Morbus Menière zählt zu dem Krankheitsbereich des chronischen Schwindels. Die Menière-Erkrankung selbst kann nach aktuellem Stand nicht geheilt werden. Es gibt jedoch eine Reihe von medikamentösen Behandlungsansätzen, die Beschwerden lindern und Lebensqualität erhöhen. Zusätzlich gibt es einige Übungen, die Betroffene selbst durchführen können. Hierzu gehören einerseits Morbus-Menière-Übungen, die in einer Sitzung bei einer anleitenden Fachperson oder sogar aus Anleitungen erlernt werden können. Andererseits gibt es auf den Bedarf des Betroffenen zugeschnittene Gleichgewichtsübungen, die im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung vermittelt werden.
Übungen bei Morbus Menière stellen eine Ergänzung zu der medikamentösen sowie psychotherapeutischen Behandlung dar, die Patienten erhalten. Bei den Schwindel- und Gleichgewichtsübungen handelt es sich um leicht zu erlernende Bewegungsformen, die Betroffene selbst durchführen können. Zum Teil ist eine Anlernphase erforderlich, später kann die Durchführung aber jederzeit alleine zuhause oder auch unterwegs erfolgen. Hierdurch erlangen Betroffene ein großes Stück an Autonomie zurück. Mit diesen Morbus-Menière-Übungen können sie selbst zu einer Verbesserung ihrer Lebensqualität beitragen.
Die wichtigsten Ziele, die mit den Übungen verfolgt werden, sind:
Verbesserung der Gangsicherheit
Verbesserung der langsamen Blickfolge
Möglichkeit zum gezielten Gegensteuern bei Schwindelattacken
Stabilisierung der Halswirbelsäule, damit Schwindelanfälle bei Lagewechsel reduziert werden
Verkürzung der Erholungsphase nach dem Menière-Akutfall
Worauf ist bei der Ausführung der Übungen zu achten?
Folgendes gilt bei den Menière-Übungen zu beachten:
Medizinische Abklärung des Einzelfalls: Vor Übungsbeginn sollten Betroffene mit ihrem Hausarzt oder Facharzt abstimmen, ob die jeweiligen Übungen für sie geeignet sind. Hier geht es darum, ob weitere Erkrankungen vorliegen, die gegen die Ausführung dieser Übungen sprechen.
Sorgfältige Ausführung der Übungen: Das setzt voraus, dass die Übungen bei einer anleitenden Person, mittels einer schriftlichen Übungsanleitung oder einem Übungsvideo aus seriöser Quelle erlernt werden.
Sicherheit: Übungen sollten nur an Orten ausgeführt werden, an denen keine Stolpergefahr besteht.
Regelmäßigkeit: Die Morbus-Menière-Übungen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Nur dann können sie auf Dauer Wirkung zeigen. Diese Übungen sind nicht dazu geeignet, eine vollständige Heilung herbeizuführen. Sie können aber, bei regelmäßiger Anwendung, die Lebensqualität deutlich verbessern.
Teil eines Behandlungskonzeptes: Die Menière-Übungen sind als Teil eines Behandlungskonzeptes zu sehen. Dies umfasst zudem die medikamentöse Behandlung, eine psychotherapeutische Begleitung, allgemeine körperliche Bewegung sowie eine salzarme Ernährung und auch den Verzicht auf Alkohol und Nikotin.
Was sind die Morbus-Menière-Grundübungen?
Die einfachste Grundübung, die mit minimalem Trainingsaufwand durchgeführt werden kann, basiert auf dem einfachen Kopfschütteln:
Übung 1: Der Kopf wird nach rechts und links bewegt wie beim „Nein-Sagen“. Mit etwas Abstand wird der Kopf nach oben und unten bewegt wie beim „Ja-Sagen“.
Übung 2: Die gleiche Übung kann im Liegen oder im Stehen durchgeführt werden.
Übung 3: Die Übung wird nun leicht verändert, indem nur die Augen die Bewegung machen.
Übung 4: Diese Übung kann sowohl im Liegen als auch im Sitzen durchgeführt werden. Hierbei wird der eine Arm ausgestreckt und dann der Zeigefinger der einen Hand zur Nasenspitze geführt, der Arm danach wieder ausgestreckt. Der Finger wird die ganze Zeit über mit den Augen fixiert.
Übung 5: Diese Übung wird im Sitzen ausgeführt. Der Kopf wird nach links und rechts in Richtung der Schultern gebeugt. Eine Erweiterung der Übung kann auf die Weise erfolgen, dass der gesamte Oberkörper nach rechts und links gebeugt wird.
Übung 6: Diese Übung wird im Sitzen ausgeübt. Der gesamte Oberkörper wird nach vorne gebeugt, um einen am Boden liegenden Gegenstand aufzuheben.
Morbus-Menière-Übungen mit physiotherapeutischer Anleitung
Welche der nachfolgenden Übungen im Einzelnen für einen Betroffenen geeignet und erforderlich sind, muss der Physiotherapeut auf der Grundlage der ärztlichen Überweisung sowie einer eigenen Untersuchung entscheiden. Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Übungsbereich 1: Training der Halswirbelsäule. Hierdurch kann der bei Lagewechsel auftretende Drehschwindel reduziert werden.
Übungsbereich 2: Stimulation der Fußsohle, etwa durch Fußschaukel oder Noppenbrett. Hierdurch wird die Gangsicherheit erhöht.
Übungsbereich 3: Einübung der langsamen Blickfolge. Der Patient geht eine Strecke und unternimmt dabei mehrere 360-Grad-Drehungen.
Übungsbereich 4: Möglichkeit des gezielten Ausgleichs von Schwindel. Hierbei hüpft der Patient sehr dosiert auf einem Trampolin (wichtig ist die Sicherheit). Es wechseln sich kurze Phasen des Hüpfens mit Pausen ab.
Ich habe seit november die heftige Schwindelattacken mit erbrechen und psychisch ni ich belastet. Ich weiss es wie mich einstellen muss? kein Sport?
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