Eine Behandlung von MRSA mit alternativen Heilmethoden ist eher unüblich. Gerade bei schweren Infektionen sollten Patienten sich nicht allein auf Maßnahmen aus der Alternativmedizin verlassen. Zur effektiven Behandlung einer MRSA-Infektion ist in der Regel ein Antibiotikum notwendig. MRSA sind Bakterien, die gegen viele Antibiotika resistent, das heißt unempfindlich, sind. Einige Antibiotika wirken jedoch noch. Um festzustellen, mit welchen Antibiotika die Bakterien wegzubekommen sind, wird im Labor getestet, gegen welche Mittel sie empfindlich sind. Diese können dann in der Praxis angewendet werden. Ebenfalls wichtig sind desinfizierende Mittel, um die Bakterien von Oberflächen zu beseitigen.
Unterstützend können diverse Methoden aus der alternativen Heilkunde gegen MRSA eingesetzt werden. Manche Heilpraktiker, Ärzte und Patienten haben gute Erfahrungen mit verschiedenen Mitteln gemacht. Wissenschaftsmediziner kritisieren allerdings den fehlenden Nachweis einer Wirksamkeit.
Naturheilkunde: Aus der Pflanzenheilkunde sind vor allem einige Pflanzenöle dafür bekannt, dass sie bei bakteriellen Infektionen helfen können. Besonders zu erwähnen ist Korianderöl. Weitere Möglichkeiten können beispielsweise Teebaumöl, Knoblauchöl oder Lavendelöl bieten. Abgesehen von diesen ätherischen Ölen kommen auch andere Pflanzenpräparate bei Infektionen zum Einsatz wie z. B. Schwarzkümmelsamen.
Honig: Honig wird in der sanften Medizin unter anderem als Heilmittel für Wunden eingesetzt. Ihm wird eine antibakterielle Wirkung zugeschrieben. Deshalb wird medizinischer Honig in der alternativen Heilkunde gegen Krankheitserreger angewendet.
Kolloidales Silber: Kolloidales Silber ist eine Lösung aus sehr feinen Silberpartikeln. Zumindest im Laborversuch konnte eine Wirkung gegen Mikroorganismen aufgezeigt werden. Angewendet wird kolloidales Silber vor allem äußerlich, bisweilen wird es auch zum Einnehmen verwendet.
Homöopathie: In der homöopathischen Behandlung von Infektionskrankheiten werden Mittel eingesetzt, die als Nosoden bezeichnet werden. Das Prinzip dahinter ist, Ähnliches mit Ähnlichem bzw. Gleiches mit Gleichem zu behandeln. Es handelt sich bei den Nosoden um extrem starke Verdünnungen von Präparaten aus infektiösem Material - so gibt es beispielsweise das homöopathische Mittel Staphylococcinum (aus Staphylokokken hergestellt). Neben diesen Mitteln finden sich weitere Möglichkeiten von homöopathischen Präparaten. Wichtig aus Sicht der Homöopathie ist es, den Menschen ganzheitlich zu betrachten. Ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten zur Anamnese (in Erfahrung bringen verschiedener Gesundheitsaspekte) spielt dabei eine große Rolle.
Es bleibt festzuhalten, dass bei einem MRSA-Befall nicht auf die notwendige schulmedizinische Therapie (vor allem mit wirksamen Antibiotika) verzichtet werden darf. Sonst könnte ein sehr schwerer bis lebensbedrohlicher Verlauf der Infektion riskiert werden.
aktualisiert am 16.10.2015