Ein Mittelfußbruch führt zu einer Reihe von Symptomen, die auf diese Verletzung hinweisen können. Der Bruch von Mittelfußknochen lässt sich jedoch nicht in allen Fällen sicher erkennen. Zu den typischen Anzeichen gehören:
Das Skelett dient der Stabilität und Beweglichkeit unseres Körpers. Viele Knochen sind durch Gelenke beweglich miteinander verbunden. Um die Gelenke herum befinden sich Bänder, welche den Gelenken Halt und Stabilität verleihen. Die Muskeln sind durch Sehnen mit den Knochen verbunden und ermöglichen so bestimmte Bewegungsabläufe. Der menschliche Fuß ist ein komplexes Gebilde aus Knochen, Bändern, Sehnen und Muskulatur. Wird dieses Gefüge durch Gewalteinwirkung verletzt, kann dies zu einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome führen.
Knochen besitzen nur wenige Nervenendigungen und aus diesem Grund verursachen Verletzungen am Knochen an sich keine Schmerzen. Jeder Knochen ist jedoch von einer dünnen Gewebeschicht (Periost) umgeben, welche reichlich mit Blutgefäßen und Nerven ausgestattet ist. Das Periost ist für die Versorgung der Knochen sowie für das Wachstum und den Heilungsprozess verantwortlich. An der Knochenhaut entstehen auch die Schmerzen beim Knochenbruch. Durch die Vielzahl an möglichen Bänder- und Sehnenverletzungen können die Schmerzen gerade bei Knochenbrüchen des Fußes sehr heftig sein. Verschlimmern sich die Schmerzen im Mittelfuß- und Zehenbereich und verstärken sie sich beim Belasten des Fußes, ist dies ein wichtiges Zeichen einer möglichen Fraktur (Leitsymptom).
Beginnt die Schmerzsymptomatik schleichend, jedoch ebenfalls bei Belastung des entsprechenden Fußes, muss an einen Ermüdungsbruch gedacht werden. Dabei handelt es sich um einen Knochenbruch durch eine längere und häufige Überlastung. Selbst nach mehreren Wochen bis zu zwei Monaten kann sich ein solches Ereignis noch bemerkbar machen.
Typischerweise treten die Schmerzen eines Mittelfußbruches beim Abrollen des Fußes auf. Je nach Lokalisation des Bruches ist die Innen- oder Außenseite des Fußes (Mittelfußknochen I und V) vermehrt schmerzempfindlich. Bei einer Beteiligung des zweiten bis vierten Mittelfußknochens ist eine Schmerzsymptomatik des Fußballens zu beobachten. Ebenfalls kennzeichnend für einen Mittelfußbruch ist eine ausgeprägte Druckempfindlichkeit oberhalb der Mittelfußknochen.
Eine Schwellung entsteht durch Einlagerung von Gewebeflüssigkeit außerhalb von Zellen. Bei einem Mittelfußbruch kann es zu einer Verletzung von Bindegewebe im Fuß kommen. Sowohl der mechanische Reiz durch den gebrochenen Knochen als auch entzündliche Reaktionen führen zu einem vermehrten Übertritt von Flüssigkeit aus den Zellen und den Blutgefäßen in die Weichteile des Fußes. Eine hochgradige Schwellung wird zudem einen heftigen Druckschmerz verursachen.
Bei einer Fraktur können sich die Knochenbruchstücke in der richtigen Lage zueinander befinden oder verschoben (disloziert) sein. Bei einigen Formen von Mittelfußfrakturen treten die Fehlstellungen häufiger auf. Verschiebungen der Knochen oder Gelenke sind bei der Lisfranc-Luxationsfraktur (einem Bruch mit Gelenkverletzung) üblich. Auch beim knöchernen Abriss am fünften Mittelfußknochen oder der Jones-Fraktur (Knochenbruch nahe der Basis des fünften Mittelfußknochens) ist eine solche dislozierte (verschobene) Fraktur eine häufige Komplikation. Gerade die Lisfranc-Luxationsfraktur ist in vielen Fällen aufgrund einer Fehlstellung des Mittelfußes von außen zu erkennen.
Ist ein Knochen mehrfach gebrochen, spricht man von einem Trümmerbruch. Insbesondere solche Mehrfachbrüche bedingen eine deutliche Verformung des Mittelfußes.
Ein unübersehbares Indiz für einen Mittelfußbruch liegt gleichfalls bei einem offenen Bruch vor. Hier haben die Knochen die äußere Hautschicht durchstoßen und bilden eine offene, meist blutende Wunde. Wenn ein offener Bruch spät oder unsachgemäß versorgt wird, führt er zu einer Infektion der Wunde. Typische Anzeichen einer Infektion wie die Rötung der Haut und Fieber verschlimmern die Symptomatik des Bruches.
Sowohl das eigentliche Unfallgeschehen als auch spätere Belastungen des gebrochenen Mittelfußes verursachen knackende und knirschende Geräusche. Diese sind ein Anzeichen, unmittelbar einen Arzt aufzusuchen.
Wird bei dem Bruch eines Mittelfußknochens ein Blutgefäß verletzt, führt das zu einer Einblutung in das umliegende Gewebe. Äußerlich ist dies durch die Bildung eines Hämatoms zu erkennen. Eine Einblutung unter die Haut erscheint in der akuten Phase als eine rot unterlaufene Schwellung. Diese kann ihrerseits Blutgefäße und Nerven abquetschen und zu einer Minderdurchblutung sowie Funktionseinbußen und Sensibilitätsstörungen weiterer Areale des Fußes führen. Besonders heftige Schmerzen verursacht ein Hämatom, wenn es, wie bei Knochendurchbrüchen, zwischen Periost (Knochenhaut) und Knochen zu einer Einblutung kommt.
Der Bruch des Mittelfußes wird eine mehr oder weniger ausgeprägte Bewegungseinschränkung zur Folge haben. Anhaltende Schmerzen verhindern weitere aktive Bewegungen des Fußes. Es kommt zu einer Schonhaltung, welche einer weiteren Verschlimmerung der Verletzung entgegenwirkt. Vielfach ist eine Bewegung aus rein mechanischen Gründen nicht mehr durchführbar, sei es durch den Bruch selbst oder die Beteiligung von Gelenken. Auch starke Schwellungen verhindern spezifische Bewegungsabläufe beim Laufen. Das Wahrnehmen von knirschenden Geräuschen blockiert eine weitere Bewegung, da hier erlernte Warnmechanismen einer Bewegung entgegenstehen.
In vielen Fällen wird der Mittelfußbruch nicht rechtzeitig erkannt. Besonders besteht dieses Problem, wenn keine oder kaum Akutsymptome wie Schmerz und Schwellung auftreten. Oft neigen Patienten dazu, dies lediglich als Prellung oder Verstauchung zu verstehen. Bei Ermüdungsbrüchen treten die Symptome in manchen Fällen erst im weiteren Verlauf auf, dramatisieren sich dann aber schnell. Das ist der Zeitpunkt, an dem Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten.
aktualisiert am 15.05.2019