Schmerz ist eine subjektive Wahrnehmung und dient als Alarmsignal. Ist ein Mittelfußknochen gebrochen, führt das auf unterschiedliche Weise zu Schmerzen. Solange die Intensität der Schmerzen im Fußes nicht nachlässt, darf dieser nicht belastet werden. Maßgeblich für die Qualität der Belastung in Folge eines Mittelfußbruches ist demnach hauptsächlich die eigene Schmerzintensität.
Jedoch darf allein der Arzt bestimmte Belastungen und Bewegungen freigeben. Bei seiner Beurteilung ist er in einem hohen Maß auf die Aussage des Patienten angewiesen. Bildgebende Verfahren sind geeignet, den Fortschritt der Knochenheilung darzustellen.
Schmerzen bleiben dabei jedoch unerkannt. Schmerzen führen zu einer entsprechenden Schonhaltung, aus der Fehlstellungen des Fußes oder eine dauerhafte Fehlhaltung resultieren können. Weitere Kriterien für eine Freigabe sind der komplette Rückgang von Schwellungen und Blutergüssen (Hämatomen).
Ein Fahrplan für eine Wiederbelastung lässt sich nicht verallgemeinern. Der anfänglichen Behandlung des Bruches wird eine entscheidende Bedeutung zugemessen. Einfache Brüche ohne Mehrfachfraktur oder Verschiebung von Knochen und Gelenken können bereits nach sechs bis acht Wochen so weit hergestellt sein, dass eine vollständige Belastung stattfinden kann. War ein chirurgischer Eingriff nötig, kann der Fuß schon bald vorsichtig bewegt werden. Aufgrund der Schwere der Verletzung muss jedoch mit einer deutlich verlängerten Wartezeit gerechnet werden. Komplizierte Brüche, welche mit Sehnen und Weichteilverletzungen einhergehen, benötigen bis zur vollen Belastung eine Heilungsdauer von bis zu mehreren Monaten.
Einige Betroffene nehmen Knochenbrüche wie die Mittelfußfraktur nicht ernst genug und muten sich zu früh zu viel zu. Der Gang zum Arzt ist unabdingbar, wenn durch zu rasche Belastung erneute Schäden und Symptome entstehen. Hier muss die eigene Courage im Vordergrund stehen, denn die Folgen für die Heilung können schwerwiegend sein. Knochengewebe, welches sich bereits neu gebildet hat, wird zerstört, sodass der Prozess der Knochenheilung von vorne beginnt. Im schlimmsten Fall besteht durch das erneute Brechen der Knochen die Gefahr einer sogenannten Pseudarthrose (oder Pseudoarthrose), bei der der Knochen nicht richtig zusammenwächst. Er bleibt instabil, übermäßig beweglich und schmerzhaft.
Wurden operativ Platten, Schrauben oder Ähnliches zur Stützung des Knochens verbaut, ist durch zu starke und frühzeitige Belastung das Ergebnis der Operation gefährdet. Der Arzt muss anhand neuer Röntgenaufnahmen klären, ob ein erneuter chirurgischer Eingriff notwendig wird.
Wichtig für die Funktion des Fußes ist das Gangbild. Hier handelt es sich nicht lediglich um eine optische Angelegenheit. Bei einer Abweichung der regulären Anordnung der Mittelfußknochen untereinander hat das eine funktionelle Störung des Gehvorgangs zur Folge. Die Mittelfußknochen sind an der knöchernen Struktur des Fußgewölbes beteiligt. Durch ein ungenügende Zusammenwachsen des Bruches können sich Platt- oder Spreizfüße oder auch ein Hallux valgus (Abweichung der Großzehe) bilden. Fehlstellungen des Fußes haben häufig Auswirkungen auf die gesamten unteren Extremitäten (Beine) sowie aufwärts in das Becken und die Wirbelsäule hinein.
Eine übertriebene Vorsicht oder gar Angst, den Behandlungserfolg infrage zu stellen, sind ein schlechter Ratgeber. Entscheidend ist, bei erneut auftretenden Frakturzeichen wie Schmerz oder Schwellung umgehend den Arzt aufzusuchen. Die erste Maßnahme beim Verdacht einer zu frühen Belastung sollte eine Kühlung und Hochlagerung des betroffenen Fußes sein. Weitere Belastungen sind unbedingt zu vermeiden.
In welchem Maß die physiotherapeutische Behandlung angeglichen werden muss, hängt von der Art und Intensität der Folgen ab. Eventuell müssen wieder passive Maßnahmen zur Abschwellung wie eine Lymphdrainage erwogen werden.
aktualisiert am 24.05.2019