Die Knoten, die bei einer Erkrankung mit Morbus Ledderhose in der Fußsohle entstehen, lassen sich nur operativ entfernen. Das sollte allerdings der letzte Ausweg sein, da eine Operation mit vielen Risiken und Nebenwirkungen verbunden ist. Die Rückfallrate nach einer Operation ist zudem sehr groß. Insbesondere bei kleinen Knoten und Wucherungen sollte die Behandlung des Morbus Ledderhose daher konservativ erfolgen. Es werden spezielle Einlagen für die Schuhe empfohlen, um die Füße weich zu betten und eine unnötige Ausübung von starkem Druck auf die Wucherungen zu vermeiden. Besonders der Druck des Eigengewichtes kann bei vielen Patienten schmerzhaft sein und das Gehen erschweren, aber auch das Wachstum der Wucherungen begünstigen. Reizungen an den Stellen mit den knotigen Veränderungen sollten generell vermieden werden.
Ein mildes Dehnen der Knoten kann schon helfen, weitere Veränderungen und Straffungen im Gewebe zu vermeiden. Aus dem Bereich der Physiotherapie gibt es einige Übungen, die die Fußsohlen leicht dehnen und damit helfen können, das Gewebe geschmeidig und die Knoten weich zu halten. Eine generelle Wirksamkeit ist nicht nachgewiesen, aber viele Betroffene haben gute Erfahrungen damit gemacht. Die Erkrankung verläuft bei jedem Patienten anders, so dass auch bei jedem Patienten andere Methoden und Therapieansätze helfen. So können eine regelmäßige Massage und Dehnungsübungen helfen, während dieselbe Methode einem anderen Patienten starke Schmerzen bereitet. Viele Verfahren sind experimentell und nicht durch Zahlen oder Statistiken belegt.
Es gibt zahlreiche Übungen, um die Füße zu dehnen und zu strecken. Man kann sich auf die Fersen stellen und die Zehen nach oben ziehen. Die Position wird einige Sekunden gehalten und das Ganze wiederholt. Gestreckt wird der Fuß auch, wenn man sich immer wieder auf die Zehenspitzen stellt und vorsichtig wieder zurück in den sicheren Stand geht.
Für manche Patienten ist ein weicher Untergrund angenehm, wenn sie an Wucherungen unter den Füßen leiden. Eine sanfte Übung für die Füße ist es, wenn man sich auf etwas Nachgiebiges stellt, etwa eine mehrfach zusammengelegte Decke. Abwechselnd sollte der Patient nun 30 Sekunden pro Fuß auf einem Bein stehen und sich vorsichtig ausbalancieren.
Der Fuß kann auch sehr gut mit Hilfe eines Therabandes gedehnt werden. Dieses Band findet häufig Verwendung in der Physiotherapie. Bei Übungen für den Fuß wird es um den jeweils gerade beübten Fuß gewickelt. Die Enden werden in die Hand genommen und straff gezogen. Nun muss der Patient den Fuß immer wieder strecken und krümmen. Das Theraband unterstützt und verstärkt die Übung. Dadurch wird der Fuß gekräftigt und sanft gedehnt.
Viele Übungen und kleine Hausaufgaben für zuhause kann ein Physiotherapeut den Betroffenen zeigen. Daher ist eine Beratung und eine Erstbehandlung beim Spezialisten sinnvoll.
Viele Patienten beschreiben es auch generell als sehr angenehm, wenn sie barfuß über einen weichen Untergrund wie etwa eine Wiese oder einen Sandstrand laufen. Auch das trainiert die Füße auf sanfte Weise und hält die Fußsohle beweglich und geschmeidig. Wer gerne Fahrrad fährt, der sollte austesten, die Pedale nur mit dem Vorderfuß zu treten. Dadurch wird der Fuß ebenfalls permanent gestreckt und gedehnt.
Es gibt Patienten, die von einer großen Schmerzerleichterung durch die Physiotherapie berichten, insbesondere, wenn der Physiotherapeut auch mit Ultraschall behandelt. Dabei wird die von Morbus Ledderhose betroffene Stelle im Fuß bis zu drei Mal in der Woche mit Ultraschall behandelt und anschließend vom Physiotherapeuten massiert und sanft gedehnt. Die Behandlung mit Ultraschall dauert etwa fünf Minuten. Hinzu kommt etwa eine halbe Stunde für Massage und Dehnungsübungen.
Schlägt die Therapie an, kann der Besuch beim Physiotherapeuten nach und nach reduziert werden. Einige Patienten gehen nur noch zu einer Sitzung alle zwei bis drei Wochen und berichten von einer völligen Schmerzfreiheit beim Gehen. Auf Antrag kann es auch sein, dass die Krankenkasse die Physiotherapie bezahlt und eine Langzeitverordnung genehmigt.
aktualisiert am 03.03.2016