Bei Morbus Menière handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Es sind vorrangig drei Symptome, die diesen Drehschwindel prägen:
Da die Ursachen der Menière-Erkrankung noch nicht geklärt werden konnten, gibt es bislang nur eine symptomatische Behandlung. Neben der konventionellen Behandlung, die Medikamente, Operationen und Psychotherapie umfassen kann, kommt auch eine Behandlung mit Mitteln der Traditionellen Chinesischen Medizin in Betracht. Aus diesen Heilmethoden wird insbesondere die Akupunktur eingesetzt.
Im Kern geht es zunächst darum, die Frage zu klären, ob Akupunktur überhaupt eine (positive) Wirkung auf den Körper entfalten kann. Unbestritten ist, dass Akupunktur ein 2500 Jahre altes Heilverfahren ist und Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist. Lange Zeit galt sie im Westen als unseriös. Das hat sich jedoch gewandelt. In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche Studien, sowohl in China als auch in der westlichen Welt, zur Wirksamkeit der Akupunktur durchgeführt. Diese belegen eindeutig, dass Akupunktur Reaktionen im Körper auslöst. Es gibt einen Katalog von Erkrankungen, bei denen die Wirksamkeit von Akupunktur nachweisbar ist. Bei weiteren Erkrankungen konnten Forscher einen möglichen positiven Effekt der Akupunktur feststellen.
Akupunktur kann somit bei vielen Erkrankungen Linderung schaffen und zum Teil sogar zur Heilung führen. Aber Akupunktur hilft nicht bei allen Krankheitsbildern. Die Akupunktur von Morbus Menière hat sich zumindest in einzelnen Fällen als erfolgreich erwiesen. Erneute Schwindelanfälle traten bei diesen Patienten unter der Behandlung durch Akupunktur seltener auf und waren weniger stark. Die Morbus-Menière-Akupunktur kann damit vor dem Hintergrund unterstützend sinnvoll sein, dass es derzeit keine Behandlungsmethode für Morbus Menière gibt, die zuverlässig wirksam und gleichermaßen unproblematisch ist.
Bevor mit einer Morbus-Menière-Akupunktur begonnen werden kann, sollte eine gründliche Untersuchung durch den Hausarzt sowie gegebenenfalls einen Neurologen erfolgen. Es ist erforderlich, dass die Ursache für den Drehschwindel abgeklärt ist. Dieser kann auch andere Ursachen als eine Morbus-Menière-Erkrankung haben. In manchen Fällen ist es wichtig, dass möglichst schnell mit einer konventionellen Behandlung begonnen wird, um die Chancen auf eine Besserung möglichst hoch zu halten.
Die Behandlung von Morbus Menière mit Akupunktur sollte als Ergänzung zu den konventionellen Therapieansätzen gesehen werden.
Bevor die Morbus-Menière Akupunktur beginnt, führt der Behandler eine Untersuchung nach den Maßgaben der Traditionellen Chinesischen Medizin durch. Dann wird festgelegt, wie viele Sitzungen durchgeführt werden. Dies kann von Fall zu Fall variieren. Grundsätzlich aber sind 8 bis 15 Sitzungen üblich.
Für die Akupunktur nimmt der Patient in einem ruhigen Raum in einem gemütlichen Sessel oder auf einer Liege Platz. Dann werden die Nadeln an fest definierten Akupunkturpunkten gesetzt. Es werden ausschließlich neue, sterile Nadeln verwendet. Das Einstechen selbst kann, je nach Körperstelle, einen leichten Schmerz auslösen. Dieser sollte jedoch nach kurzer Zeit verschwinden. Stattdessen tritt dann ein Schwere- und Wärmegefühl ein. Die Nadeln verbleiben 20 bis 30 Minuten in der Haut. In dieser Zeit sollte sich der Patient im ruhigen Raum entspannen. Bei Bedarf sollte eine Decke zur Verfügung stehen, damit der Patient nicht friert.
Oftmals wird die Morbus-Menière-Akupunktur durch weitere Behandlungsansätze der Traditionellen Chinesischen Medizin ergänzt. Hierzu gehören etwa die Aroma- sowie die Kräutertherapie.
Es gibt verschiedene Qualifikationsstufen im Bereich der Akupunktur. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl des Akupunktur-Spezialisten sorgfältig zu sein. Grundsätzlich können Schulmediziner und Heilpraktiker mit einer Zusatzausbildung Akupunktur anbieten. Allerdings lässt sich Akupunktur nicht in Crash-Kursen erlernen. Es handelt es sich um eine umfangreiche Ausbildung, die durch praktische Erfahrungen ergänzt sein sollte.
Mit diesen Tipps kann ein seriöser Behandler im Bereich Morbus-Menière-Akupunktur gefunden werden:
Akupunktur ist keine klassische Leistung der Krankenkassen. Allerdings übernehmen immer mehr Krankenkassen die Kosten für Akupunkturbehandlungen. Daher lohnt es sich, vor dem Behandlungsbeginn bei der Krankenkasse nachzufragen, ob die Kosten übernommen werden.
Böwing Molsberger Privatpraxis – Neuronitis vestibularis und Morbus Menière - Akupunktur bei Gleichgewichtsstörungen: https://boewing-molsberger.de/therapie/akupunktur-chinesische-medizin/akupunktur-neuronitis-vestibularis-gleichgewichtsstoerungen/ (online, letzter Abruf: 08.12.2020)
Quarks – Was Akupunktur wirklich bringt: https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/was-akupunktur-wirklich-bringt/ (online, letzter Abruf: 08.12.2020)
apotheken.de, Prof. Dr. med. Gerhard Grevers; Dr. Ute Koch; Thilo Machotta; Dr. med. Arne Schäffler – Menière-Krankheit: https://www.apotheken.de/krankheiten/4240-meniere-krankheit (online, letzter Abruf: 08.12.2020)
aktualisiert am 08.12.2020