebensmitteln geschehen kann, so ist es auch nicht gänzlich auszuschließen, dass die Keime schon bei einem Kontakt mit der Nahrung übertragen werden.
Bei der Aufbewahrung, Zubereitung und beim Verzehr von Speisen sollten gängige Hygieneregeln beachtet werden. Dann kann die Ansteckung mit MRSA-Bakterien weitgehend ausgeschlossen werden. Ebenso hilft eine gute Hygiene auch gegen die Ansteckung mit anderen Keimen wie beispielsweise Salmonellen oder E. coli. Im Anschluss an die Speisenzubereitung, bei dem rohes Fleisch berührt wurde, ist gründliches Händewaschen dringend zu empfehlen. Gleiches gilt für einen Kontakt zu Tieren.
Für den gewöhnlichen Endverbraucher gibt es keine Methode, eine etwaige MRSA-Belastung von Lebensmitteln festzustellen. Dies ist lediglich mit umfangreichen Verfahren aus dem Labor möglich. Insgesamt müssen sich Verbraucher keine größeren Sorgen machen, dass Lebensmittel zu einer Übertragung von MRSA-Bakterien führen könnten.
aktualisiert am 30.12.2015