Der Morbus Ledderhose ist eine starke Vermehrung des Bindegewebes an der Fußsohle. Es entstehen schmerzhafte Knoten oder Stränge, die sich meist im Hohlraum an der Innenseite der Fußsohle bilden. Die Krankheit verläuft über mehrere Jahre, die Knoten wachsen langsam, aber verursachen im Laufe der Zeit mehr Schmerzen bei Belastung. Oft steht das Wachstum der Knoten jahrelang still, bevor sie größer und schmerzhafter werden. Verschiedene Patienten berichten von unterschiedlichem Krankheitsverlauf. Die Entstehung und Entwicklung der Erkrankung wird immer wieder mit Alkohol in Verbindung gebracht.
Die Ursachen für die Erkrankung mit Morbus Ledderhose sind bis heute jedoch unbekannt. Die Krankheit ist weit seltener als das entsprechende Krankheitsbild an den Händen, das als Morbus Dupuytren bekannt ist. Jeder zehnte Patient mit Morbus Dupuytren erkrankt im Laufe seines Lebens auch an Morbus Ledderhose. Wer an anderen vergleichbaren Erkrankungen (Fibromatosen) leidet, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Morbus Ledderhose zu erkranken.
Männer über 50 Jahre sind am häufigsten betroffen. Auch ist eine erbliche Komponente nicht auszuschließen, da an Morbus Ledderhose Erkrankte oftmals auch Verwandte mit demselben Krankheitsbild haben. Eine Erkrankung in der Familie erhöht das eigene Risiko, an Morbus Ledderhose zu erkranken.
Bekannt ist, dass die Vermehrung des Bindegewebes durch Myofibroblasten verursacht wird. Diese Zellen sind unter anderem an der Wundheilung beteiligt. Der Auslöser für die Erkrankung wird derzeit noch erforscht.
Grundlage für die Erforschung von Morbus Ledderhose sind verschiedene Theorien der Wissenschaftler. Neben der erblichen Komponente könnten bestimmte Verletzungen ein Auslöser für die Veränderung des Bindegewebes im Fuß sein. Ein weiterer Hinweis auf die Gene als Beteiligte an der Erkrankung kann auch die Tatsache sein, dass Männer etwa doppelt so häufig an Morbus Ledderhose erkranken wie Frauen. Das spricht auch für eine erbliche Komponente.
Risikofaktoren für eine Erkrankung an der Fibromatose an den Füßen kann auch Diabetes mellitus sein. Ebenso steht die Epilepsie im Verdacht, die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Morbus Ledderhose zu erhöhen.
Neben Vorerkrankungen und erblichen Faktoren vermuten Wissenschaftler noch weitere Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung erhöhen. Dazu gehört der regelmäßige und überhöhte Konsum von Alkohol sowie andere Genussmittel wie Nikotin. Aber auch übermäßiger Stress steht im Verdacht, das Risiko von Morbus Ledderhose zu erhöhen. Die Vermutungen stützen die Wissenschaftler auf ihre Beobachtungen in Einzelfällen, bewiesen sind diese Theorien allerdings nicht. Morbus Ledderhose tritt zwar insbesondere häufig in Verbindung mit zu starkem Alkoholkonsum oder Diabetes mellitus auf, in den meisten Fällen gibt es diese Faktoren aber nicht und die Erkrankung tritt ohne für Mediziner nachvollziehbaren Grund auf.
Die Beteiligung von Alkohol ist demnach stark umstritten. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die keinen Zusammenhang zwischen Alkohol und Morbus Ledderhose festgestellt haben. Diese beruhen darauf, dass der Anteil an gelegentlich oder exzessiv trinkenden Erkrankten ebenso groß ist wie der Anteil an gelegentlichen oder exzessiven Alkoholtrinkern in der Gesamtgesellschaft.
Es gibt trotzdem andere Untersuchungen und Zahlen, die wiederum einen Zusammenhang zwischen regelmäßigem Konsum von Alkohol und dem Auftreten der Krankheit belegen.
Es finden sich zahlreiche Berichte von an Morbus Ledderhose Erkrankten, die seit vielen Jahren komplett auf Alkohol verzichten und dies mit einem plötzlich langsameren Verlauf ihrer Krankheit in Verbindung bringen. Allerdings gibt es auch Erkrankte, die wenig bis nie Alkohol getrunken haben, und dennoch an Morbus Ledderhose erkrankt sind. Letztendlich sind die Erkenntnisse unterschiedlich und vom Einzelfall abhängig.
aktualisiert am 03.03.2016