In der Schwangerschaft sollten generell möglichst wenige Medikamente eingenommen werden, um negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Babys zu vermeiden. Das gilt auch für Migränepatientinnen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, Migräneanfälle auch in der Schwangerschaft und mit größtmöglicher Sicherheit für das Baby zu behandeln. Dabei ist die Wahl des passenden Medikamentes immer auch abhängig davon, wie weit die Schwangerschaft bereits fortgeschritten ist. Um Komplikationen und negative Folgen für das Ungeborene zu vermeiden, sollte jede Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Migränepatientinnen, die eine Schwangerschaft planen, wird geraten, ihre Medikamente zur Migräneprophylaxe schon in dieser Phase abzusetzen. Stattdessen wird bei geplanter Schwangerschaft zu regelmäßigem Ausdauersport und zum Praktizieren von Entspannungstechniken wie progressiver Muskelentspannung, Yoga oder Meditation geraten. Außerdem sollte die Medikation für akute Migräneanfälle schon frühzeitig auf möglichst unbedenkliche Präparate umgestellt werden. Am häufigsten entstehen Fehlbildungen am Embryo zwischen dem 15. und dem 56. Tag nach der Befruchtung. In dieser Zeit weiß die Frau oft noch nicht, dass sie schwanger ist.
Eine Migräne hat prinzipiell keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft beziehungsweise die Entwicklung des Ungeborenen. Deshalb sollte der Einsatz von Medikamenten zur Behandlung von Migräneanfällen sorgfältig abgewogen werden. Außerdem gehen bei vielen Migränepatientinnen die Anzahl und Heftigkeit der Migräneanfälle während der Schwangerschaft zurück. Das gilt vor allem für Migräne ohne Aura und für Frauen, deren Migräne mit der Menstruation und damit mit hormonellen Schwankungen verbunden ist. Besonders im zweiten und dritten Trimenon (Schwangerschaftsdrittel) treten die Anfälle oft seltener und schwächer auf. Bei manchen Migränepatientinnen verschwindet die Migräne sogar ganz während der Schwangerschaft.
Allerdings ist es auch möglich, dass Frauen in der Schwangerschaft zum ersten Mal einen Migräneanfall erleben. In diesen Fällen ist es sehr wichtig, andere Ursachen für Kopfschmerzen mit eventuell begleitenden Sehstörungen sorgfältig abzuklären. Es könnte sich um eine Präeklampsie (schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation mit Bluthochdruck) oder eine Sinusvenenthrombose (ein Blutgerinnsel im Gehirn) handeln.
Wichtig ist es, eine medikamentöse Therapie der Migräne während der Schwangerschaft immer mit dem behandelnden Arzt abzusprechen. Welche Medikamente möglichst gefahrlos eingesetzt werden können, ist abhängig von der Schwangerschaftswoche. Folgende Empfehlungen gelten:
Generell sollte die Migräneprophylaxe mit Medikamenten schon in der Phase der Schwangerschaftsplanung abgesetzt werden. Alternativ werden regelmäßiger Ausdauersport, das Anwenden von Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressiver Muskelentspannung und die konsequente Vermeidung von migräneauslösenden Faktoren (Triggern) empfohlen. Zu einer gesunden Lebensweise zählen ausreichend Schlaf, regelmäßige Mahlzeiten, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und die Vermeidung von Stress.
Bei manchen Schwangeren ist die Migräne nur schwer allein mit Akutmedikamenten zu behandeln. In diesen Einzelfällen kann über eine Prophylaxe während der Schwangerschaft nachgedacht werden. Mögliche Präparate sind:
Bei Migräne in der Schwangerschaft sollten so wenige Medikamente wie möglich eingenommen werden. Es braucht aber keine Schwangere mit Migräne Sorge haben, dass sie ihre Migräneattacken aushalten muss. Für jede Phase der Schwangerschaft gibt es Präparate, die eingesetzt werden können und bei deren Einnahme eine größtmögliche Sicherheit für das Ungeborene besteht. Außerdem hilft eine entsprechende Lebensweise, Migräneanfällen vorzubeugen. Ungefähr die Hälfte aller Migränepatientinnen erlebt während der Schwangerschaft durch die hormonelle Umstellung eine Reduzierung der Häufigkeit und der Intensität ihrer Migräneattacken. Bei manchen verschwinden sie sogar ganz.
Kup.at (Verlag Krause und Pachernegg) – Migräne in der Schwangerschaft: https://www.kup.at/kup/pdf/7783.pdf (online, letzter Abruf: 26.09.2022)
AWMF – Behandlung der Migräne und idiopathischer Kopfschmerzsyndrome in der Schwangerschaft und Stillzeit: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/062-005l_S2k_Behandlung_Migraene_und_idiopathische_Kopfschmerzsyndrome_in_Schwangerschaft_und_Stillzeit_01.pdf (online, letzter Abruf: 26.09.2022)
American Migraine Foundation – Migraine And Pregnancy: What Moms-To-Be Need To Know: https://americanmigrainefoundation.org/resource-library/migraine-pregnancy/ (online, letzter Abruf: 26.09.2022)
aktualisiert am 26.09.2022