Es gibt zahlreiche Ansätze zur Behandlung von Morbus Ledderhose, die sich noch in der Erprobung befinden oder noch nicht zugelassen sind. Auch gibt es Therapieansätze, die zu wenig erforscht sind, die aber einigen Patienten bereits geholfen haben. Der Verlauf und die Ausprägung der Krankheit sind bei den Patienten unterschiedlich. Meist verschlechtert das Krankheitsbild sich langsam über die Jahre hinweg.
Einer der Therapievorschläge bei dieser Fibromatose in der Fußsohle ist die Stoßwellentherapie. Sie kann eine Alternative zu einer Operation sein, bei welcher es oft zu Nebenwirkungen kommt. Nach Operationen bilden sich oftmals erneute Knoten im Fuß.
Die Stoßwellentherapie ist noch nicht ausreichend untersucht, aber sie soll die Schmerzen durch die Knoten in der Fußsohle nachhaltig verbessern. Hochenergetische fokussierte Stoßwellen werden ansonsten beispielsweise eingesetzt, um Nierensteine zu zerschlagen. Einzelne Patienten berichten von Erfolgen bei der Anwendung bei Morbus Ledderhose. Es gibt keine hohen Zahlen bei der seltenen Erkrankung und so kann die Wirksamkeit der Therapie nicht nachhaltig bestätigt werden. Zudem gibt es Orthopäden, die sich explizit gegen die Anwendung bei Morbus Ledderhose oder Morbus Dupuytren aussprechen.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Stoßwellen, die in der Medizin eingesetzt werden. Man spricht von der fokussierten und der radialen Stoßwelle.
Hochenergetische fokussierte Stoßwellen ähneln den Schallwellen, haben aber mehr Energie und unterscheiden sich in der Art der Ausbreitung. Diese hochenergetische Druckwelle wird in der Medizin bereits zur Therapie verschiedener Erkrankungen eingesetzt. So können nicht nur Nierensteine zertrümmert, sondern auch Muskelschmerzen verbessert oder beseitigt werden. Auch Orangenhaut wird mit Stoßwellen beseitigt. Bereits seit den 1980er-Jahren werden die Stoßwellen in der Urologie eingesetzt. Orthopäden verwenden diese Methode seit 1991 ebenfalls immer häufiger und behandeln zum Beispiel nicht verheilende Knochenbrüche mit dieser Therapieform.
Bei der fokussierten Stoßwellentherapie werden Verhärtungen im Körper zerrüttet, indem Schalldruckwellen erzeugt und an der betroffenen Stelle im Körper gebündelt werden. Durch die Verdichtung der Schalldruckwelle können Verhärtungen oder Verkalkungen zerstört werden. Auch wird das Gewebe, das durch die Wellen stimuliert wird, dazu angeregt, sich zu verändern und zu heilen. Dafür ist meist eine wiederkehrende Anwendung nötig, um einen längerfristigen Erfolg zu erzielen.
Die radiale Stoßwelle ist eine leichtere Druckwelle, die nicht tief in den Körper eindringt, sondern eher unter der Hautoberfläche wirkt. Sie wird eingesetzt, um Muskelverhärtungen zu lockern. Auch bei Morbus Ledderhose kann der Einsatz wirksam sein, denn die radialen Stoßwellen wirken wie eine Massage und die Verhärtungen durch die Erkrankung sind nicht tief im Körper, sondern dicht unter der Haut der Fußsohle.
Meist liegen die Patienten bei der Stoßwellentherapie am Fuß auf einer Liege. Die betroffene Stelle kann vorher betäubt werden, daraufhin wird der Fuß mit etwa 3000 Schallstößen behandelt. Diese werden mechanisch in einem Gerät erzeugt und rhythmisch abgegeben. Bis zu zehn Schallstöße in der Sekunde können auf die Knoten im Fuß gerichtet werden. Die Behandlung sollte regelmäßig bis zu drei Mal in der Woche für etwa zehn Minuten erfolgen.
Die Stoßwellentherapie wird von den Betroffenen unterschiedlich empfunden. Es gibt einige Patienten, die von dauerhaft weniger Schmerzen nach der Therapie berichteten. Bei anderen Patienten war die Stoßwellentherapie wirkungslos, die Therapie sehr schmerzhaft. Im Regelfall wird diese Therapie nicht von der Krankenkasse bezahlt. Eine Übernahme der Kosten kann aber beantragt werden.
Eine Stoßwellentherapie wird vor allem durchgeführt, wenn eine invasive Behandlung vermieden werden soll oder wenn der Fuß bereits mehrfach operiert wurde. In der Mehrzahl der Fälle entstehen neue Knoten im Fuß, manchmal Monate nach einer Operation, manchmal auch erst Jahrzehnte später. Die Stoßwellen-Therapie ist nicht invasiv. Der Versuch, mit ihr die Knoten im Fuß zu verbessern, empfiehlt sich vor allem bei einer Rückkehr der Erkrankung nach Operationen. Auch gibt es derzeit verschiedene Studien, die eine Zusammenwirkung von Stoßwellen mit einer Strahlentherapie untersuchen und in den Stoßwellen eine gute Ergänzung sehen, die den Heilungsverlauf verbessern und beschleunigen kann.
aktualisiert am 03.03.2016