Akupunktur und Wärmebehandlung sind in der traditionellen chinesischen Medizin untrennbar miteinander verbunden. Der chinesische Begriff für Akupunktur ist Zhen Jiu, was übersetzt “Stechen und Brennen” bedeutet. Mit Moxibustion (Moxa) können bestimmte Akupunkturpunkte, Leitbahnen oder Körperregionen erwärmt werden. Zur Wärmebehandlung wird Beifuß verwendet. Beifuß gilt in Ost und West als Heil- und Gewürzpflanze, die unter anderem ätherische Öle enthält. Im Frühjahr werden Blätter gesammelt und getrocknet. Sie werden zerrieben und zu einer Watte aufbereitet.
Je feiner und weicher die Moxa-Watte ist, desto besser ist die Qualität. Qualitativ gutes Moxa erkennt man an einer gelblich oder leicht grünlichen Farbe. Es brennt und glüht leicht und strahlt eine milde Wärme aus. Eine schlechte Qualität von Moxa-Kraut erkennt man daran, dass es eine dunkelbraune bis schwarze Farbe hat und grob ist. Es geht schnell aus und strahlt eine intensive Wärme aus.
Die Erwärmung von Akupunkturpunkten mit wärmenden Beifußkraut wirkt energetisch kalten und leeren Zuständen entgegen. Nach der Vorstellung der traditionellen chinesischen Medizin vertreibt die Wärme von außen Nässe und Kälte. Mit der Moxa-Behandlung regt man den Qi (Energie) und Blutfluss im Körper. So lässt sich die Wirkung einer Moxa-Behandlung erklären. Moxa wird bei folgenden Zuständen eingesetzt.
Eine Moxabehandlung hat gegenüber der Akupunktur Vorteile:
Es gibt zwei unterschiedliche Formen von Moxa. Direktes Moxa und indirektes Moxa. Beim direkten Moxa wird das Beifußkraut auf die Haut gelegt und angezündet. Die Gefahr des direkten Moxas sind Verbrennungen, die auch Eiter verursachen können. Eine Alternative zum direkten Moxa stellt das indirekte Moxa dar. Beim indirekten Moxa kommt es zu keinem Kontakt zwischen dem Beifußkraut und der Haut. Das Moxakraut kann auf einer Ingwerscheibe verbrannt werden, die zusätzliche Wärme erzeugt. Auch Moxazigarren, die einige Zentimeter über der Haut gehalten werden, können eingesetzt werden.
Direktes Moxa wird verwendet um Narben zu entstören oder die Abwehr zu stärken. Die feinste Form des direkten Moxas ist das Fadenmoxa. Hauchdünne Fäden aus Moxa werden auf die Haut aufgesetzt und verbrannt. Um Hautverbrennungen zu vermeiden, wird die Haut vorher mit einer haftenden Salbe eingecremt. Je dicker dicker der “Faden”, desto höhere Temperaturen erreicht man. Je nachdem, welche Temperatur erreicht werden soll, kann auf die Haut ein halbes Moxa-Reiskorn, ein ganzes Moxa-Reiskorn oder ein Moxa-Kegel aufsetzen. Beim Moxa-Kegel werden Temperaturen bis zu 150 Grad Celsius erreicht.
Auch das indirekte Moxa kann verwendet werden, um bestimmte Akupunkturpunkte, Leitbahnen oder Körperregionen zu wärmen. Mit dem indirekten Moxa können Blockaden, die sich durch Verspannungen oder Schmerzen zeigen können, gelöst werden. Indirektes Moxa wird auch prophylaktisch verwendet, um die Abwehrkräfte zu stärken. Indirektes Moxa kann auch eingesetzt werden, um eine Verstopfung zu behandeln.
Der Ingwer verschärft die Wirkung von Beifuß. Diese Methode wird angewandt, um das Qi (Energie) zu bewegen und Blockaden zu lösen. Diese Behandlung wird zweimal im Jahr prophylaktisch beim Wechsel zwischen den Jahreszeiten durchgeführt.
Die Anwendung eines Moxa-Kegels auf Salz kann auch prophylaktisch eingesetzt werden (auf dem Punkt Ren 8). Ebenfalls kann diese Behandlung helfen, eine Verstopfung zu lösen.
Bei der Moxazigarre handelt es sich um Beifußkraut, das zu festen Stangen verarbeitet wurde. Die Moxazigarre wird angewandt, um bestimmte Akupunkturpunkte zu wärmen. Dabei wird die glimmende Moxazigarre nah an der Haut gehalten, aber berührt die Haut nicht. Die Behandlung wird bei Kälte- und Leere-Zustände durchgeführt. Dabei ist es wichtig, dass der Patient die Behandlung als angenehm empfindet.
Eine Moxa-Box ist ein Holzkasten, in dem Moxazigarren oder Moxa angezündet werden. Diese Box kann an unterschiedlichen Körperregionen befestigt werden. Eine Moxa-Box kann sehr gut am unteren Bauch oder am Rücken eingesetzt werden. Die Wärmeverteilung ist großflächiger.
Bei der Feuernadel wird das Moxakraut auf die Nadel aufgesetzt. Während der Akupunktur kann so über die Nadel Wärme in den Akupunkturpunkt eingebracht werden. Bei der Feuernadel geht es darum, bestimmte Akupunkturpunkte zu erhitzen. Feuernadeln werden häufig bei Leere-Zuständen und Schwäche des Patienten eingesetzt.
Der Tigerwärmer wird für die gezielte Wärme von Akupunkturpunkten oder Leitbahnen verwendet. Beim Tigerwärmer handelt es sich um einen dünnen Metallstab, in dem eine glühende Moxazigarre eingesetzt wird. Durch die Halterung ist die Haut vor der Glut geschützt. Tigerwärmer sind ideal, um Akupunkturpunkte im Gesicht zu behandeln. Sie können auch gut bei Kindern eingesetzt werden.
Beim Papier-Moxa faltet man Papier und setzt dieses auf die Haut ein. Das Papier schützt die Haut vor Verbrennungen. Mit den Moxazigarre kann man so direkt auf das Papier gehen und gezielt Hautareale behandeln. Eingesetzt wird Papier-Moxa bei der Gürtelrose, um Zysten zu behandeln und bei allergischen Hauterkrankungen.
Die TDP-Lampe ist meiner Keramikplatte ausgestattet. Diese ist mit 30 verschiedenen Mineralien und Spurenelementen beschichtet. Dadurch entsteht eine besondere Infrarotstrahlung. Die von der TDP-Lampe ausgestrahlte Wärme wird von Patienten als sehr angenehm empfunden.
Die Dauer einer Moxabehandlung ist sehr individuell und hängt vom Empfinden des Patienten ab. Die Wärmebehandlung wird so lange durchgeführt wie der Patient sie als wohltuend empfindet. Spätestens wenn der Patient die Behandlung als zu heiß empfindet, hört der Therapeut auf zu moxen. Eine Behandlung kann 5 bis 20 Minuten andauern.
aktualisiert am 16.02.2022