Maßgeblich für die Dauer eines Mittelfußbruches ist neben Art und Schwere der Erkrankung die körperliche Verfassung des Patienten. Handelt es sich um einen Bruch eines einzelnen Knochens mit komplikationslosem Heilungsprozess, kann mit einer vollen Belastung nach zwei Monaten gerechnet werden. Bei komplizierten Mittelfußbrüchen ist bis zu einem Jahr Geduld aufzubringen.
Um den Heilungsverlauf optimal zu gestalten, ist eine disziplinierte Mitarbeit des Patienten notwendig. Gerade bei einem langen Krankheitsgeschehen sind schon kleine Teilerfolge im Verlauf der Gesundung für die weitere Motivation förderlich. Eine überhöhte Erwartung und Ungeduld führen sonst zu einer zu frühen Belastung des Fußes.
Die ersten Tage werden von mitunter starken Schmerzen begleitet. Diese können mit Kühlpads und dem konsequenten Hochlegen des betroffenen Beins gelindert werden. Das Schmerzempfinden ist individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. In jedem Fall ist davon abzuraten, ohne Rücksprache mit dem Arzt eine Eigenmedikation durchzuführen. Im Anschluss an eine operative Versorgung sollte auf Aspirin und ähnliche Wirkstoffe verzichtet werden, da diese die Gerinnung beeinflussen können. Gegebenenfalls verschreibt der Arzt ein geeignetes Schmerzmedikament. Nach ein bis zwei Wochen werden die Schmerzen bei einer komplikationslosen Heilung ausgestanden sein.
Ein weiterer Schritt ist mit der Abnahme des Gipsverbandes erreicht. Im Regelfall kann auf den Gips nach etwa sechs Wochen verzichtet werden. Jetzt kann mit einer physiotherapeutischen Behandlung der Weg hin zur vollen Belastung angegangen werden.
Wurde der Mittelfußbruch chirurgisch versorgt, sind eingeschränkte Übungen für die Beweglichkeit schon im Krankenhaus möglich. Meist erfolgt schon nach wenigen Tagen die Entlassung. Auf einen starren Gipsverband kann bisweilen verzichtet werden. Die Stabilisierung wird in diesem Fall durch Tapes oder spezielle stützende Schuhe (Orthesen) erreicht. Im Vergleich mit einer konservativ (ohne OP) durchgeführten Therapie ist nach einer operativen Behandlung schneller ein Zustand zu erwarten, bei dem eine volle Belastung des Fußes möglich ist.
Bei Kindern ist mit einer deutlich rascheren Heilung nach einem Mittelfußbruch zu rechnen als bei Erwachsenen. Die Erneuerung von defektem Knochengewebe wird oftmals bereits nach vier Wochen erreicht.
Auch wenn der Schreck sofort nach der Verletzung groß ist, kann man von einer günstigen Prognose bei Mittelfußbrüchen ausgehen. Die Knochenheilung ist ein biologisch komplizierter Prozess, der im optimalen Fall bei einem Mittelfußbruch ohne äußere Kallusbildung (Verdickung im Bereich des Bruches) einhergeht.
Die komplexen Aufbau- und Regenerationsmechanismen nach einer Fraktur lassen sich nicht beschleunigen. Im besten Fall können sie durch gesunde Ernährung und konsequente Anwendung der ärztlichen und physiotherapeutischen Empfehlungen unterstützt werden.
Da eine Belastung des Fußes für eine Weile unmöglich ist, wird der Orthopäde eine Arbeitsunfähigkeit attestieren. Wann der Patient seiner Arbeit wieder nachgehen kann, hängt von der Art der Beschäftigung und der Schwere des Bruches ab. Die Entscheidung wird in einem gemeinsamen Gespräch und nach Beurteilung eines abschließenden Röntgenbefundes getroffen.
Schmerzen, welche länger als zwei bis drei Monate anhalten, können einen Hinweis auf eine potenzielle Komplikation darstellen. Eine Selbstmedikation mit Schmerzmitteln ist auf keinen Fall sinnvoll. Der behandelnde Arzt sollte abklären, welche Ursachen den anhaltenden Beschwerden zugrunde liegen.
Wenn die Bruchstücke nicht regelrecht zusammenwachsen, dann kommt es zu einer sogenannten Pseudarthrose (auch: Pseudoarthrose). Diese unzureichende Heilung mit Falschgelenkbildung führt oft zu einer Instabilität des Knochens oder zu Durchblutungsstörungen. Vor allem bei einer Jones-Fraktur (Fraktur des 5. Mittelfußknochens im basisnahen Bereich) kommt es häufiger zu einer Pseudarthrose.
Sind Gelenke beteiligt, ist durch eine dabei entstandene Schädigung des Knorpels die Entstehung einer Arthrose zu befürchten.
Besonders bei Mittelfußbrüchen mit einem kompletten Durchbruch des Knochens sowie bei offenen Brüchen ist eine Entzündung des Periost (Knochenhaut) denkbar. Starke Schmerzzustände können über viele Wochen anhalten und bedürfen zwingend einer Schonung des Fußes.
Wird der Fuß zu früh belastet oder Bewegungsübungen nicht korrekt durchgeführt, kommt es zu Fehlbelastungen. Unerkannt können daraus schwer behebbare Fehlstellungen entstehen.
Eine nicht zu unterschätzende Problematik bei Brüchen des Mittelfußes ist das sogenannte Kompartmentsyndrom. Erkennbar ist diese schwere Komplikation für den Patienten an einem sehr starken Schmerz, der mit massiven Spannungsgefühlen im Verletzungsbereich einhergeht. Die Schmerzen sind oft so heftig, dass Schmerzmittel hier selten eine ausreichende Linderung bringen. Die Ursache liegt in einem erhöhten Druck von Gewebeflüssigkeit. Gewebe wie Muskeln und Nerven können massiv geschädigt werden. Im weiteren Verlauf platzt die Haut mitunter großflächig auf.
Diskutiert wird ein Zusammenhang zwischen der Bildung eines Hallux valgus (Ballenzehe, spezielle Schiefausrichtung der großen Zehe) und Ermüdungsfrakturen. Infolge derer kann es zur Ausbildung eines Spreizfußes kommen, welcher als mögliche Ursache des Hallux valgus angesehen wird.
Der Mittelfußbruch als Ursache für eine posttraumatische Knochennekrose (Absterben von Knochengewebe) ist eine äußerst seltene Komplikation. Ursächlich für die Knochennekrose ist der Verschluss eines Blutgefäßes, welches den Knochen versorgt. Im Falle der posttraumatischen Knochennekrose kann dies beispielsweise durch den Bruch eines Mittelfußknochens verursacht sein.
aktualisiert am 23.05.2019